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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ihn, aber nichts daran kam ihm mehr vertraut vor.
    Alles war fremd.
    Außer dem Mädchen selbst, das immer noch in einer Ecke ihres Gehirns kauerte. Während Rugad hilflos in dem sich Wandelnden Körper herumstolperte, hob Arianna den Kopf und grinste ihn an.
    Er verfluchte sie.
    Sie hatte ihn überlistet.
    Und das schon zum zweiten Mal.

 
8
     
     
    Arianna spürte ihn. Seine Präsenz beherrschte ihr Bewußtsein ganz und gar. Sie war mächtig, fordernd, stark. Er hielt sie durch bloße Gedankenkraft in ihrem eigenen Inneren gefangen und manipulierte ihren Körper, als sei es sein eigener.
    Sie versuchte alles. Verwandelte sich in alles, was ihr einfiel, damit er sie freiließ.
    Erst als sie sprach, hatte sie gemerkt, daß ihr Körper nicht länger ihr gehörte. Sie Verwandelte sich zwar, aber nur in ihrem Geist. Es war, als täte sie nur als ob. Es berührte ihn gar nicht.
    Sie hatte nach ihrem Vater gerufen, aber er hatte sie nicht gehört.
    Dann hatte der Mann … ihr Urgroßvater, der Schwarze König … mit ihrer Stimme gesprochen.
    Ihr Vater war darauf hereingefallen.
    Wie er darauf hereinfiel, wenn Arianna sich in einen der Reitknechte oder in Sebastian Verwandelt hatte.
    Ihr Vater war viel zu leicht hinters Licht zu führen.
    Die Schamanin war klüger. Ihr schien an Ariannas Stimme etwas aufzufallen. Aber Arianna hatte sich ihr trotzdem nicht mitteilen können.
    Also hatte sie schließlich zu einem Teil ihres Selbst Zuflucht genommen, zu dem fast niemand Zugang hatte, jedenfalls kein Visionär. Ihr Urgroßvater, der jetzt noch so aufrecht hinter ihren Augen stand, würde sich gleich nicht länger auf den Beinen halten können. Er wußte nicht, wie man sich so fühlen konnte wie sie.
    Wie man sich Verwandelte.
    Es hatte eine Weile gedauert.
    Aber jetzt war Arianna die Verwandlung gelungen, und damit hatte sie ihn völlig überrumpelt. Ihr Körper war nur noch eine Masse Fleisch ohne jede Knochenstruktur, in der Rugad haltlos herumschwamm.
    Fast spürte sie ihre eigene Haut, aber sie hatte die Wandlung noch immer unter Kontrolle.
    Erst ließ sie sich schrumpfen.
    Dann verwandelte sie sich in eine Katze.
    Sie beobachtete, wie Rugad wieder festen Boden unter die Füße bekam und die Augen des Tieres fand. Sie wartete ab, bis er hindurchblickte, und dann Wandelte sie sich ein zweites Mal, diesmal, indem sie sich so weit ausdehnte, bis sie ein Pferd war: Ihre Glieder streckten sich, ihr weiches Fell wurde zu einer kurzgeschorenen Decke, die vier Pfoten zu Hufen.
    Im Inneren ihres Geistes drehte sich Rugad überrascht nach ihr um und nahm einen festeren Umriß an als zuvor. Bis jetzt war er nur andeutungsweise als Fey zu erkennen gewesen, ein Körper, der sich an ihr vorbeigedrängt und dann seine Konturen verloren hatte, bis auf die Hand, mit der er sie in Schach hielt.
    Jetzt war er ein richtiger Fey. Er war jünger als der vorige, mit dichtem Haar, das ihm bis auf die Hüften hing, einer Adlernase und einem typischen Feygesicht, dessen Züge so scharf waren wie mit spitzem Kohlestift nachgezogen.
    Nur seine Augen waren noch dieselben. Dunkel und bedrohlich, ohne einen Funken Wärme.
    Er packte Arianna bei den Schultern und zog sie an sich. Einen Augenblick lang befürchtete sie, den Zugriff auf den Wandlungsfähigen Teil ihres Selbst verloren zu haben, aber dann erinnerte sie sich wieder, daß sie in ihrem Geist keinen physischen Körper besaß. Ihr Arm reichte so weit, wie sie wollte.
    Sie konnte sogar ganz ohne Arme auskommen.
    Sie Verwandelte sich abermals, und Rugad fiel hin, als der Körper zu taumeln begann. Diesmal machte Arianna sich so klein, wie sie konnte: Sie wurde zu einer Eidechse, wie die Tierchen, die sie oft im Palastgarten beobachtet hatte. Diese Gestalt würde sie beibehalten, weil sie Rugad damit bestimmt aus der Fassung bringen würde. Die Augen des Reptils sahen auf andere Weise als die eines Säugetiers, und der ganze Körper bewegte sich anders. Arianna hatte seinerzeit zwei Tage gebraucht, bis sie es geschafft hatte, sich in eine Eidechse zu Wandeln.
    So viel Zeit hatte Rugad nicht.
    Er rappelte sich auf, kam zu ihr zurück und packte sie wieder bei den Schultern.
    Hör sofort auf damit, befahl er.
    Verschwinde! fauchte Arianna. Das hier ist mein Körper.
    Jetzt ist es meiner, erwiderte er.
    Verschwinde!
    Verwandle dich zurück.
    Nein, gab Arianna zurück. Wenn du hierbleiben willst, mußt du tun, was ich will.
    Dann verrate mir, wo du bist. Wo wir sind.
    Verschwinde, alter Mann. Ich

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