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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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Angelsachsen und die Normannen der Bevölkerung ihre Sprachen aufgezwungen haben. Von diesen alten Sprachen geht eine unheimliche Kraft aus. Kornisch ist schon vor mehreren hundert Jahren ausgestorben, aber momentan ist ein großes Revival im Gange. Wo genau wollen wir denn hin?«
    Sie saßen noch immer am Frühstückstisch, der sich im Laufe des Vormittags in den Mittagessenstisch verwandelt hatte. Espressotassen und wacklige Gebilde aus Geschirr mit Besteck türmten sich auf dem Boden, um einem großformatigen Atlas Platz zu machen, den Josh aus der Bibliothek angeschleppt hatte. Außerdem hatte er die Fillory-Romane und eine Biographie von Christopher Plover mitgebracht.
    »Es heißt Fowey«, sagte Quentin, »und liegt an der Südküste.«
    »Hm«, sagte Poppy und tippte mit einem Finger auf die Karte. »Wir könnten über Penzance reinkommen. Von da aus sind es nur noch zwei Stunden mit dem Auto, höchstens.«
    »Penzance?«, fragte Josh. »Wie in der Oper
The Pirates of Penzance?
Seit wann gibt es das in Wirklichkeit?«
    »Dazu möchte ich gern mal was sagen«, erklärte Poppy, schob den Atlas weg und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Wenn ihr mir mal für einen Augenblick zuhören würdet. Ja, Penzance ist eine richtige Stadt. Sie liegt in Cornwall. Und sie ist real, das heißt, dass sie hier auf der Erde existiert. Ihr seid alle so besessen von anderen Welten, habt euch aber nie damit beschäftigt, was hier alles los ist! Ich meine, vergesst Penzance – Tintagel ist real!«
    »Ist das – hat da nicht König Artus gelebt?«, fragte Quentin vorsichtig.
    »Nein, gewohnt hat er in Camelot, wurde aber in Tintagel gezeugt. Das ist eine Burg in Cornwall.«
    »Wow!«, rief Josh. »Poppy hat recht, nichts wie hin!«
    Erstaunlich! Eine Hexe wie Poppy hatte Quentin noch nie kennengelernt. Wie konnte eine so nüchterne, so ausschließlich an der profanen wirklichen Welt interessierte Frau magische Fähigkeiten besitzen?
    »Tja«, sagte er, »leider kann König Artus aber gar nicht in Tintagel gezeugt worden sein, weil er nämlich höchstwahrscheinlich gar nicht existiert hat. Und wenn, muss er ein fieser piktischer Warlord gewesen sein, der jede Menge Leute umgebracht, gerädert und ihre Witwen vergewaltigt hat und mit etwa zweiunddreißig an der Pest gestorben ist. Und das ist mein Problem mit dieser Welt, wenn du es genau wissen willst. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass deine Aussage, König Artus habe wirklich gelebt, nicht auf den König Artus in der Legende zutrifft, den guten König Artus.
    In Fillory dagegen – und meinetwegen kannst du ruhig darüber lachen, Poppy, aber es stimmt – leben echte Könige, die nicht total daneben sind. Und ich bin einer von ihnen. Außerdem gibt es Einhörner, Pegasi, Elfen, Zwerge und so weiter.«
    Er hätte hinzufügen können, dass auch einige schlimme Dinge in Fillory existierten, die es hier nicht gab. Doch das wäre natürlich kein hilfreiches Argument gewesen.
    »Elfen gibt es nicht«, entgegnete Julia.
    »Wie auch immer! Darum geht es doch gar nicht! Es geht darum, dass ich so tun könnte, als hätte ich keine andere Wahl und müsste mein ganzes Leben hier verbringen. Ich könnte sogar in Tintagel wohnen. Aber ich habe die Wahl, und ich habe nur ein Leben, und wenn du nichts dagegen hast, werde ich es in Fillory verbringen, in meinem Schloss, und da mit Zwergen abhängen und auf Pegasus-Federn schlafen.«
    »Klar, das ist natürlich einfacher«, erwiderte Poppy. »Und warum sollte man es sich nicht so leicht wie möglich machen? Ist das etwa nicht immer das Beste?«
    »Doch, natürlich. Warum nicht?«
    Quentin wusste wahrhaftig nicht, warum ihn Poppy dermaßen reizte. Sie fand mit absoluter Treffsicherheit seinen wunden Punkt. Und warum redete er gerade genauso wie Benedikt?
    »Jetzt reicht’s«, mischte sich Josh ein. »Hört auf. Du lebst hier, du lebst in Fillory. Alle sind zufrieden.«
    »Aber natürlich«, zirpte Poppy.
    Mein Gott, dachte Quentin. Die ist ja wie Janet!
    Zwei Stunden später trafen sie sich in der schmalen Straße hinter dem Palazzo. Das Gebäude war zu effektiv abgeschirmt, um in seinem Inneren ein Portal eröffnen zu können.
    »Ich dachte, wir könnten es vielleicht da unten versuchen.« Zweifelnd spähte Josh die Straße hinunter. »Da hinten liegt eine von diesen winzigen venezianischen Mikrogassen, die nie jemand betritt.«
    Keiner hatte einen besseren Vorschlag. Quentin hatte ein ungutes Gefühl, als suchten sie ein sicheres

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