Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
ihr Leanas Nachricht geeben hatte.
E
nickte ihr zu.
Celina
ging zu ihm hin.
„Die
Nachricht, die Sie mir gegeben haben ... Sind Sie sicher, dass die von meiner
Schwester war?”
„Sie
hat mir selbst gesagt, dass sie Ihre Schwester sei.”
Sie
musste sich davon überzeugen, dass Leana dafür verantwortlich war. „Beschreiben
Sie sie mir.”
„Sie
hat langes, dunkles Haar und ist sehr hübsch. Ich habe nur ein paar Sekunden
lang mit ihr gesprochen.”
„Was
hat sie angehabt?”
„Ein
weißes Kleid, glaube ich. Es ließ eine ihrer Schultern frei.”
Celina
wandte dem Mann den Rücken zu. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Sie wollte
gerade gehen, als sie sah, wie ihr Vater die Menge mit den Augen durchforschte;
der Ausdruck in seinem Gesicht war düster. „Wir müssen miteinander reden,”
sagte er.
Sie
wollte weg von hier, aber sie wollte ihn das nicht merken lassen. Sie folgte
ihm hinter den Wasserfall.
„Ich habe soeben mit RRK telefoniert.
Sie machen sich Sorgen über das, was heute vorgefallen ist. Ich glaube, die
wollen einen Rückzieher machen. Sie warten ab, was die Polizei herausfinden
wird.”
„Und?”
„Wenn
es selbst den geringsten Verdacht gibt, dass diese Scheinwerfer aus Protest
gegen unser Geschäftsvorhaben mit WestTex manipuliert wurden, dann ziehen sie
ihre Finanzierung ab.” Richards hat gesagt, es wäre für die
Öffentlichkeitsarbeit ein Alptraum, wenn wir diese Firma trotz der
Entwicklungen im Nahen Osten übernehmen sollten.”
„Vielleicht
anfangs,” sagte Celina. „Aber wenn die Öffentlichkeit erfährt, was wir gemacht
haben, wird sich alles einspielen.”
„Die
geraten in Panik,” sagte George. „Die wissen ganz genau, dass unsere Verträge
mit dem Iran nur mündlich sind, solange WestTex uns noch nicht gehört. Sie
glauben nicht, dass die Wahrscheinlichkeit eines Einmarsches der Marine in die
Golfregion zu dem Zeitpunkt, der uns genannt wurde, besonders groß ist. Die
machen einen Rückzieher. Ich habe das im Gefühl.”
„Dann
finden wir eben jemand anderen.”
„Ich
esse morgen mit RRK zu Mittag. Wenn die Verhandlungen scheitern: Was denkst du
über Ted Frostman von Chase?”
„Ich
mag Ted,” sagte sie. „Er ist ein guter Mann. Glaubst du, dass er Interesse
hätte?”
„Vielleicht.
Weiß Gott, er schuldet uns so einiges. Ich arrangiere ein Treffen mit ihm.”
„Kannst
du mich entschuldigen?” sagte sie. „Ich möchte nach Hause.”
George
schaute sie überrascht an. „Nach Hause? Ist dir nicht gut?”
Wenn
sie ihm erzählte, was geschehen ist, würde ihm das den Abend verderben.
„Heute
war ziemlich heftig,” sagte sie. „Und ich fühle mich wie gerädert.” Sie
betrachtete die Menge. „Die Party wird bald zu Ende sein. Ich habe mich mit all
denen unterhalten, mit denen ich mich unterhalten musste. Wenn du damit
einverstanden bist, verabschiede ich mich jetzt.”
Es
goss in Strömen, als sie Redman International verließ. Die Pressemitglieder,
die keine Einladung bekommen hatten, begannen sofort, Fotos von ihr zu machen.
Sie nickte dem kleinen, weißhaarigen Portier zu, der neben dem überdachten
Eingang stand, und zusammen eilten sie auf die Limousine zu, die am Bordstein
parkte.
Die
Presse folgte und dokumentierte ihren Abgang für die Welt. Lichter blitzten
auf. Sie stieg in den Fond des Wagens, bat den Chauffeur loszufahren und war
fünfzehn Minuter später daheim. Sie begann sogleich damit, Erics Sachen zu
packen.
KAPITEL 9
Am
Morgen nach der Party hatte George Redman schon geduscht, war rasiert und
steckte in seinem schwarzen Jogginganzug, als die meisten noch in ihren Betten
lagen und schliefen. Vor seinem Lunch-Termin mit RRK hatte er vor, drei Meilen
im Central Park zu laufen.
Er
trat aus seinem Ankleidezimmer und ging zum Bett, in dem seine Frau wie reglos
lag. Sie hatten sich vergangene
Nacht geliebt, und das Bettlaken lag nun fast unentwirrbar um ihre blassen
Beine gewunden. „Ich seh’ dich beim Frühstück,” sagte er und beugte sich
hinunter, um sie auf die Wange zu küssen. „Wirst du auf sein?”
Elizabeth
murmelte etwas in ihrem Schlaf, hob den Kopf aus dem Kissen und küsste ihn
ungeschickt auf das Kinn. „Du riechst gut,” sagte sie und drehte sich auf die
Seite. „Vergiss deine Dehnübungen nicht.”
Er
ging zum Fahrstuhl am Ende des langen Ganges. Die Wohnung war still. Außer
Isabel, der Familienkatze, die sich auf einem Ormolu-Tisch putzte, war er der
einzige, der
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