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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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holen?«
    »O nein, beenden Sie bitte erst Ihre Mahlzeit. Man sollte nicht zugunsten der Jagd nach Informationen Essen verschwenden. Das eine ist weitaus lebensnotwendiger als das andere, ungeachtet dessen, was Lord Akeldama denken mag.«
    Biffy lächelte schwach und wandte sich wieder seiner Mahlzeit aus rohem Steak und gebratenen Eiern zu.
    Madame Genevieve Lefoux war eine Frau mit beachtlichem Stil und Verstand, wenn dieser Stil auch zu männlichem Staat und Verhalten tendierte und ihr Verstand der wissenschaftlichen Theorie und Praxis zugetan war. Doch Lady Maccon war gewiss niemand, dem es so sehr an Feingefühl fehlte, dass sie eine Freundin für solche Exzentrizitäten kritisiert hätte. Nachdem sie sich seit einem guten halben Jahr kannten, war sich Alexia sicher, dass Madame Lefoux sie ebenso mochte wie sie Madame Lefoux. Aber das war auch so ziemlich alles. Von einem gegenseitigen Vertrauen konnte keine Rede sein. Die Freundschaft, die sie verband, war der mit Ivy so unähnlich wie nur irgend möglich und völlig ohne Diskussion über die neueste Mode oder gesellschaftliche Ereignisse. Hätte man Alexia gefragt, hätte sie geantwortet, im Grunde gar nicht so recht zu wissen, worüber sie und die französische Erfinderin eigentlich tatsächlich sprachen, aber was immer es auch war, es hinterließ bei Alexia stets ein Gefühl, intellektuell gefordert und leicht erschöpft zu sein, ein wenig wie nach einem Besuch im Museum.
    Madame Lefoux hatte eine neue, hübsche, junge Verkäuferin hinter dem Tresen, als Alexia und Biffy das »Chapeau de Poupe« betraten. Madame Lefoux’ Verkäuferinnen waren immer jung und hübsch. Diese hier schien von der unerwarteten Ankunft der großen Lady Maccon völlig überwältigt und wirkte mächtig erleichtert, als ihre Arbeitgeberin, elegant und kultiviert in grauem Frack und mit Zylinder, auftauchte und es übernahm, die illustre Persönlichkeit zu bedienen.
    »Meine liebe Lady Maccon!«
    »Madame Lefoux, wie geht es Ihnen?«
    Die Französin ergriff Alexias Hände und küsste sie zuerst auf die eine und dann die andere Wange. Zwischen Haut und Lippen blieb kein Zwischenraum, wie es bei den Damen von Welt Fasson war, ebenso wenig wie es eine extravagante Geste der Fasson willen war. Nein, für Madame Lefoux war solch eine Begrüßung so natürlich wie ein Händeschütteln zwischen amerikanischen Geschäftsleuten. Ihre Bewegungen waren zärtlich, und bei ihrem Lächeln zeigten sich Grübchen aufrichtiger Zuneigung.
    »Was für ein unerwartetes Vergnügen!«
    »Meine liebe Genevieve, Sie waren so lange fort, dass sich in mir schon der Verdacht regte, Sie kämen vielleicht nie zurück. Was sollte ganz London denn dann nur tun, wenn ein neuer Hut nötig wäre?«
    Madame Lefoux quittierte sowohl das Lob als auch den Tadel in Alexias Bemerkung mit einem Nicken ihres dunklen Hauptes.
    Lady Maccon registrierte mit einiger Besorgnis, dass ihre Freundin ausgesprochen hager wirkte. Da Madame Lefoux’ Figur hauptsächlich aus harten Konturen bestand, hätte man sie nie als üppig bezeichnen können, aber während ihrer jüngsten Reisen hatte sie Körpermasse verloren, die zu verlieren sie sich nicht leisten konnte. Obwohl sie sich stets mehr um den Geist als den Körper gekümmert hatte, waren ihre bezaubernden grünen Augen noch nie zuvor von dunklen Ringen umschattet gewesen.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Alexia. »Ist etwas mit Quesnel? Er sollte doch diesen Monat zu Hause sein, oder etwa nicht? Benimmt er sich recht ungezogen?«
    Madame Lefoux’ Sohn war ein fröhliches, flachsblondes Geschöpf mit einem unseligen Hang zu Unfug. Seinen Taten lag keine Böswilligkeit zugrunde, aber schon seine bloße Anwesenheit verursachte eine Art mikrokosmisches Chaos, sodass es seine Mutter den letzten Nerv kostete, wann immer er zu Hause war.
    Madame Lefoux zuckte leicht zusammen und schüttelte dann den Kopf. »Dieses Mal hat er es nicht geschafft, nach Hause zu kommen.«
    »Ach, herrje! Aber wenn es nicht Quesnel ist, was könnte dann los sein? Wirklich, Sie sehen gar nicht gut aus.«
    »Oh, ich bitte Sie, machen Sie sich keine Sorgen, Alexia. Nur ein paar Schlafschwierigkeiten, nichts weiter. Wie geht es Ihnen? Wie ich hörte, haben Sie ein Domizil in der Stadt bezogen. Meine Güte, Sie haben wirklich an Umfang zugelegt. Sorgen Sie auch stets für eine ruhige Umgebung? Ich habe kürzlich gelesen, dass es schrecklich wichtig für das Ungeborene ist, dass es von Frieden umgeben ist. Da ich

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