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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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verfolgt?
    »Gibt es ein Problem?«, fragte ich.
    Ich erwartete, dass er sagen würde: Ich mag keine Spanner.
    »Kein Problem. Ich will nur mit dir reden.«
    »Okay.«
    »Über das Mädchen.«
    Oh nein.
    »Was ist mit ihr?«
    »Ist sie deine Freundin?«
    Wer ist meine Freundin? Welches Mädchen? Versucht er herauszufinden, ob ich hetero bin?
    »Vielleicht«, sagte ich.
    »Sie ist echt scharf.«
    Ich nickte vorsichtig. Vielleicht war Randy doch nicht schwul.
    »Sie hat einen ganz schönen Vorbau.«
    Sprach er von Eileen? Es klang so.
    Er beugte sich vor und starrte mich an. In seinen blassblauen Augen spiegelte sich Begeisterung. »Lässt sie sich von dir flachlegen?«, fragte er.
    Vielleicht ist der Grund für seinen seltsamen Blick irgendeine Krankheit, dachte ich.
    Ja, Wahnsinn.
    Ich hatte nicht vor, einem Fremden zu erzählen, dass sich Eileen von mir hatte »flachlegen« lassen. Andererseits hatte ich nicht den Mumm, ihm zu sagen, er solle sich um seinen eigenen Kram kümmern.
    »Nein«, antwortete ich.
    »Ah, ihr habt also eine platonische Beziehung?«
    »Könnte man sagen.«
    » Willst du sie nicht?«
    »Das habe ich nicht behauptet.«
    »Ein so hübsches Mädchen. Und ihre Titten. Fantastische Titten.«
    »Sprich bitte nicht so von ihr. Sie ist ein netter Mensch.«
    »Wenn sie so nett ist, warum lässt sie sich dann nicht von dir flachlegen? Sie ist bestimmt scharf. Scharf und schön feucht.«
    »Woher soll ich das wissen?«

    Ich hatte meinen Kaffee und meine Donuts kaum angerührt, doch ich hätte sie gern zurückgelassen, um diesen Mann loszuwerden. Trotzdem blieb ich sitzen. Es war auf jeden Fall besser, sich hier mit ihm auseinanderzusetzen als draußen auf den verlassenen Straßen.
    »Wie heißt sie?«
    »Sarah.«
    »Sarah? Schöner Name. Passt zu ihr. Und weiter?«
    Beinahe wäre mir »Lee« herausgerutscht. Das L hatte ich schon auf den Lippen, deshalb sagte ich: »LaFarge.«
    »Sarah LaFarge?«
    Ich nickte.
    »Ein sehr wohlklingender Name.«
    »Kann sein«, sagte ich. Aus irgendeinem Grund irritierte es mich, dass dieser Typ das Wort »wohlklingend« benutzte.
    »Warum ist Sarah LaFarge heute Nacht nicht bei dir?«
    »Sie hatte was anderes vor. Wir sind nur Freunde. Wir sind nicht … zusammen oder so was.«
    »Sie ist nicht deine Freundin, und trotzdem hat sie letzte Nacht fast eine Stunde hier gesessen und auf dich gewartet. Ganz allein.«
    »Ich wusste nicht, dass es so lange war«, sagte ich.
    Er nickte. »Dann musstest du auftauchen und meine Pläne durcheinanderbringen.«
    Mir wurde noch unbehaglicher zumute. »Pläne?«
    »Du weißt schon.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Meine Pläne für sie . Für Sarah.«
    »Ah.«

    »Ich hatte etwas Besonderes mit ihr vor. Du hast mich gestern davon abgehalten, aber jetzt bist du wieder hier, und ich kann meine Pläne doch noch umsetzen.«
    »Ich verstehe.«
    »Wirklich?«
    »Du willst … dich mit ihr treffen?«
    »Ich will es mit ihr treiben.«
    »Hey, hör zu …«
    Ein Grinsen breitete sich über sein Gesicht, und ich konnte wieder seine geraden, weißen Zähne sehen. »Es wird ihr gefallen. Sie mögen es alle. Also, wo wohnt sie?«
    Es würde nicht schaden, ihm eine falsche Adresse zu geben. Deshalb sagte ich: »Am besten schreibe ich es dir auf.«
    »Ich hab eine bessere Idee. Warum bringst du mich nicht einfach zu ihr?«

13
    »Ich habe kein Auto.«
    »Ich aber«, sagte Randy.
    Ein Auto konnte er sich offenbar leisten, aber für Kaffee und Donuts hatte er kein Geld.
    »Selbst wenn ich dich zu ihr bringen würde … sie wohnt in einer bewachten Anlage. Du kannst nicht einfach reingehen und sie rausholen.«
    »Aber für dich würde sie rauskommen, oder?«
    »Es ist …« Ich sah auf meine Uhr. »Viertel nach zwei.«

    »Für dich kommt sie trotzdem raus.«
    Ich nickte und sagte: »Vielleicht.«
    »Lass uns aufessen und den Kaffee austrinken.«
    Ich begann wieder zu essen. Randy kaute ebenfalls und sah mich dabei grinsend an.
    Währendessen versuchte ich nachzudenken. Ich konnte kaum glauben, dass mir so etwas wirklich geschah. Oder eigentlich geschah es ja Eileen.
    Ich kann diesen Typen nicht zu ihr lassen.
    Ich holte tief Luft und sagte: »Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, zu ihr zu fahren, Randy.«
    »Für mich klingt es nach einer prima Idee.«
    »Nicht zu dieser Uhrzeit. Vielleicht solltest du mir deine Telefonnummer aufschreiben, ich kann sie ihr morgen geben, und …«
    »Ich hab kein Telefon, Ed.«
    »Okay, vielleicht können

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