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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Entscheidungen beteiligt ist!«
    »Und was ist dann passiert?« fragte Charles. Sein Gesicht war dunkelrot geworden.
    »Es kam zu einer Dringlichkeitsanhörung vor einem Richter«, antwortete Cathryn. Sie erzählte es schlecht und in einem ungünstigen Moment. Irgendwie hatte sie das Gefühl, alles zu verpfuschen. Trotzdem fuhr sie verbissen fort. »Der Richter stimmte zu, daß Michelle nach der Methode behandelt werden soll, wie Dr. Keitzman sie für ihre Symptome aufgestellt hat.Mir wurde die zeitweilige Vormundschaft zuerkannt. In drei Tagen soll eine vorläufige Anhörung zu dem Antrag stattfinden und in drei Wochen eine große Anhörung. Das Gericht wird noch einen zweiten Vormund benennen, und Charles, bitte glaub’ mir, ich hab’ das alles nur für Michelle getan. Das ist nicht gegen dich gerichtet. Und ich will mich bestimmt nicht zwischen dich und Michelle stellen.«
    Cathryn suchte in Charles’ Gesicht nach einem Zeichen für ein bißchen Verständnis. Das einzige, was sie entdecken konnte, war wilder Zorn.
    »Charles!« rief Cathryn. »Bitte glaub mir. Die Ärzte haben mich überzeugt, daß du unter einer großen Belastung stehst. Du bist doch auch gar nicht mehr du selbst. Sieh dich doch an! Dr. Keitzman ist als Therapeut für Kinderleukämie weltberühmt. Ich hab’ es doch nur für Michelle getan. Es ist doch auch nur vorübergehend. Bitte.« Cathryn brach in Tränen aus.
    Im nächsten Moment erschien Gina in der Küchentür. »Ist alles in Ordnung?« fragte sie mit furchtsamer Stimme.
    Charles sprach sehr langsam, seine Augen waren auf Cathryns Gesicht geheftet. »Ich hoffe bei Gott, daß das alles nicht wahr ist. Ich hoffe, du hast dir das nur ausgedacht.«
    »Aber es ist die Wahrheit«, brachte Cathryn mühsam hervor. »Es ist die Wahrheit. Du bist davongelaufen. Ich habe nur mein Bestes getan. Morgen früh bekommst du eine Vorladung.«
    Charles’ Wut explodierte mit einer Gewalt, die er nie in sich vermutet hätte. Das einzig Greifbare in seiner Nähe war ein Stapel Unterteller auf der Anrichte. Er riß sie an sich, hob sie über den Kopf und schleuderte sie auf den Küchenboden. Im nächsten Augenblick waren sie in tausend Scherben zersprungen, die nach allen Seiten in die Luft spritzten. »Ich halte das nicht mehr aus. Alle seid ihr gegen mich. Alle!«
    Cathryn duckte sich über dem Spülbecken zusammen. Starr vor Angst wagte sie nicht, sich zu bewegen. Gina stand wie an den Türrahmen genagelt. Sie wäre am liebsten davongelaufen, aber sie wollte ihre Tochter nicht allein lassen.
    »Michelle ist mein eigen Fleisch und Blut!« schrie Charles. »Niemand wird sie mir wegnehmen!«
    »Sie ist meine Adoptivtochter«, schluchzte Cathryn. »Ichfühle für sie genauso wie du.« Sie überwand ihre Angst und klammerte sich an die Aufschläge von Charles’ Jacke. Dann schüttelte sie ihn, so heftig sie konnte. »Bitte beruhige dich. Bitte!« rief sie verzweifelt.
    Was Charles jetzt am wenigsten vertragen konnte, war, festgehalten zu werden. Wie im Reflex schoß sein Arm nach oben und schlug Cathryns Hände unnötig heftig in die Luft. Der Schlag war so kräftig, daß Charles den Schwung seines Armes nicht mehr abbremsen konnte und Cathryn ungewollt mit dem Handrücken ins Gesicht traf. Sie taumelte zurück, bis sie sich am Küchentisch fangen konnte.
    Ein Küchenstuhl, der ihr im Weg gewesen war, fiel lautstark um. Gina stieß einen spitzen Schrei aus und lief in die Küche, um ihren mächtigen Leib zwischen Charles und ihre benommene Tochter zu schieben. Sie bekreuzigte sich und begann zu beten.
    Charles schob Gina grob zur Seite. Er packte Cathryn bei den Schultern und begann sie wie eine Puppe zu schütteln. »Ich will, daß du zum Telefon gehst und das Verfahren sofort rückgängig machst. Hast du mich verstanden?«
    Als Chuck den Lärm in der Küche hörte, sprang er von seinem Bett und stürzte die Treppe hinunter. Ein Blick auf die Szene genügte ihm, dann sprang er in die Küche zu seinem Vater und umklammerte ihn von hinten. Charles versuchte den Griff um seine Oberarme abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht. Er ließ Cathryns Schultern los und stieß seinen rechten Ellbogen mit ganzer Kraft nach hinten. Der Stoß traf Chuck genau in die Magengrube. Mit einem keuchenden Pfeifton entwich die Luft aus seinen Lungen. Charles warf sich herum und drückte seinen Sohn heftig von sich. Chuck stolperte rückwärts und schlug mit dem Kopf zuerst auf den Küchenboden.
    Entsetzt schrie Cathryn auf.

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