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Finger, Hut und Teufelsbrut

Finger, Hut und Teufelsbrut

Titel: Finger, Hut und Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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zuckenden Gliedmaßen fluffigen Kaninchen hinterher, andere kuschelten sich an ihre Gummipuppe und flüsterten im Schlaf: »Mimi, oh, Mimi«.
    Einer zog eine tote Ratte aus einer Toilette in der Schwatzbühlgasse.
    Und irgendjemand polierte in aller Seelenruhe die Waffe, mit der wenige Tage später der indische Kulturattaché ermordet werden sollte …

[home]
    Es wird ernst
    Aus dem Polizeibericht
    Flotter Renner
    Da war ein echter Könner am Werk: Das frisierte Mofa eines 15 -Jährigen aus dem Schwäbisch Haller Vorort Steinbach hat es auf ein Tempo von 115 Sachen gebracht. Erlaubt sind 25 . Für die Renntauglichkeit seines Mofas hatte er auf »Ballast« verzichtet und Blinker, Rückspiegel sowie Tacho abmontiert. Fahrwerk und Lenkung waren manipuliert. Gemäß dem Motto »Wer bremst, verliert« hatte er auch kurzerhand die vordere Bremsanlage entfernt.
    Liebe ist nichts weiter als ein unzureichender Ersatz für Schokolade.
    Tagebuch der Karina Seifferheld:
    Ich musste auf die harte Tour lernen, dass man niemand dazu zwingen kann, einen zu lieben. Man kann nichts weiter tun, als ihn zu stalken und zu hoffen, dass er irgendwann in Panik gerät und klein beigibt.
    Habe heute Nacht fünf Mal auf Felas Anrufbeantworter gesprochen. Okay, vielleicht war das zu heftig, aber wir haben zusammen ein Kind und je eher er das begreift, desto besser. Und okay, unser Kind sieht uns nicht ähnlich, aber diese Bürde müssen wir gemeinsam schultern. Er kann mich jetzt nicht einfach sitzen lassen. Warum weigert er sich, einen Vaterschaftstest machen zu lassen? »Jeder Idiot kann doch sehen, dass das Balg nicht von mir ist«, waren Felas letzte Worte an mich. Wenn er mich wirklich lieben würde, hätte er das nicht gesagt. Er hätte vielleicht kurz gezweifelt, aber dann hätte er mich in seine Arme gerissen, und alles, alles wäre gut gewesen. Also, in der Hollywoodverfilmung unserer Liebe – mit Aldis Hodge als Fela und mit mir als Angelina Jolie – wäre das so gewesen. Aber das Leben ist nun mal kein Hollywoodfilm. Das Leben ist grausam. Homo homini lupus und so weiter. Ich habe beschlossen, dass ich Fela zum Vaterschaftstest zwingen werde. Und ist er nicht willig, so brauch ich Gewalt!
    Blöder Idiot, blöder!
    Karina warf sich eine weitere Trüffelpraline aus dem
Café Ableitner
ein. Es war in diesen sehr frühen Morgenstunden bereits ihre siebte. Aber im Gegensatz zu ihrer Cousine Susanne hatte Karina längst wieder ihre Vorgeburtsfigur. Hätte sie einmal darüber nachgedacht, wäre ihr aufgefallen, dass das der Grund sein mochte, warum Susanne in letzter Zeit nicht mehr mit ihr sprach, sondern allenfalls genervt schnaubte, wenn sie sich sahen. Aber Karina dachte nicht darüber nach. Und wenn doch, sah sie darin nur den Beweis, dass Susanne sie wegen ihrer vermeintlichen Untreue offenbar verachtete. Die Welt ist eben immer genau so, wie wir sie wahrnehmen.
    Karina googelte im Internet, was sie tun musste, um Fela zu einem Vaterschaftstest zu zwingen oder, wie sie gleich darauf herausfand, die Einwilligung in eine genetische Abstammungsuntersuchung zur Klärung der leiblichen Vaterschaft gemäß §  1598 a Abs.  1 des BGB zu erwirken.
    Sie warf sich noch eine Trüffelpraline ein.
    Lecker!
    Versuchungen sollte man nachgeben! Wer weiß, ob sie wiederkommen. (Oscar Wilde)
    »Sapperment! Bocuse! Lebt?« Seifferheld pfiff lautlos.
    Klaus nickte. »Ich werde ihm ein Bistro finanzieren. Der Bocuse braucht jetzt unsere volle Unterstützung. Frisch geschieden, ohne Job, dem muss man unter die Arme greifen.« Klaus spürte, wie eine Berufung in ihm heranwuchs. Und das hatte rein gar nichts damit zu tun, dass Bocuses Laden
Chez Klaus
heißen würde. »Wir haben auch schon eine frisch verwaiste Lokalität entdeckt, die was für unser Bistro wäre«, sinnierte er verträumt.
    »
Unser
Bistro? Du hast doch keine Ahnung von Gastronomie! Und Bocuse auch nicht wirklich. Wollt ihr das nicht lieber doch noch mal überdenken?« Seifferheld gab den Bedenkenträger, und das nicht zu Unrecht.
    Klaus winkte ab. »Wie schwer kann das schon sein? Pastis ausschenken, Baguettes bestreichen, eine CD mit französischen Chansons auflegen … fertig.«
    Das allein bestätigte Seifferhelds schlimmste Befürchtungen, aber er sagte nichts, denn Klaus war immerhin sein Freund, auch wenn er 15  Jahre jünger und ein Idiot war. Stattdessen konzentrierte er sich auf die anstehende Mission.
    Seifferheld und Klaus standen vor der Informationstafel des
Indian

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