Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
sagte Adrian.
    »Dann warst du das!« Fledderer drehte sich zu Coulter um. Coulter wich ein Stück zurück und verlor das Gleichgewicht. Einen lähmenden Augenblick lang dachte Adrian, der Junge falle in den Fluß. Doch dann hielt sich Coulter an einem Zweig fest und hockte sich wieder gerade hin.
    »Was war ich?« fragte Coulter Adrian.
    »Ich habe mich schon die ganze Zeit über gefragt, warum du Fey sprichst. Ich dachte, vielleicht, um dich vor mir zu rechtfertigen. Aber es war, weil ihr mich fangen wollt, stimmt’s?« Fledderer schlug sich mit dem Handballen gegen die Stirn. »Was für ein Idiot ich doch war. Ich habe euch auch noch geholfen. Ich dachte, ich bin einfach mal nett.«
    »Das warst du doch auch«, beruhigte ihn Adrian. »Du hast uns geholfen, und dafür sind wir dir sehr dankbar.«
    »Ihr wollt mich zurückbringen, stimmt’s? Und dann bringen sie mich um. Ihr wolltet nur genau wissen, wie ich es geschafft habe, euch zu entkommen.«
    »Wir wissen doch, wie du entkommen bist«, sagte Adrian. »Und jetzt hilfst du uns.«
    »Ich will nie wieder zurück«, sagte Coulter und klammerte sich wie ein kleines Kind an dem Zweig fest.
    Adrian betrachtete ihn skeptisch. Wenn der Junge zuviel Angst bekam, konnte man nie wissen, wie er reagierte. Und sie waren beide auf Fledderer angewiesen.
    »Ich wußte, daß ihr mich findet«, jammerte Fledderer. »Ich wußte es. Niemand entkommt den Fey. Niemand widersetzt sich ihren Befehlen. Niemand.«
    »Ich bin kein Fey«, sagte Adrian abermals.
    »Du nicht, aber der Junge. Was bist du denn, ein Halb-Fey? Du bist Jewels Sohn, habe ich recht?«
    Adrian erschrak. Fledderer hatte die Schattenlande verlassen, bevor Jewel ihre Kinder bekommen hatte. Bevor sie starb. Der Gedanke war nur logisch.
    »Wie auch immer, mich bringt ihr jedenfalls nicht zurück.« Fledderer zog ein Messer mit einer gezackten Klinge heraus. Mit diesem Messer hatte er zuvor schon einmal Fleisch gehäutet.
    »Du hast recht«, sagte Adrian. »Wir bringen dich nicht zurück.«
    Coulter verzog das Gesicht. Adrian erkannte den Gesichtsausdruck als genau den wieder, den der Junge aufgesetzt hatte, als er das Licht über den Fluß geschickt hatte.
    »Warte, Coulter«, sagte Adrian. »Laß mich erst mit Fledderer reden.«
    Fledderer wirbelte herum. Er saß geduckt auf dem Waldboden, doch er bewegte sich schnell. Und er hielt die Messerspitze viel zu dicht an Coulter.
    »Mich bringt ihr nicht zurück!« sagte er leise.
    »Du hast ja recht«, sagte Adrian. »Falls wir das vorgehabt hätten, hätten wir dich längst gefangengenommen. Wir hätten dich gleich in der ersten Nacht im Schlaf überfallen.«
    Fledderer rührte sich nicht, als hätte er Adrian nicht gehört.
    »Das haben wir nicht getan«, fuhr Adrian fort. »Auch nicht in der darauffolgenden und auch nicht in der darauffolgenden Nacht. Wir haben bis jetzt gewartet, um dir die Magie, über die wir verfügen, zu zeigen. Jetzt, da du dich bereit erklärt hast, uns bei der Flucht zu helfen.«
    »Ich helfe euch nicht mehr«, erwiderte Fledderer. Er hörte sich wie ein trotziges Kind an.
    »Coulter wollte doch nur sichergehen, daß die Fey uns nicht weiter verfolgen. Mehr nicht.«
    »Du hattest doch gesagt, er sei ein Inselkind.«
    »Das ist er auch.«
    »Aber er ist zumindest teilweise Fey.«
    »Er ist überhaupt nicht Fey.«
    »Woher weißt du das?« fragte Fledderer.
    »Weil er schon vor der Invasion zur Welt gekommen ist.«
    »Aber er hat magische Kräfte.«
    Adrian nickte. »Ich glaube, es hängt damit zusammen, daß er im Schattenland aufgewachsen ist.«
    »Magie kann man nicht lernen«, erwiderte Fledderer. »Glaub mir. Ich weiß das. Ich habe es selbst probiert.«
    Seine Worte standen einen Augenblick in der Luft. Er mußte es wissen. Und wenn er Coulter für einen Fey hielt, würde er sich nicht leicht vom Gegenteil überzeugen lassen.
    Auch Coulter schien verstanden zu haben. Er sah auf das Messer, dann zu Adrian, und dann wieder zu Fledderer. »Ich bin Verbunden«, sagte Coulter.
    »Was?« fragte Fledderer.
    »Verbunden«, wiederholte Coulter. »Mit einem Fey-Jungen. Ich glaube, ich benutze seine magischen Kräfte.«
    Fledderer wirbelte wieder herum und starrte jetzt Adrian an. »Du hast mir nicht gesagt, daß er Verbunden ist. Jetzt finden sie uns auf jeden Fall.«
    »Gabe verrät uns nicht«, sagte Coulter mit bittender Stimme.
    »Vielleicht doch. Wenn Rugar seinen Willen durchsetzen will.«
    Coulter schüttelte den Kopf. »Gabe ist mein

Weitere Kostenlose Bücher