Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fey 09: Die roten Klippen

Fey 09: Die roten Klippen

Titel: Fey 09: Die roten Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
nachdenken.
    »Ja«, entgegnete Jewel.
    Arianna gab Gabe einen kleinen Schubs. Er wurde rot, weil er schon wieder vergessen hatte zu übersetzen, und nickte dann.
    »Aber es hat mich nicht verletzt«, fuhr Jewel fort. »Ich existiere nicht richtig. Es hat nur meine Fähigkeit, mich körperlich zu zeigen, beeinträchtigt.«
    Gabes Vater nickte, als bedürfe es keiner weiteren Erklärungen. Gabe hätte gerne noch mehr erfahren, aber er würde seine Fragen zu einem günstigeren Zeitpunkt stellen.
    »Du hast gesagt«, begann Gabe, der ein peinliches Gefühl dabei hatte, das Zwiegespräch seiner Eltern zu unterbrechen, obwohl er für sie übersetzt hatte, »dieser … Wind brächte auch Vorteile mit sich.«
    Jewel wandte sich ihm zu, und ihr Gesicht strahlte vor Stolz. Gabe wurde ganz warm ums Herz, und leichte Röte stieg ihm in die Wangen.
    »Ja«, bestätigte Jewel, »die gibt es. Einen habe ich schon genannt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß alle Magie für kurze Zeit schwach oder gar wirkungslos wird. Wie lange das dauert, kann ich allerdings nicht sagen. Aber wir können das Beste daraus machen.«
    »Gibt es noch mehr Veränderungen zu unseren Gunsten?« fragte Nicholas, während Gabe übersetzte.
    »Wahrscheinlich schon«, entgegnete Jewel. »Aber die müssen wir erst noch herausfinden.«
    Gabe brachte es mittlerweile fertig, gleichzeitig zu übersetzen und zuzuhören.
    »Wenn wir es herausgefunden haben«, fragte Arianna, »weiß dann der Schwarze König nicht auch schon Bescheid darüber?«
    Jewel blickte ihre Tochter einen Augenblick lang an. Gabe sah deutlich die Sehnsucht auf ihrem Gesicht. Dann wandte sich Jewel mit einem traurigen Lächeln zu Nicholas, und Gabe erkannte all die verlorenen Jahre, all die verlorene Liebe. Daran trug sein Großvater die Schuld.
    Rugar und der Einundfünfzigste Rocaan. Der Mann, der seine Mutter getötet hatte.
    »Vielleicht«, antwortete Jewel endlich. »Aber er handelt nach anderen Grundsätzen. Er weiß, wie sehr es den Fey geschadet hat. Dein Sohn«, während sie sprach, sah sie Adrian an, und Gabe folgte ihrem Blick, »hat die Fey schwer getroffen. Diese Beutel werden für alle möglichen magischen Zwecke benötigt.«
    »Aber es gibt doch sicher noch andere Vorratslager«, sagte Fledderer.
    Jewel nickte zustimmend. »Aber die Lager werden an strategisch günstigen Orten eingerichtet, wo die Beutel zu hohen Stapeln aufgetürmt liegen. Seit Rugad hier angekommen ist, haben deine Leute eine beachtliche Menge Arbeit in diese Scheune gesteckt.«
    Die Kappe zuckte zusammen, als Jewel von ›seinen‹ Leuten sprach. Er funkelte Gabe so böse an, als habe dieser bei der Übersetzung einen Fehler begangen. Gabe zuckte die Achseln, um anzudeuten, daß er schließlich nur Jewels Worte wiedergab.
    »Also«, sagte Coulter, dessen Stimme vor Schmerz und Erschöpfung ganz heiser klang, »Luke hat also eine ganze Menge Waffen zerstört.«
    »Mehr oder weniger«, stimmte Jewel zu. »Eher mehr, meiner Ansicht nach.«
    »Ich hoffe, daß auch andere darüber Bescheid wissen und die günstige Gelegenheit nutzen«, äußerte Nicholas.
    »Wir haben keine Zeit, um uns jetzt darüber Sorgen zu machen«, warf Gabes Mutter ein. »Wir müssen unsere eigenen Pläne schmieden, und zwar so schnell wie möglich. Rugad weiß, daß unsere Kinder hier sind.«
    »Wird er uns bis hierher verfolgen?« fragte Arianna. Anscheinend erinnerte sie sich kaum noch an die Diskussion, die stattgefunden hatte, als sie gestern das Bewußtsein wiedererlangte.
    »Allerdings«, sagte Jewel, »er wird hier auftauchen, so oder so. Er wird gleich drei wertvolle Schätze vorfinden: dich, deinen Bruder und diese Höhle.«
    »Seine Streitkräfte sind uns zahlenmäßig überlegen«, wandte Adrian ein.
    »Natürlich«, stimmte Jewel zu. »Aber hat dein Sohn nicht gerade bewiesen, was vier Männer und entschlossener Mut ausrichten können?«
    »Noch nie hat jemand das Reich der Fey gestürzt«, beharrte Fledderer.
    »Ich sage ja auch nicht, daß wir es stürzen sollen«, entgegnete Jewel. Dann lächelte sie. Das Lächeln verlieh ihren Zügen einen besonderen Glanz. Gabe begriff plötzlich, wie schön seine Mutter war.
    »Wir brauchen das Reich der Fey«, fuhr Jewel fort. »Wir brauchen es für unsere Kinder.«
    Sie machte eine dramatische Pause, obwohl nur Gabe und Nicholas ihre Worte hören konnten.
    »Wenn es uns gelingt, Rugad zu stürzen«, sagte sie, und ihre Augen trafen sich mit denen ihres Sohnes, »dann übernimmst

Weitere Kostenlose Bücher