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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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einen Ortsverband des OMO ? Ich weiß, dass es sich dabei um eine ziemlich geheime Gesellschaft handelt, aber vielleicht wissen Sie es dennoch.«
    Floote bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick. »Ja, Madam. Einen Block von hier entfernt. Ich bemerkte das Zeichen, kurz nachdem Sie begannen, Lord Akeldama zu besuchen.«
    »Das Zeichen, Floote?«
    »Jawohl, Madam. Dort befindet sich ein Messing-Oktopus am Türgriff. Hausnummer 88.«

5

    Die Höhle des Oktopus
    H ausnummer 88 war kein besonders beeindruckendes Domizil. Tatsächlich war es eines der am wenigsten eleganten Häuser der Nachbarschaft. Wenngleich auch die Häuser ringsum kaum etwas hermachten im Vergleich zu Lord Akeldamas Behausung, wirkte Hausnummer 88 regelrecht schäbig. Die Farbe der Fassade blätterte zwar noch nicht ab, aber sie war verblasst, und im Garten wuchsen wilde Kräuter und ausgeschossene Salatköpfe.
    Wissenschaftler, dachte Alexia missbilligend, während sie sich die Stufen die Vordertreppe emporschleppte, um dann an der Klingelschnur zu ziehen. Sie trug ihr schlimmstes Kleid, das umgearbeitet worden war, um ihrem Bauch Rechnung zu tragen, aus Kammgarn von einer Farbe irgendwo zwischen Grün und Spülwasserbraun. Sie konnte sich nicht erinnern, warum sie das erbärmliche Ding ursprünglich überhaupt gekauft hatte, vermutlich um ihre Mutter zu ärgern. Sie hatte sich sogar einen von Felicitys hässlichen Schals geborgt, obwohl der Tag zu warm für eine solche Eitelkeit war. Zusätzlich zu dem Schal trug sie noch eine große weiße Haube und einen sehr bescheidenen Gesichtsausdruck, was sie durch und durch wie die Haushälterin aussehen ließ, die sie darstellen wollte.
    Der Butler, der auf ihr Läuten hin öffnete, schien ebenso zu empfinden, denn er stellte ihren Status nicht in Frage. Sein Gebaren war von pedantischer Umgänglichkeit, unterstrichen durch eine rundliche Fröhlichkeit, wie man sie gewöhnlich bei Bäckern und Metzgern antrifft. Er hatte einen dicklichen Hals und einen wilden Schopf buschiger weißer Haare, der an Blumenkohl erinnerte.
    »Guten Tag«, sagte Alexia mit einem Knicks. »Ich hörte, dass Ihr Etablissement nach einer neuen Dienstbotin sucht, und bin gekommen, um mich für die Stelle zu bewerben.«
    Der Butler musterte sie von Kopf bis Fuß und spitzte die Lippen. »Wir haben tatsächlich vor ein paar Wochen unsere Köchin verloren. Aber wir sind recht zufrieden mit einer vorübergehenden Aushilfskraft und wollen gewiss niemanden in Ihrem Zustand anstellen. Das verstehen Sie doch sicher.« Er brachte dies freundlich, aber äußerst bestimmt vor, und es war durchaus dazu geeignet, sie zu entmutigen.
    Doch Alexia straffte sich. »O ja, Sir. Ich habe keine vierzehn Tage mehr bis zum Wochenbett, aber ich mache die beste Kalbshaxensülze, die Sie je kosten werden.« Das war ein Versuch aufs Geratewohl, aber der Butler sah aus wie jemand, der Sülze mochte. Seine Figur neigte bereits ein wenig zum Schwabbeligen.
    Sie traf ins Blaue. Seine zusammengekniffenen Augen leuchteten vor Vergnügen auf. »Oh, nun, wenn das so ist. Haben Sie irgendwelche Referenzen?«
    »Die allerbesten, von Lady Maccon höchstpersönlich, Sir.«
    »Tatsächlich? Wie umfassend ist Ihr Wissen über Kräuter und Gewürze? Unsere Bewohner sind größtenteils alleinstehende Gentlemen. Ihre Ansprüche an die Mahlzeiten sind einfach, aber ihre außerplanmäßigen Wünsche hin und wieder ein wenig ungewöhnlich.«
    Alexia gab vor, entsetzt zu sein.
    Schnell beeilte sich der Butler, ein etwaiges Missverständnis zu korrigieren. »O nein, nein, nichts dergleichen. Die Herren könnten einfach nur nach einer Menge getrockneter Kräuter für ihre Experimente verlangen. Sie sind allesamt Intellektuelle.«
    »Ah. Was das betrifft, habe ich noch nie jemanden getroffen, der es an Wissen mit mir aufnehmen konnte.« Alexia machte es großen Spaß, mit etwas anzugeben, wovon sie nicht den blassesten Schimmer hatte.
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben, da unsere ehemalige Köchin eine berühmte Expertin auf dem Gebiet der medizinischen Künste war. Aber wie dem auch sei, kommen Sie doch bitte herein, Mrs …?«
    Alexia wühlte in Gedanken nach einem Namen und platzte dann mit dem Besten heraus, was ihr auf die Schnelle einfallen wollte. »Floote. Mrs Floote.«
    Der Butler hier schien jedenfalls ihren Butler nicht zu kennen, denn er verzog keine Miene angesichts eines so unwahrscheinlichen Paares wie Floote und Alexia. Er geleitete sie hinein und führte

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