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Fiesta

Fiesta

Titel: Fiesta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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waren grün, und man sah schöne Bäume und manchmal große Flüsse und Schlösser zwischen den Bäumen.
    In Tours stiegen wir aus und kauften noch eine Flasche Wein, und als wir in unser Abteil zurückkamen, saßen der Mann aus Montana, seine Frau und ihr Sohn schon sehr gemütlich darin.
    «Gibt es in Biarritz gute Badegelegenheiten?» fragte Hubert.
    «Der Junge ist absolut verrückt, bis er im Wasser ist», sagte seine Mutter. «Für so junge Leute ist eine Reise eine harte Nuß.»
    «Es ist gut zum Schwimmen», sagte ich. «Aber es ist gefährlich, wenn es bewegt ist.»
    «Haben Sie was zu essen bekommen?» fragte Bill.
    «Natürlich. Wir saßen darin, als sie reinkamen, und da haben sie wahrscheinlich geglaubt, wir gehörten dazu. Einer der Kellner sagte irgendwas zu uns auf französisch, und dann schickten sie drei Pilger wieder weg.»
    «Sie hielten uns für echt», sagte der Mann. «Es zeigt Ihnen aber die Macht der katholischen Kirche. Schade, daß ihr Jungens nicht katholisch seid. Dann könntet ihr schon was zu essen bekommen.»
    «Ich bin», sagte ich, «das kränkt mich ja gerade so.»
    Um Viertel nach vier bekamen wir endlich unseren Lunch. Bill war zum Schluß recht ungemütlich geworden. Er hielt einen Priester, der mit einer zurückkommenden Pilgergruppe in sein Abteil wollte, am Rock fest.
    «Na, wann haben wir Protestanten eine Chance, was zu essen zu bekommen, Vater?»
    «Ich weiß nichts davon. Haben Sie keine Karten?»
    «Es genügt, um einen zum Eintritt in eure Gesellschaft zu bewegen», sagte Bill.
    Der Priester drehte sich nach ihm um.
    Im Speisewagen servierten die Kellner das fünfte Table d’hôte-Essen. Der Kellner, der uns bediente, war völlig durchgeschwitzt. Seine weiße Jacke war lila unter den Armen.
    «Muß ’ne Menge Wein trinken.»
    «Oder lila Unterhemden tragen.»
    «Wollen wir ihn fragen?»
    «Nein, er ist zu müde.»
    Der Zug hielt eine halbe Stunde in Bordeaux, und wir gingen aus dem Bahnhof hinaus, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Es war nicht genug Zeit, um bis in die Stadt zu gehen. Nachher kamen wir durch die Landes und sahen, wie die Sonne unterging. Man hatte weite Öffnungen in den Wald geschlagen, die man wie Avenuen hinuntersehen konnte, und ganz weit weg sah man bewaldete Hügel. Wir aßen ungefähr um halb acht zu Abend und sahen durch die offenen Fenster im Speisewagen ins Land hinaus. Nichts als sandiger Boden voll mit Fichten und Heidekraut. Man sah kleine Lichtungen mit Häusern, und hin und wieder kamen wir an einer Sägemühle vorbei. Es wurde dunkel, und man spürte draußen das heiße, sandige und dunkle Land, und ungefähr um neun Uhr waren wir in Bayonne. Der Mann und seine Frau und Hubert schüttelten uns die Hand. Sie fuhren bis La Negresse, um da nach Biarritz umzusteigen.
    «Na, ich hoffe, Sie werden massig viel Dusel haben», sagte der Mann.
    «Nehmen Sie sich mit den Stierkämpfen in acht.»
    «Vielleicht sehen wir Sie in Biarritz», sagte Hubert.
    Wir stiegen mit unseren Handtaschen und unseren Angelkästen aus und gingen durch die dunkle Station in das Licht der Hotelwagen und Omnibusse. Da, bei den Hotelportiers, stand Robert Cohn. Er sah uns zuerst nicht. Dann kam er auf uns zu.
    «Hallo, Jake, gute Reise gehabt?»
    «Ausgezeichnet», sagte ich. «Dies hier ist Bill Gorton.»
    «Guten Abend.»
    «Kommt», sagte Robert. «Ich hab einen Wagen.» Er war ein bißchen kurzsichtig. Ich hatte es vorher nie bemerkt. Er sah Bill an, um festzustellen, mit wem er es zu tun hatte. Außerdem war er schüchtern.
    «Wir fahren in mein Hotel, ja? Es ist ganz ordentlich. Ganz nett.»
    Wir stiegen in die Droschke, der Kutscher stellte unsere Taschen auf den Platz neben sich, knallte mit seiner Peitsche, und wir fuhren über die dunkle Brücke in die Stadt hinein.
    «Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen», sagte Robert zu Bill. «Take hat mir so viel von Ihnen erzählt, und ich habe Ihre Bücher gelesen. Hast du meinen Brief bekommen, Jake?»
    Die Droschke hielt vor dem Hotel, und wir stiegen alle aus und gingen hinein. Es war ein nettes Hotel, und die Leute am Empfang waren sehr vergnügt, und jeder von uns bekam ein gutes kleines Einzelzimmer.

3
    Am nächsten Morgen schien die Sonne, und die Straßen der Stadt wurden besprengt, und wir frühstückten alle in einem Café. Bayonne ist eine hübsche Stadt. Wie eine sehr saubere spanische Stadt, und liegt an einem großen Fluß. Selbst so früh am Morgen war es auf der Brücke, die über den Fluß

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