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Filou: Ein Kater sucht das Glück - Roman (German Edition)

Filou: Ein Kater sucht das Glück - Roman (German Edition)

Titel: Filou: Ein Kater sucht das Glück - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Winter
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könnte«, sagte Filou und testete mit den Zähnen die Qualität des Lederriemens. »Aber ich fürchte …«
    »Mich befreien?« Fidel stellte die Schlappohren auf. »Aber wieso denn das?«
    Das machte Filou für eine Weile sprachlos. Er hockte sich neben seinen Freund. Tatsächlich sah Fidel nicht wie jemand aus, der sich sonderlich unwohl fühlte.
    »Sie haben dich gefesselt und angebunden«, sagte er schließlich. »Wofür bestrafen sie dich?«
    »Bestrafen? Mich?« Der Dicke hob den Kopf und ließ ihn gleich wieder sinken. »Ach was. Der kleine Monsieur ist mal schnell in die Eisdiele und kommt gleich wieder. Ich bewache sein Eigentum.«
    Jetzt sah Filou das Fahrrad, das hinter dem Mops am Gitter lehnte.
    »Außerdem fühle ich mich weder gefesselt noch angebunden, ich trage meine Leine mit Stolz.«
    »Aber – deine Freiheit?«, stammelte Filou.
    Fidel stemmte sich auf die Vorderbeine, kam mühselig hoch und hockte sich neben Filou. »Wenn du mich fragst: Freiheit ist überbewertet«, sagte er. »Für mich heißt Freiheit: niemals mehr Hunger zu leiden und immer zu wissen, woher das Fressen kommt.« Er schüttelte sich, sodass sein Halsband klirrte.
    »Das hier ist nebensächlich. Es ist nur ein Symbol für die tiefe Verbundenheit zwischen Herr und Hund. Es erinnert ihn daran, was er mir schuldig ist.« Fidel leckte sich die Lefzen. »Eine ordentliche Mahlzeit«, knurrte er. »Ich hab schon wieder Hunger.«
    Filou sah den Mops fassungslos an. Niemals würde er sich ein Halsband umlegen lassen. Nie sich freiwillig in Knechtschaft begeben. Nie und nimmer und für keinen Preis.
    »Glaub mir, Kleiner«, sagte der Mops. »Nichts geht über regelmäßige Mahlzeiten und ein warmes, trockenes Zuhause. Das wirst auch du noch begreifen.«
    Ein schriller Pfiff ertönte, und Filou sprang erschrocken auf. Fidel aber öffnete sein Maul, ließ eine rote Zunge heraushängen und hechelte freudig, während sein Ringelschwanz kreiste. Er schien sich über den Anblick seines Herrchens unbändig zu freuen, das soeben um die Ecke kam. Der kleine Junge hatte eine Eistüte in der Hand, an der er leckte.
    Filou machte sich peinlich berührt davon, während Fidel glückselig japste und keuchte.
    Konnte die Freiheit von Mangel wirklich ein höheres Gut sein als die Freiheit, zu kommen und zu gehen, ganz, wie’s beliebt?
    Er saß die liebe lange Nacht unter dem abnehmenden Mond auf der Felsnase beim Roche du Diable und dachte über diese Frage nach. Am nächsten Tag zog er bei Marla ein.

SIEBZEHN
    E r bleibt bei mir, Maman, Papa, seht doch mal!« Filou saß auf Marlas Arm und ließ sich klopfenden Herzens von ihr ins Haus tragen.
    »Na, da bist du ja, du kleiner Prachtkerl.« Papa streckte eine große warme Hand aus und fuhr ihm über die Nase. »Das hast du ja geschickt eingefädelt. Jetzt werde ich dich wohl öfter zum Frühstück sehen, oder?«
    Vorsichtshalber begann Filou zu schnurren.
    »Ich hab dir doch gesagt, Papa, er ist ganz lieb!«, sagte Marla und drückte ihr Näschen in sein Fell.
    Und dann kam Maman. Sie lächelte nicht, als sie ihn sah. Sie machte auch nicht »Minouminouminou«, so, wie er das sonst von Frauen kannte. Sie wollte ihn noch nicht einmal streicheln. Sie musterte ihn, lange, zu lange, nicht wirklich feindselig, aber bei Menschen wusste man nie. Filou wich ihrem Blick aus, machte sich ganz steif und presste seinen Kopf an Marla, die beruhigend auf ihn einflüsterte.
    »Das also ist dein neuer Spielkamerad«, sagte Maman endlich. »Na gut. Es muss wohl sein. Aber als Erstes wird der Kerl entfloht. Und dann geimpft. Entwurmt. Und einen Schlafplatz braucht er auch. Er kommt mir nicht in dein Bett, Maria Lara, hörst du?«
    Das alles klang nicht gut. Filou bereute seinen Entschluss bereits. Und als Maman wieder in der Küche verschwunden war, versuchte er, sich aus Marlas Umarmung zu befreien.
    »Pscht«, machte sie. »Sie tut nur streng. Sie ist gar nicht so.«
    Und tatsächlich stand Marlas Maman plötzlich wieder vor ihnen, ein Schüsselchen in der Hand, aus der es köstlich duftete.
    »Der Kerl ist ja noch klein«, sagte sie und stellte den Napf auf den Boden. »Da darf er noch ein bisschen Katzenmilch schlecken.«
    Marla setzte ihn neben das Schüsselchen und streichelte ihn, während er begeistert die leckere weiße Flüssigkeit aufschlabberte. Dann zeigte sie ihm eine große Wanne voll mit köstlichem weißem Sand, in dem er begeistert scharrte. Sein Nickerchen durfte er auf dem himmlisch weichen Polster

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