Fine, die kleine Blumenelfe
pflegen die Pflanzen einfach nicht so gut wie Elfen. Also braucht der Garten unbedingt Elfen und Zwerge, die dort nach dem Rechten sehen. Und angeleitet werden müssen sie von einer Königin. Wir wussten genau, dass das die richtige Position für dich ist. Du kennst dich jetzt mit Gartenpflanzen, Waldpflanzen und Kräutern aus. Und du hast auch viele Tiere und andere Wesen kennengelernt, die du vermutlich dort im Wald treffen wirst. Du bist als Einzige bestens ausgerüstet und wie keine andere geeignet, die Königin des Förstergartens zu werden. Willst du diese Stelle annehmen?«
Fine zitterte vor Aufregung. Sie hatte sich schon Gedanken gemacht, was sie jetzt tun sollte. Ob sie künftig wieder die Gänseblümchen pflegen durfte oder ob sie als Pummels Verlobte ins Gewächshaus am Schrebergarten ziehen durfte. Nun erübrigte sich diese Frage. Es war also von Anfang an klar gewesen, dass Fine die Königin des Förstergartens würde. Und Pummel der König. Als Elf, der sich mit Zwergenarbeit auskannte, war er natürlich ebenfalls bestens für diesen Posten geeignet. Wie gut sich die Königin das alles ausgedacht hatte!
»Aber was ist dann mit meinen Freunden?«, fragte sie unglücklich. »Ich muss schon wieder alle verlassen, die ich gern habe, und auch die, die ich neu kennengelernt habe. Und dann bin ich mit Pummel ganz allein. Wie soll ich denn allein den Garten pflegen?«
Der Elfenrat grinste. Die Königin lächelte. Fine wusste, noch bevor die Königin etwas sagte, dass es noch eine Überraschung gäbe. Und die kam auch prompt.
»Tja«, sagte die Königin. »Natürlich kann kein Königspaar ganz allein einen Garten pflegen. Und schon gar nicht einen, in dem so viel wächst wie beim Förster. Deshalb habe ich mich bereits heute Morgen mit einigen deiner Freunde unterhalten. Die, denen es möglich ist, werden mit ihren Familien zu dir in den Garten ziehen und dir helfen. Falls du damit einverstanden bist.«
Ob Fine einverstanden war? Natürlich war sie einverstanden! Wie könnte sie das nicht sein. Sie strahlte vor Freude und flatterte aufgeregt mit den kleinen Flügeln.
»Und wer von meinen Freunden kommt mit? Und wann?«, fragte sie aufgeregt. Die Königin lächelte über die ungeduldige Elfe. »Deine Freunde brauchen Zeit, alles zu organisieren und mit ihren Familien zu besprechen. Deshalb habe ich alle nach Hause geschickt. Diejenigen, die kommen können, werden übermorgen im Förstergarten eintreffen und sich wohnlich einrichten. Wenn alle zusammen helfen, werden wir alle gemeinsam im neuen Garten deine Hochzeit und den Umzug feiern können.« Fine strahlte überglücklich. Das Leben konnte doch sehr schön sein, stellte sie gerade fest. »Und bis dahin hast du frei und kannst dich erst einmal erholen!« Fine bedankte sich hastig und schwebte, so schnell sie konnte, zu Pummel, um ihm die Neuigkeit zu berichten. Nur wusste er bereits davon. Da er jetzt schlank war und auch fliegen konnte, beschlossen die beiden, bereits den Garten zu besichtigen. Gemeinsam flogen sie zum Förstergarten. Es war schon eine ganze Strecke, aber für zwei Verliebte kann so eine Strecke ja gar nicht lange genug sein.
Das Haus war richtig hübsch in Ocker und Weiß und mit einem kleinen Balkon. Der Garten war riesig und ging praktisch direkt in die Wiese über. Vielleicht würden die Menschen noch einen Zaun ziehen wollen, aber das Grundstück war mit kleinen Hecken eingegrenzt und Fine fand das eigentlich hübscher als einen Holzzaun. Nur würde sie darauf keinen Einfluss haben. Der Rasen war bereits gemäht und die Beete vorbereitet, aber jetzt, wo bald der Winter kam, würden die Menschen noch nicht viel machen. Die Elfen und Zwerge hätten dann Gelegenheit, den Rasen und Boden und die Hecken und Bäume über den Winter zu bringen, bevor etwas angesät werden würde. Es gab allerhand Beerensträucher, die im Sommer eine reiche Ernte versprachen, und hinter dem Haus stand sogar ein großer Zwetschgenbaum. Und das alles würde Fines Reich sein. Sie konnte es noch gar nicht fassen. Sie nahm Pummel bei der Hand und flog mit ihm unter die Himbeersträucher, wo sie sich an ihn kuschelte. »Ich bin glücklich«, sagte sie. Pummel nickte und nahm sie in die Arme.
Kapitel 7
Die Hochzeit des Jahres
Fine konnte es kaum erwarten, dass sie in ihr eigenes kleines Reich einzog. Und welche von ihren Freunden wollten wohl bei ihr wohnen? Bestimmt konnte nicht jeder einfach seine bisherige Arbeit im Stich lassen. Sie war sehr
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