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Finnisches Inferno: Kriminalroman (Arto Ratamo ermittelt) (German Edition)

Finnisches Inferno: Kriminalroman (Arto Ratamo ermittelt) (German Edition)

Titel: Finnisches Inferno: Kriminalroman (Arto Ratamo ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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Tür und blieb sitzen. Es war zehn Uhr. Die Taxifahrt hatte ihn so durcheinandergebracht, dass er danach nicht fähig gewesen war, zu arbeiten. Deswegen müsste er jetzt einige Dinge zuHause erledigen. Wenn es die aggressiven Raser gestern nun aber doch auf ihn abgesehen hatten, obwohl die SUPO etwas anderes behauptete? Tommila hatte Angst.
     
    Ein Mann, der bis ins Detail genauso gekleidet war wie Simo Tommila, trat auf den von einer niedrigen Ziegelmauer umgebenen Innenhof des zweistöckigen Hauses. An der Haustür holte er aus der Tasche einen elektronischen Dietrich, der aussah wie ein kleines Diktiergerät. Er wählte einen geeigneten Schlüssel und steckte ihn hinein. Das Schloss schnappte auf, und der Mann ging ins Haus. Er wusste, dass die SUPO das Gebäude nur überwachte, wenn Tommila da war.
    Rasch stieg er die Treppe in den Keller hinunter, öffnete mit dem Dietrich die Metalltür und schaltete das Licht an. Der Betonboden strahlte Kälte aus. Am Ende des Flures befanden sich die beiden inneren Garagentüren. Der Mann blieb vor der linken stehen, betrachtete das Schloss und überlegte, welcher Dietrich passen würde.
    »Was machst du da?« Ein Junge, nicht größer als ein Barhocker, tauchte plötzlich wie aus dem Nichts neben ihm auf.
    Wo zum Teufel kam der her? Der Mann sprach kein Wort Finnisch. Wenn der Bengel seiner Mutter erzählte, dass sich ein Ausländer im Keller herumtrieb, könnte die Polizei sehr schnell hier sein.
    Er stürzte sich auf den Jungen, aber der Bursche entwischte ihm, flitzte in den Fahrradkeller und schloss die Tür ab.
    Im selben Augenblick ging die Kellertür auf und ein kleingewachsener Mann mittleren Alters betrat den Kellergang. Der Familienvater sah friedlich aus, aber sein muskelbepackter Rottweiler zerrte an der Leine.
    »Vati! Vati!« Der Steppke brüllte so durchdringend, dass der ganze Flur widerhallte. Der Mann, der wie Tommila aussah,griff gerade mit der linken Hand in die Brusttasche, als der laute Befehl »Fass!« erklang und der große Hund mit gefletschten Zähnen zum Sprung ansetzte. Blitzschnell kniete sich der Mann mit dem rechten Bein hin und hob den linken Arm vor seinen Hals. Der angreifende Hund packte den Arm mit solcher Wucht, dass er den Mann um ein Haar umgerissen hätte. Der Schmerz durchfuhr ihn, und die Augen der Bestie glühten. Der Mann legte den rechten Arm um das Genick des Köters und zog das Tier mit einem Ruck an sich heran, während er gleichzeitig den Arm im Maul des Hundes mit aller Kraft nach vorn drückte. Das Genick des Rottweilers brach wie Knäckebrot.
    Der Hundebesitzer, der eben noch voller Stolz zugesehen hatte, schaute ihn erst verblüfft und dann angstvoll an. Er griff nach der Klinke der Kellertür, doch der Mann drückte ihm eine Hand auf den Mund und setzte ihm mit der anderen eine Injektionsspritze an den Hals.
    Durch Gasdruck wurden dem Opfer die kurze Nadel und eine kleine Dosis des Betäubungsmittels Carfentanyl in die Haut gejagt. Ein paar Sekunden sträubte sich der Familienvater, dann sackte er schlaff zusammen. Der Mann schaute auf seinen Arm, die Zähne des Hundes hatten die Jacke durchdrungen und die Haut verletzt. Und dieser verdammte Knabe brüllte immer noch.
    Der Mann öffnete mit dem Dietrich die Tür zum Fahrradraum, betäubte den Junior und überlegte, ob sein Carfentanyl auch noch für Tommila reichen würde. Auf so viele Betäubungen war er nicht vorbereitet. Er schleppte den Hund und sein Herrchen in den Fahrradraum und hoffte, nicht noch mehr Überraschungsgäste ausschalten zu müssen.
    Vater und Sohn schliefen, und der Mann wartete in dem dunklen Fahrradraum, die Hand auf der Klinke. Er erschrak,als es in seinem Ohr knackte, und drückte den Knopfhörer tiefer ins Ohr. Der Sender war das allerneuste Modell, er ließ sich nicht abhören und hatte eine Reichweite von fast dreihundert Kilometern. »Die Zielperson ist auf der Armfeltintie«, sagte sein Kollege auf Russisch. Ein paar Minuten später hörte er die Tür, Schritte auf dem Flur und dann ein metallisches Geräusch. Tommila ging von der Garage zum Treppenflur. Jetzt durfte er nicht angreifen, sondern musste warten, bis Tommila später in die Garage zurückkehrte, denn von nun an beobachtete die SUPO die Wohnung des jungen Mannes. Sie würde sicherlich nachschauen, ob etwas nicht stimmte, wenn Tommila nicht in seiner Wohnung ankäme oder der Jaguar sofort wieder aus der Garage herausfahren würde.
    Der Mann verließ den Fahrradraum und brach einen

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