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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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unserem Alter. Wir waren sehr erschrocken, doch dann kamen wir auf die Idee, den Spieß umzudrehen und verfolgten ihn , um herauszufinden, wer er eigentlich war und was er von uns wollte. Wir fanden auch tatsächlich heraus, dass sein Name Asger Olsen war und dass er ein junger Physiker war, der irgendwo in Hohenstadt lebte. Dieser Asger Olsen schien ungeheuer neugierig darauf zu sein, was wir nachts in der alten Burgruine taten. Wir waren immer vorsichtig gewesen, und konnten uns gar nicht vorstellen, wie wir uns hätten verraten haben sollen. Wir nehmen allerdings heute an, dass Eva und Michael ihm von dem Stein erzählt haben.“
    „Was?“ fragten Jacob und Finn gleichzeitig.
    „Ja, das war ganz eigenartig“, berichtete Martin. „Eines Nachts, als Du… als ihr…“ Er blickte hilflos die drei Jungen an. „Nun ja, als unser Kind gerade zwei Monate alt war, war nämlich der Kristall weg. Nicht mehr in dem Raum unter der Kapelle. Statt des dritten Auges klaffte da nur noch ein Loch im Kopf der Statue. Wir hatten sofort den jungen Mann im Verdacht. Wir wussten inzwischen, wo er ungefähr wohnte, und es gelang uns, seine vollständige Adresse zu ausfindig zu machen. Er wohnte damals in Hohenstadt, gleich neben der Sophienkirche, zur Untermiete bei einer älteren Dame. Es war schon fast Mitternacht, aber wir gingen dorthin und behaupteten, wir seien seine Freunde und wollten ihn überraschen. Das Kind hatten wir dabei; Inga trug es im Arm. Die Vermieterin fand uns wohl ganz nett mit dem kleinen Kind, und so ließ sie uns auch tatsächlich in sein Zimmer im ersten Stock. Dort durchwühlten wir seine Sachen, und wirklich, wir fanden den Kristall – und dazu das Zeitreisegedicht! Außerdem, und das erschreckte uns wirklich, fanden wir auch eine Waffe in seinem Koffer. Mit dem Mann war offenbar nicht zu spaßen. Wir wollten gerade verschwinden, als wir unten die Tür klappen hörten. Asger Olsen war wieder da.“
    „Wir überlegten, ob wir nicht aus dem Fenster klettern sollten“, sagte Inga, „aber ich hatte ja das Baby dabei. Also kletterte Martin zuerst, und ich reichte ihm das Baby hinunter. Noch während ich im Zimmer stand, wusste ich, dass ich es nicht schaffen würde, auch aus dem Fenster zu klettern. Ich flüsterte Martin zu, er solle das Kind in Sicherheit bringen. Ich wollte den Mann solange aufhalten.“
    „Ich verschwand also mit dem Baby“, sagte Martin leise, „aber ich war in Panik. Der Mann war mit meiner Frau alleine, und ich wusste, dass er eine Waffe besaß. Vielleicht hatte er außer im Koffer auch noch eine bei sich? Ich musste unser Kind schnell in Sicherheit bringen. Und da machte ich gleich mehrere Fehler, die ich mir nie verzeihen kann.“ Er blickte bedrückt zu Boden, während Inga beruhigend seinen Arm streichelte.
    „Ich kam auf die Idee, das Kind in der Zeit reisen zu lassen, um es aus der Gefahrenzone zu bringen. Ich überlegte, und es erschien mir sinnvoll, das Kind in die Vergangenheit zu schicken. Sobald die Gefahr in der Gegenwart gebannt war, konnte ich mich auf die Suche nach dem Kristall machen, der dann ja achtzig Jahre lang irgendwo geblieben sein musste. Dann  würde ich mit dem Kristall ebenfalls in die Vergangenheit reisen und den Jungen wieder abholen. Ich schrieb einen Zettel mit seinem Namen und drückte ihm den und den Kristall sowie das Gedicht in die Hand. Dann konzentrierte ich mich darauf, meinen Sohn in die Vergangenheit zu schicken. Und tatsächlich verschwand er. Ich ahnte nicht, was für einen schrecklichen Fehler ich gemacht hatte.“
    „Dieser Olsen ließ mich schließlich gehen, nachdem er meinte, er würde mich im Auge behalten.“, sagte Inga traurig. „Wir versuchten also, möglichst heimlich nach dem Kristall zu fahnden. Zu unserem Entsetzen stellten wir fest, dass achtzig Jahre zuvor kein Kind auf den Stufen der Sophienkirche gefunden sein worden konnte, weil es diese Kirche da noch gar nicht gegeben hatte. Zwar war sie schon im Bau  gewesen, aber fertig gestellt war sie eben noch nicht. Also suchten wir verzweifelt nach Hinweisen, wo unser Junge gelandet sein mochte. Und endlich fanden wir auch einen Hinweis.“
    „Genau an dem Tag, als ich den entsetzlichen Fehler machte, war ein Junge auf den Kirchestufen von St. Pankratz gefunden worden, so stand es in den alten Kirchenbüchern“, sagte Martin bedrückt. „Wir dachten, wir hätten endlich eine Spur von unserem Finn gefunden. Wir suchten also das Haus – Ihr Haus“, er nickte zu

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