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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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aktiviert war, gefährlich wurde.
    Wind schüttelte den Kopf. »Du vergißt, daß sie nicht an uns gewöhnt sind, Owrie.«
    »Hast du einen Plan?« fragte Amar.
    Wind lächelte. Im vom Fluß reflektierten Mondlicht wirkte sein Gesicht beinahe ätherisch. »Überraschung klappt immer.«
    »Reicht aber allein nicht aus«, erwiderte Burden. »Erzähl!«
    Wind zuckte die Achseln. »Ich verwandle mich einfach vor den Augen des Wächters.«
    »Zu gefährlich«, sagte Condi. Auch sie hatte zu Burdens Infanterieeinheit gehört und war einer der gelassensten Soldaten, die ihm je begegnet waren. »Wenn du ihn so erschrickst, kriegst du mit Sicherheit sofort eine Ladung Gift ab.«
    Burden lief es kalt den Rücken herunter. Er wischte eine Stechmücke weg, die seinen Arm berührt hatte. Jeder von ihnen hatte entsetzliche Angst vor dem Gift. Einige Fey waren so ängstlich, daß sie sich, als er sie darum gebeten hatte mitzukommen, strikt geweigert hatten.
    »Vertraut mir«, sagte Wind.
    »Das müssen wir wohl«, sagte Burden. »Ich möchte es nach Möglichkeit vermeiden, durch das Gebäude zu gehen. Dort drinnen ist die Gefahr wesentlich höher, mit dem Gift in Berührung zu kommen, als außerhalb.«
    »Ich glaube, der schwierigste Teil besteht in der Überquerung dieses Innenhofes«, sagte Llan. Er war einer der ältesten Fußsoldaten; alt genug, daß sogar Rugar ihn mit dem seinem Alter gebührenden Respekt behandelte. Trotzdem kennzeichnete ihn die gleiche Ruhelosigkeit wie Owrie. Auch er hatte die Hände unter die Achseln geklemmt.
    »Wir müssen absolut leise sein«, sagte VeHeter, die letzte Fußsoldatin. Ihre Stimme war tief, beinahe männlich. Sie war als einzige der Fußsoldaten einigermaßen ruhig. Nur ihre Hände lagen, mit der Handfläche nach oben und im Mondlicht glitzernden Fingerspitzen, auf den Knien.
    »Das dürfte nicht allzu schwierig sein«, meinte Nachtschatten.
    »Für manche nicht«, erwiderte Fants. Er sprach sehr leise, doch Burden hörte genau zu. Fants war in Nye ein Anführer gewesen, doch ein Skandal, über den niemand redete, hatte ihn in die Reihen der Infanterie zurückversetzt. Meistens sagte er nichts. Er hatte sich Burden nur angeschlossen, weil sie öfters gemeinsam über Rugars erbärmliche Führung gelästert hatten. Fants war der Meinung, jeder könnte das besser – selbst ein Hexer.
    »Hör schon auf, Fants, wir schaffen das!« sagte March. Sie war das einzige Gruppenmitglied, über das sich Burden nicht ganz im klaren war. Sie hatte einige Schlachten auf der Blauen Insel ausgefochten. Sie hatte sich gut gehalten, aber sie war noch jung. Sie hatte Kraft und einiges Geschick. Amar hätte sie lieber nicht mitgenommen, doch Burden hatte keinen anderen gefunden, um die Gruppe zu vervollständigen, und mit weniger als zehn Leuten wollte er nicht losziehen.
    »Man sollte niemals die eigenen Fähigkeiten überschätzen«, sagte Fants.
    »Wenn wir uns daran hielten«, erwiderte Llan, »dürften wir morgens nicht einmal mehr aufstehen. Man sollte nicht von einer schlechten Erfahrung auf alles andere schließen, Fants.«
    »Laß ihn in Ruhe«, sagte Amar.
    »Still jetzt«, sagte Burden. »Eure Meinungsverschiedenheiten sind mir egal. Wir müssen alles an Ort und Stelle erledigen, andernfalls kehren wir wahrscheinlich nie mehr ins Schattenland zurück.«
    »Wäre das so schlimm?« fragte VeHeter.
    »Für einige von uns schon«, sagte Wind. Er hatte die Flügel so eng um seinen Körper geschlungen, daß er wie gefesselt aussah.
    »Ach ja, habe ich glatt vergessen«, sagte VeHeter. »Einige von uns ziehen ja Inselkinder groß.«
    »Hört sofort auf damit«, mischte sich Burden wieder ein. »So können wir nicht kämpfen.«
    »Das können wir sehr wohl. Die Energie ist vorhanden. Wir müssen sie nur gegen den Feind und nicht gegeneinander zum Einsatz bringen«, sagte Fants und blickte Burden an, als bäte er um Erlaubnis. Burden nickte kurz. »Der Feind befindet sich in diesem Gebäude. Wir müssen zwei Dinge beachten. Erstens, daß er, kaltblütig und hinterhältig, die Tochter des Schwarzen Königs ermordet hat, als sie ahnungslos vor ihm stand.«
    »Selbst dran schuld«, murmelte VeHeter.
    »Halt die Klappe!« zischte Condi.
    »Zweitens«, fuhr Fants fort, als hätte er den Wortwechsel der beiden Frauen nicht wahrgenommen, »wird unser Erfolg den Willen unseres Volkes neu entfachen, und wir können die Schattenlande – und diese schreckliche Insel – ein für allemal verlassen.«
    »Träumer«,

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