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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Morrisons letzte Bemerkung ärgerte Cathryn, aber ihr fehlten die Worte für eine passende Antwort.
    »Aus welchem Grund ist Dr. Martel eigentlich entlassen worden«, unterbrach Patrick O’Sullivan das Schweigen.
    Cathryn sah den Kriminalbeamten mit dankbaren Augen an. Dieselbe Frage hätte sie auch stellen wollen, wenn ihr nicht der Mut dazu gefehlt hätte.
    »In erster Linie, weil Dr. Martels Verhalten so unberechenbar geworden war. Wir haben uns ernsthafte Sorgen um seinen Gemütszustand gemacht.« Dr. Ibanez schwieg einen Moment. »Er war auch nicht gerade das, was man einen Teamarbeiter nennen könnte. Im Gegenteil, er war ein ausgesprochener Einzelgänger, und in letzter Zeit hat er sich den Bedürfnissen des Instituts immer heftiger entzogen.«
    »Worüber hat er denn gearbeitet?« fragte O’Sullivan.
    »Das ist einem Laien schwer zu erklären«, sagte Morrison. »Man kann sagen, daß Charles versuchte, über die Beeinflussung des menschlichen Immunsystems einen Weg zur Krebsbekämpfung zu finden. Leider ist diese Methode etwas veraltet. Vor zehn Jahren hat man noch große Hoffnungen in diesen Weg gesetzt. Aber die weiteren Entwicklungen konnten die vielversprechenden Anfänge dann nicht bestätigen. Charles konnte oder wollte sich den Veränderungen nicht anpassen. Und, wie Sie sich denken können, die Wissenschaft schreitet voran, ohne auf irgend jemanden zu warten.« Morrison lächelte, nachdem er den letzten Satz beendet hatte.
    »Und warum, glauben Sie, hat Dr. Martel die ganze Laborausrüstung gestohlen?« fragte O’Sullivan mit einer weit ausholenden Armbewegung.
    Dr. Ibanez zuckte die Schultern. »Da fragen Sie mich zuviel.«
    »Ich denke, es war reiner Trotz«, sagte Dr. Morrison. »Wie bei einem Kind, das seinen Ball nimmt und nach Hause läuft, wenn die anderen nicht nach seinen Regeln spielen wollen.«
    »Könnte Dr. Martel die Geräte entwendet haben, um seine Forschungen fortzusetzen?« fragte O’Sullivan.
    »Nein«, antwortete Morrison entschieden. »Das ist unmöglich! Sämtliche Forschungsarbeit, die an diesem Institut geleistet wird, basiert auf der Verwendung sorgfältig herausgezüchteter Versuchstiere. Ohne diese Tiere ist jede Arbeit unmöglich, und Charles hat nicht eine einzige seiner Mäuse gestohlen. Und jetzt, wo nach ihm gefahndet wird, dürfte es ihm sehr schwerfallen, die entsprechenden Tiere zu bekommen.«
    »Ich nehme an, Sie können mir eine Liste Ihrer Lieferanten geben«, sagte O’Sullivan.
    »Natürlich«, erwiderte Dr. Morrison. Im Hintergrund klingelte ein Telefon. Eigentlich gab es keinen Grund dafür, aber Cathryn zuckte erschreckt zusammen. Ellen meldete sich und rief dann nach O’Sullivan.
    »Das muß jetzt eine schwere Zeit für Sie sein«, sagte Dr. Ibanez zu Cathryn.
    »Sie können es sich gar nicht vorstellen«, entgegnete Cathryn.
    »Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können«, sagte Dr. Morrison. Cathryn versuchte zu lächeln.
    Patrick O’Sullivan kehrte zu der kleinen Gruppe zurück. »Wir haben den Wagen Ihres Mannes gefunden. Er hat ihn auf einem Parkplatz am Harvard Square stehen lassen.«
     
    Mit jedem Kilometer, den Cathryn auf der Interstate 301 zurücklegte, fühlte sie sich unglücklicher. Cathryn war von diesem unerklärlichen Gefühl irritiert, denn schließlich war die vage Hoffnung, daß Charles anrufen könnte, nur ein Grund gewesen, nach Hause in ihr Farmhaus zu fahren. Sie hatte sich auch von ihrer gedrückten Stimmung befreien wollen. Natürlich war Cathryn dankbar für die Hilfe ihrer Mutter, aber gleichzeitig ärgerten sie Ginas herabsetzende Bemerkungen über Charles und ihre ungezügelte Selbstgerechtigkeit. Nur weil sie selbst von ihrem Ehemann verlassen worden war, ließ Gina auch an keinem anderen Mann ein gutes Haar, besonders wenn er so wenig religiös war wie Charles. Sie hatte sich nie mit Cathryns Heirat abgefunden und ihre Tochter das auch immer deutlich spüren lassen.
    Also hatte Cathryn sich darauf gefreut, in ihr eigenes Haus zurückzukehren, auch wenn sie wußte, daß es nicht mehr das glückliche Heim vergangener Tage war. Als Cathryn sich der Auffahrt zu dem Farmhaus näherte, bremste sie den alten Kombi langsam ab. Als erstes sah sie den Briefkasten. Er war mit dem Pfahl, auf dem er stand, umgeworfen und zerstört worden. Langsam fuhr Cathryn den geschwungenen Weg zwischen den Baumreihen hinauf, deren dichtes Laubwerk die Auffahrt im Sommer in eine schattige Allee verwandelte. Jetzt konnte Cathryn durch das kahle Geäst

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