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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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daß das schlau wär’«, wandte Jakib ein. »Marly …«
    »Du kannst das Versprechen halten, das du deiner Schwester gegeben hast«, beruhigte ihn Matthias lächelnd. Es gefiel ihm, daß Jakib sich deswegen Sorgen machte. Er freute sich darüber, daß Marly ihre kleine Truppe sogar aus der Ferne fest im Griff hatte.
    »Er hat nicht unrecht«, meinte jetzt auch Tri. »Du bist der einzige, der die Geheimnisse noch kennt.«
    »Und ich scheine auch der einzige zu sein, der diesen Ort finden kann«, ergänzte Matthias. »Keine Sorge.«
    »Die wissen, daß wir kommen«, gab Denl zu bedenken.
    »Damit habe ich schon gerechnet«, erwiderte Matthias.
    Eben das war ja einer der Gründe, weswegen er zuerst gehen wollte. Er wollte seine neue Macht erproben, jene Fähigkeiten, die zu benutzen der brennende Junge ihn gelehrt hatte, aber er wollte nicht, daß seine Freunde ihm dabei zusahen.
    Er hatte sich immer noch nicht damit abgefunden.
    Er konnte immer noch nicht ganz glauben, daß er wirklich Zauberkräfte besaß.
    »Isses dort, wo wir hinwoll’n?« fragte Denl und zeigte hinter Matthias.
    Langsam und unwillig drehte Matthias sich um. Im Berg gähnte eine Öffnung, so hoch und breit wie der Eingang zum Tabernakel. Rund um die Öffnung waren Schwerter angeordnet.
    Rocaanisten-Schwerter.
    Matthias’ Mund wurde trocken.
    Hier konnten die Fey sich unmöglich verstecken. Sie würden es niemals wagen, eine Höhle zu betreten, die von so gewaltigen Schwertern bewacht wurde.
    Schwerter dieser Größe hatte Matthias außerhalb des Tabernakels noch nie gesehen. Dort hatte eines mit der Spitze nach unten von der Decke der Sakristei gehangen, und Besucher hatten oft befürchtet, daß es herabfallen und jemanden verletzen könnte. Diese Schwerter hier wirkten nicht so gefährlich, denn sie bestanden aus Stein.
    Die untersten beiden ragten aus der Plattform wie Säulen vor dem Eingang eines großen Gebäudes. Sie waren groß und beeindruckend, und Matthias spürte ihre Kraft.
    Die Fey-Spuren führten um sie herum ins Innere der Höhle. Auch der brennende Junge mußte hier sein, denn Matthias spürte wieder deutlich seine Gegenwart.
    Zwei weitere Schwerter waren zu beiden Seiten des Höhleneinganges liegend in den Fels gebettet, als hätte jemand sie in einem Wutanfall dorthin geschleudert. Ihre Knäufe ragten aus dem Stein. Wären sie nicht so groß gewesen, hätte man sie ergreifen und damit kämpfen können.
    Aber sie waren größer als jeder Mensch, der sie hätte benutzen können.
    Direkt über dem Eingang schwebte ein fünftes Schwert. Es war mit nach unten gerichteter Spitze aus dem Fels herausgemeißelt, als wollte es jeden durchbohren, der unter ihm hindurchging.
    Matthias fragte sich, ob die Fey keine Angst gehabt hatten, die Höhle zu betreten. Hatten sie nicht hochgeblickt und ihr Verhängnis über sich schweben gesehen?
    »In der Höhle dort sind sie«, verkündete er.
    »Da würd’ kein Fey sich reintraun«, widersprach Denl. »Die gehört den Rocaanisten.«
    »Trotzdem«, beharrte Matthias.
    Tri räusperte sich, klopfte sich den Staub von den Kleidern und trat näher.
    »Wenn wir es richtig anstellen, ist die Überraschung auf unserer Seite.«
    »Sie sitzen in der Falle«, triumphierte Matthias.
    »Wer weiß, wie groß die Höhle is’«, gab Jakib zu bedenken.
    »Das spielt keine Rolle«, meinte Matthias. »Ohne Wasser und Essen sitzen sie dort drinnen in der Falle.«
    »Vielleicht gibt es in der Höhle ja Wasser«, gab Tri zu bedenken. »Wenn sie wirklich den Rocaanisten gehört, müßte sie Weihwasser enthalten.«
    »Weihwasser vergiftet jeden unvorbereiteten Fey«, sagte Matthias.
    »Aye«, meinte Denl. »Vielleicht ham sie zuviel Angst, um was davon zu trinken.«
    »Um so besser«, gab Matthias zurück. »Ich gehe zuerst hinein, wie ich gesagt habe, und dann rufe ich euch.«
    »Wie sollen wir mit nur vier Leuten eine Belagerung durchführen?« wandte Tri ein.
    Matthias grinste. »Wenn wir es schlau anstellen, werden sie glauben, daß wir mehr als vier sind.«
    Langsam näherte er sich der Höhle und den ersten beiden Schwertern. Es waren eindeutig Rocaanisten-Schwerter. Die eingeritzten, uralten Symbole auf ihren Knäufen mußten noch aus der Zeit des Roca selbst stammen. Seit Jahrhunderten diskutierte man ihre wahre, längst in Vergessenheit geratene Bedeutung. Wie dem auch sei, Matthias hatte das Gefühl, einen alten Freund wiedergetroffen zu haben.
    Als er die beiden Schwerter, die waagerecht aus dem Fels

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