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Fieses Karma

Fieses Karma

Titel: Fieses Karma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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okay. Kommt, gehen wir in mein Zimmer.
    Wir folgen ihr. Sobald wir hinter verschlossener Tür in Sicherheit sind, ziehe ich die E-Mail heraus und drücke sie Angie in die Hand. Ich kann meine Aufregung kaum verbergen. »Lies das«, sage ich nur.
    Angie fängt an zu lesen, während Jade ihr über die Schulter schaut, um ebenfalls einen guten Blick auf das Blatt zu haben.
    Angies Augen werden immer größer und ein paar Sekunden später reißt auch Jade verwundert die Augen auf. Sie sind an der richtigen Stelle angekommen. An der großen Offenbarung. An dem Satz, der uns einen viel größeren Erfolg des Karma-Klubs garantiert, als wir uns jemals erträumt hätten.
    Angie ist als Erste mit Lesen fertig. Sie blickt hoch. »Ist die echt?«, fragt sie mit ungläubiger Miene.
    Ich nicke bedächtig, doch zuversichtlich. »Ja. Ich hab sie vorhin in Masons Posteingang gefunden. Sie kam an, während ich eingeloggt war. Und da er gerade auf seiner tollen großen Geburtstagsparty ist, hat er sie wahrscheinlich noch nicht gesehen.«
    Jetzt sieht Jade mich groß an. »Hat er wirklich geschummelt?«, hakt sie nach. »Bei seinem Einstufungstest für die Universität?«
    Wieder nicke ich. »Wenn man diesem Leonard glauben darf«, sage ich und tippe auf den Ausdruck, »dann hat Mason ihm die zweite Hälfte der fünftausend Dollar noch nicht gezahlt, die er Leonard dafür versprochen hat, dass der den Test an seiner Stelle macht.«
    Jade hält sich die Hand vor den Mund. »Das ist ja Wahnsinn !«
    »Ich weiß!«
    Auf Angies Miene spiegelt sich eine Erkenntnis. »Das erklärt auch, warum er die Prüfung an einer anderen Schule machen musste, wo ihn keiner kennt.«
    »Genau!«, sage ich. Das wurde mir zwar auf der Fahrt hierher auch schon klar, aber es macht beinahe genauso viel Spaß, es noch einmal zusammen mit meinen Freundinnen herauszufinden. »Offensichtlich sieht dieser Leonard Mason ziemlich ähnlich. Alles, was Mason tun musste, war, Leonard seinen Schülerausweis zu geben – und voilà! Leonard ist für einen Tag Mason, Mason kassiert sensationelle 2350 Punkte für seine Testergebnisse und eine vorzeitige Aufnahme von der Amherst Universität.«
    Jade schüttelt ungläubig den Kopf. »Ich fand die Verbesserung seiner Punktezahl von 1900 auf 2350 schon immer ziemlich viel.«
    »Viel zu hoch!«, stimme ich ihr aufgeregt zu. »Und mir hat er erzählt, er hätte nach der Schule eines dieser Nachhilfe-Seminare besucht, um seinen Punktestand zu verbessern. Und in Wahrheit hat er diesem Typen fünftausend Dollar dafür bezahlt, die Prüfung für ihn zu machen …«
    Genau in diesem Moment wird mir noch etwas klar und ich muss nach Luft schnappen. »Das war auch der Grund, weshalb er den Job in der Pizzeria angenommen hat. Er hat das Geld gebraucht, um den Kerl zu bezahlen! Das erklärt auch, warum er den Job nach ein paar Monaten wieder hingeschmissen hat.«
    Ich hätte Mason nie für fähig gehalten, so etwas durchzuziehen. Immerhin war ich zwei Jahre lang mit ihm zusammen, und plötzlich kommt es mir so vor, als würde ich ihn kein bisschen kennen. Ich fange an, mich zu fragen, ob ich ihn je wirklich gekannt habe.
    »Also – was fangen wir damit an?«, fragt Jade. Ihre Augen funkeln vor Aufregung.
    »Dumme Frage«, sagt Angie mit blitzenden Augen. »Wir leiten die E-Mail nach Amherst weiter.«
    Ich grinse und beiße mir voller Genugtuung auf die Lippe. Einen Betrugsskandal beim Einstufungstest wird Mason Brooks niemals überstehen. Er wird hochkantig aus dem ersten Semester rausfliegen. Unsere Highschool wird ihm sein Amt als Schulsprecher wegnehmen. Er wird vor allen bloßgestellt werden. Und was das Beste daran ist: Heather Campbell wird nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
    Der Witz an der Sache ist, dass dies noch nicht einmal einechter Racheakt ist. Schließlich ist er selbst daran schuld! Das Ungleichgewicht im Universum wurde offenbar von einer viel höheren Macht als unserer eigenen ausgeglichen. Alles, was wir tun müssen, ist, es öffentlich zu machen.
    Und es ist wirklich jammerschade … für Mason, meine ich. Denn hätte er mich nicht wegen Heather Campbell wie ein verschimmeltes Stück Brot weggeworfen, dann würde ich diese Entdeckung vielleicht mit etwas anderen Augen sehen. Vielleicht hätte ich dann nicht dieses Verlangen, sie anonym mit der Studentenverwaltung des Amherst-Colleges zu teilen.
    Aber das ist wohl jetzt Schnee von gestern. An diesem Punkt wird mir glasklar, auf wessen Seite das Karma steht. Und

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