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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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können. Es war wunderbar einfach … vielleicht zu einfach, dachte Charles. Wenn es doch funktionieren würde. Wenn er doch die ganze Arbeit schneller vorantreiben könnte, für Michelle …
    Als Charles das nächste Mal auf die Uhr sah, war es bereits nach neun. Er überließ Ellen ihrer mürrischen Laune, ging zurück zu seinem Schreibtisch und wählte die Nummer der allgemeinen Auskunft bei der USB. Dieses Mal meldete sich eine Frau mit einem gelangweilten Bostoner Akzent in der Stimme.
    Charles stellte sich vor und sagte, daß er einen besonders schweren Fall von Giftverseuchung eines Flusses melden wolle.
    Die Frau war nicht besonders beeindruckt. Sie forderte ihn auf zu warten und verband weiter.
    Wieder meldete sich eine Frauenstimme, die der ersten soähnlich war, daß Charles überrascht den Kopf hob, als die Frau ihn bat, sein Anliegen zu wiederholen.
    »Sie haben die falsche Nebenstelle«, sagte die Frau. »Hier ist die Abteilung für Gewässerfragen, aber wir befassen uns nicht mit Wasserverschmutzung. Sie müssen sich an die Abteilung für giftige Chemikalien wenden. Einen Moment.«
    Wieder mußte er warten. Dann ertönte ein Klicken in der Leitung, dem das Freizeichen folgte. Charles legte auf und zog sich das Telefonbuch heran. Unter den Nummern der USB suchte er sich die der Abteilung für giftige Chemikalien heraus und wählte.
    Wieder glich die Frauenstimme, die sich meldete, den ersten beiden auf den Ton. Charles fragte sich verwundert, ob bei der USB Menschen geklont wurden. Er wiederholte seine Eingabe, worauf er sich belehren lassen mußte, daß die Abteilungen für giftige Chemikalien nicht mit Rechtsverletzungen befaßt war. Er sollte statt dessen die Abteilung für Öl- und andere Verschmutzungen mit gefährlichen Stoffen anrufen. Die Frau nannte ihm die Nummer und legte auf, bevor er noch antworten konnte.
    Er wählte die neue Nummer und tastete die Zahlen so heftig ein, daß sein Mittelfinger mit einem stechenden Schmerz protestierte.
    Wieder eine Frau! Charles wiederholte seine Klage zum vierten Mal, ohne seine Verärgerung noch länger zu verbergen.
    »Wann ist das Wasser verseucht worden?« fragte die Frau.
    »Das war kein einmaliger Unfall. Es wird dauernd etwas in den Fluß geleitet.«
    »Dann tut es mir leid«, sagte die Frau. »Wir befassen uns nur mit einmaligen Verschmutzungen.«
    »Könnte ich bitte Ihren Vorgesetzten sprechen«, stieß Charles wütend hervor.
    »Einen Moment«, seufzte die Frau.
    Charles wartete voller Ungeduld, seine freie Hand rieb nervös über seine Wangen. Er schwitzte.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« meldete sich auch diesmal eine Frauenstimme.
    »Das hoffe ich sehr«, sagte Charles. »Ich rufe an, um einen Betrieb anzuzeigen, der regelmäßig Benzol in einen Fluß leitet. Benzol ist ein Gift.«
    »Leider befassen wir uns nicht mit derartigen Fällen«, unterbrach ihn die Frau. »Sie müssen sich an die zuständige Bundesbehörde wenden.«
    »Was?« schrie Charles. »Womit befaßt sich die USB denn überhaupt?«
    »Wir sind eine Verwaltungsbehörde«, sagte die Frau. »Wir sind für die Durchführung der Gesetzesbeschlüsse zum Umweltschutz zuständig.«
    »Dann würde ich aber annehmen, daß die Giftverseuchung eines Flusses etwas ist, daß Sie interessieren sollte«, sagte Charles.
    »Das könnte durchaus sein«, stimmte die Frau zu. »Aber erst, nachdem die Staatsbehörden den Fall überprüft haben. Darf ich Ihnen die Nummer der zuständigen Dienststelle geben?«
    »Tun Sie das«, sagte Charles müde. Als er aufgelegt hatte, hob er kurz den Kopf und merkte, daß Ellen ihn die ganze Zeit ansah. Er warf ihr einen finsteren Blick zu, und sie ging zurück an ihre Arbeit.
    Charles wartete auf das Freizeichen, dann wählte er von neuem.
    »Das habe ich jetzt alles verstanden«, sagte die Frau, nachdem sie ihm eine Zeitlang zugehört hatte. »Aber von welchem Fluß sprechen Sie?«
    »Dem Pawtomack«, erwiderte Charles. »Mein Gott, hab’ ich am Ende wirklich die zuständige Behörde gefunden?«
    »Sicher doch«, bestätigte ihm die Frau. »Und wo steht der Betrieb, der das Gift in den Fluß leitet?«
    »Es ist Recycle in Shaftesbury«, antwortete Charles.
    »Shaftesbury?« fragte die Frau. »Das ist in New Hampshire, nicht wahr?«
    »Das schon, aber …«
    »New Hampshire fällt nicht in unseren Zuständigkeitsbereich.«
    »Aber der Fluß verläuft hauptsächlich durch Massachusetts.«
    »Das kann schon sein«, sagte die Frau. »Aber seine Quelle liegt

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