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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Ihren Charakter kenne, beunruhigt mich das ein wenig.«
    Alexia blinzelte sie nur an.
    Als die Französin merkte, dass ihre Fürsorge unwillkommen war, fuhr sie hastig fort: »Sind Sie gekommen, um Woolseys neue Brilloskop-Bestellung abzuholen, oder ist das ein rein freundschaftlicher Besuch?«
    Lady Maccon ging auf den Themenwechsel ein. »Oh, da ist eine Bestellung? Ich könnte sie fürwahr gleich mitnehmen. Aber eigentlich bin ich gekommen, um eine Angelegenheit mit Ihnen zu besprechen.« Alexia bemerkte den neugierigen Blick der neuen Verkäuferin. »Vielleicht an einem etwas abgeschiedeneren Ort, wenn es recht wäre.« Und dann, da sie sich nicht sicher war, wie weit sich die Verschwiegenheit der Verkäuferin erstreckte, senkte sie die Stimme zu einem Flüstern. »Unten?«
    Madame Lefoux schlug die Wimpern nieder und nickte ernst. »Natürlich, natürlich.«
    Alexia sah ihren Begleiter an. »Biffy, wirst du hier in der nächsten Viertelstunde genug Unterhaltung finden, oder würdest du es vorziehen, zum Lottapiggle Tea Shop am Cavendish Square zu laufen?«
    »Oh, inmitten von so viel Herrlichkeit werde ich es schon eine Weile aushalten.« Der junge Werwolf wies mit einer behandschuhten Hand auf den Wald aus baumelnden Hüten, die überall um ihn herum zur Schau gestellt waren. Sanft strich er über eine übertrieben große Straußenfeder, so wie ein junges Mädchen die Fingerspitzen durch das Wasser eines Brunnens gleiten ließ. »Wunderschöne aufgerollte Krempe.«
    »Ich bleibe nicht lange«, versprach seine Herrin, bevor sie ihrer Freundin zum hinteren Teil des Ladens folgte. Dort ging es durch eine Tür in der Wand in eine Aufzugskammer, mit dieser nach unten und durch einen Gang unter der Regent Street hindurch zu Madame Lefoux’ Erfinderwerkstatt.
    Diese hätte zu den großen Weltwundern zählen können, und wenn auch nur, weil es ein Wunder war, dass die Französin darin jemals irgendetwas wiederfand. In dem riesigen katakombenartigen Labor herrschte nicht nur ein ziemliches Durcheinander, es war auch laut. Nach Alexias Meinung war der einzige Grund, warum man es auf der Straße über ihnen nicht hören konnte, der, dass es sich bei der Regent Street um eine der geschäftigsten Hauptverkehrsstraßen Londons handelte. Und sie fragte sich, ob Madame Lefoux wohl deshalb genau diesen Ort gewählt hatte.
    Wie jedes Mal nahm Lady Maccon die Umgebung mit einer Ehrfurcht in sich auf, die halb Anerkennung, halb Entsetzen war. Es gab Maschinen und geheimnisvolle Konstruktionen zuhauf, manche davon in Betrieb, viele davon in ihre Einzelteile zerlegt. Überall lagen Diagramme und Skizzen größerer Projekte verstreut, hauptsächlich von aeronautischen Gerätschaften wie Ornithoptern, da ätherische Fortbewegung eines von Madame Lefoux’ Spezialgebieten war.
    »O du meine Güte, ist das ein neuer Auftrag?« Vorsichtig bahnte sich Alexia einen Weg durch das Durcheinander und war bemüht, die Röcke vorsorglich gerafft, jeden Schmierölfleck zu meiden.
    Die Kammer wurde von einem teilweise zusammengebauten Transportgerät beherrscht. Zumindest nahm Alexia an, dass es sich um ein Transportgerät handelte, obwohl es keine sichtbaren Räder oder Beine hatte. Es war geformt wie ein riesiger Bowler-Hut ohne Krempe, deshalb vermutete sie, dass es sich um ein Unterwasserfahrzeug handelte. Im Innern befanden sich Hebel und Zugleinen, ein Fahrersitz und zwei kleine Fenster an der Vorderseite, durch die man hinaussehen konnte. Es wirkte beinahe käferartig und weit weniger raffiniert, als wie man es bei Madame Lefoux gewohnt war. Alexias Sonnenschirm mit all seinen Geheimtaschen und Bestandteilen entsprach viel eher der Art der Französin. Sie hatte herkömmlicherweise nichts übrig für große und protzige Dinge.
    »Etwas, woran ich in letzter Zeit arbeite.«
    »Ist es mit Waffen ausgestattet?« Lady Maccon hatte ein beschämend undamenhaftes Interesse an moderner Technologie.
    »Zum Teil.« Etwas in Madame Lefoux’ Tonfall sagte Alexia, dass die Französin keine diesbezüglichen Fragen beantworten wollte.
    »Ach, herrje, wurde es vom Kriegsministerium in Auftrag gegeben? Ich sollte vermutlich nichts darüber wissen. Entschuldigen Sie bitte, dass ich so neugierig war. Lassen Sie uns nicht weiter davon sprechen.«
    Madame Lefoux lächelte in müder Dankbarkeit. Ihre Grübchen zeigten sich kaum. Verteidigungsaufträge der Regierung waren lukrativ, aber nichts, worüber man offen sprach, nicht einmal mit der Muhjah der

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