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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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»Mich gelüstet es außerordentlich nach dem Tee.« Auf diese Aussage wusste sich die verwirrte Alexia keinen Reim zu machen, zumal Ivy den Tee gar nicht angerührt hatte. Also fuhr Mrs Tunstell tapfer fort. »Ich rechne mit – o du meine Güte, wie drücke ich es vornehm aus? – einer Verbesserung unserer Familiensituation.«
    »Aber, Ivy. Ich wusste gar nicht, dass du eine Erbschaft erwartest.«
    »O nein!« Mrs Tunstells Erröten vertiefte sich. »Nicht diese Art von Verbesserung.« Sie deutete mit einem Nicken auf Alexias stattliche Gestalt.
    »Ivy! Du bist schwanger?«
    »O Alexia, also wirklich, musst du es denn so laut aussprechen?«
    »Meinen aufrichtigen Glückwunsch! Wie entzückend!«
    Ivy lenkte die Unterhaltung hastig weiter. »Und Tunny und ich haben uns entschlossen, unsere eigene dramaturgische Verbindung zu gründen.«
    Lady Maccon hielt inne, um diese Eröffnung zu interpretieren. »Ivy, willst du damit sagen, dass ihr vorhabt, eine Schauspieltruppe aufzustellen?«
    Mrs Tunstell nickte mit hüpfenden Löckchen. »Tunny hält es für einen guten Plan, denn so gründet er nicht nur eine neue Familie, sondern zudem noch eine neue Schauspielerfamilie, wie er gern sagt.«
    Tunstell, der das Werwolfsrudel verlassen hatte, versuchte wohl auf seine eigene Art und Weise, sich selbst ein neues Rudel aufzubauen. »Nun«, meinte sie, »ich wünsche euch alles Glück der Welt. Wie dem auch sei – und ich möchte nicht ungehobelt sein, Ivy –, aber wie ist es euch gelungen, die Mittel für ein solches Unterfangen aufzubringen?«
    Errötend senkte Mrs Tunstell den Blick. »Ich wurde geschickt, um dich in dieser Sache um Rat zu bitten. Soviel ich weiß, ist Woolsey ziemlich passioniert, was die Förderung künstlerischer Bemühungen anbelangt. Tunny deutete an, dass du sogar ein wenig Kapital in einen Zirkus investiert hast!«
    »In der Tat. Aber, Ivy, das geschah im Interesse des Rudels, zur Rekrutierung von Clavigern und so weiter. Tunstell hat aus freien Stücken jede Verbindung zu uns abgebrochen.«
    Mrs Tunstell nickte bedrückt. »Ich dachte mir bereits, dass du so etwas sagen würdest.«
    »Jetzt warte mal einen Augenblick. Ich bin keine so schlechte Freundin, als dass ich jemanden im Stich lassen würde, wenn er in Not ist, ganz zu schweigen dich, meine Liebe.« Nachdenklich runzelte Lady Maccon die Stirn. »Vielleicht könnte ich auf meine eigenen finanziellen Mittel zurückgreifen. Du bist dir dessen vielleicht nicht bewusst, aber mein verstorbener Vater hat mich gut abgesichert, und Conall ist recht großzügig mit seinen wöchentlichen finanziellen Zuwendungen mir gegenüber. Wir haben nie über meine persönlichen Ausgaben gesprochen, und er scheint sich für meine pekuniären Angelegenheiten nicht zu interessieren. Ich bin überzeugt, dass er nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn ich eine Förderin der Künste würde. Warum soll nur das Woolsey-Rudel den ganzen Spaß haben?«
    »O Alexia, wirklich? Darum könnte ich dich niemals bitten!«, protestierte Mrs Tunstell in einem Tonfall, der andeutete, dass genau das der Zweck ihres Besuches war.
    »Nein, nein!« Der Vorschlag fesselte Lady Maccon immer mehr. »Ich halte das für eine grandiose Idee. Ich frage mich, ob ich dich im Gegenzug um einen eher ungewöhnlichen Gefallen bitten dürfte?«
    Mrs Tunstell wirkte ganz so, als wäre sie allem geneigt, was die Ziele ihres Ehemannes vorantreiben konnte. »Aber natürlich!«
    Lady Maccon suchte angestrengt nach den richtigen Worten, um ihre nächste Frage zu formulieren, ohne ihrer lieben Freundin zu viel von ihrer wahren Natur preiszugeben. Sie hatte Ivy nie von ihrem Zustand der Außernatürlichkeit erzählt, ebenso wenig wie von ihrem Posten als Muhjah und den allgemeinen Ermittlungstätigkeiten, die daraus resultierten.
    »Ich verspüre eine gewisse Neugier, was die Aktivitäten der niederen Stände anbelangt. Das soll keine Beleidigung sein, meine liebe Ivy, aber selbst als Herrin deiner eigenen Truppe und deiner Kundschaft ungeachtet dürftest du ein gewisses Maß an Kontakt mit den weniger begüterten Elementen der Londoner Gesellschaft haben. Ich würde es schätzen, bei Gelegenheit … Informationen … über diese Elemente zu erhalten.«
    Mrs Tunstell war vor Freude so überwältigt, dass sie sich vor Rührung mit einem bestickten Taschentuch unter einem Auge tupfte. »Aber, Alexia, meine Liebe. Hast du etwa endlich ein Interesse an Skandalgeschichten entwickelt? Oh, das ist wirklich

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