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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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überschüttete sie mit Fragen. »Hey«, rief Cam. »Sie haben hier nichts verloren.« Alex blickte zurück und es gelang ihm, eine Aufnahme von ihr zu machen. Das Blitzlicht ließ bunte Sternchen vor ihren Augen tanzen. Und dann sah sie Camryn, die Hände auf ihren Hüften gestützt, in das edle Objektiv seiner megateuren Kamera starren.
    Alex erschrak, als die Explosion kam.
    Das Objektiv zersprang in tausend Stücke, die Kamera flog dem hinterhältigen Typ um die Ohren und überall waren Glassplitter. Cam konnte ihre Schadenfreude nicht verbergen. Alex schon. Sie klingelte schnell an der Haustür. Unverzüglich wurde geöffnet. Eine sonnengebräunte, schlanke Frau mit einem perfekten Haarknoten und einer schmalen Nase blickte auf sie herab. »Wer seid ihr denn?«, fragte sie und bohrte ihre blutrot lackierten Fingernägel in den Kragen ihrer Seidenbluse. Sofort begann auf der Straße ein wahres Blitzlichtgewitter, Scheinwerfer wurden angestellt und Fragen hinübergebrüllt. »Freunde von mir, Mom«, hörten sie Tonyas Stimme. »Schon in Ordnung. Können sie reinkommen?« Cam und Alex hatten nur einen winzigen Blick auf Tonyas Mutter geworfen, aber das hatte völlig gereicht. Die wohlhabende Frau war außer sich, stocksauer auf ihre Tochter, die all diese Unannehmlichkeiten verursacht hatte. Offensichtlich war Tonyas Befinden ihr ziemlich gleichgültig. »Es tut mir Leid, Mutter«, jammerte Tonya ihr - sicher nicht zum ersten Mal - nach, als sie von dannen stakste. »Ich konnte doch nicht ahnen, dass sie entführt werden würde.
    Woher sollte ich denn wissen, dass so was dabei herauskommt?«, schniefte sie. »Was hast du denn gedacht, was dabei herauskommen würde?«, fragte Alex beiläufig. Tonya weinte noch heftiger, sagte aber kein Wort. Alex konnte ihre Gedanken klar und deutlich lesen. Na, jedenfalls habe ich nicht damit gerechnet, dass dieser Idiot, dieser Trottel Kevin Bullock, die Sache so weit treiben würde.
    »Kevin? Was hat der denn damit zu tun?«, erkundigte sich Alex und fügte hinzu: »Du hast der Polizei nicht alles erzählt, was du weißt, stimmt's?« Tonya war vom Weinen hochrot angelaufen. Verschmierte Wimperntusche rann über ihre runden Wangen. »Und wenn schon! Jetzt ist es auch egal«, wimmerte sie. »Ich kann einfach nicht fassen, was die mit mir machen. Der totale Albtraum! Ich will nur, dass alles endlich ein Ende hat!«
    »Mit dir machen?«, wiederholte Alex. »Nette Auslegung. Die meisten haben da so eine komische Idee, dass irgendjemand etwas mit Marleigh gemacht hat.« Alex' Sarkasmus ging völlig an Tonya vorbei. »Das ist ja das Schlimme«, weinte sie. »Ich habe sie so furchtbar gern. Ich hätte niemals etwas so Schreckliches, etwas so ... na ja, Wirkliches getan.«
    »Du hättest vielleicht nur so getan, als ob du sie entführen würdest ?« Alex ließ nicht locker. Tonya starrte sie mit offenem Mund an, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Du weißt Bescheid ?, fragte sie. Alex nickte. »Jetzt schon«, ergänzte Cam.

K apitel 31 - TONYAS GESCHICHTE

     
    Panisch schrie Tonya: »Aber ich habe das doch gar nicht laut ausgesprochen! Ich verliere den Verstand!«
    »Wie ist es möglich, dass ihr mich gehört habt ?« Tonya zitterte. »Warum gehen wir nicht erst mal in dein Zimmer«, schlug Alex vor. »Wo lang?«
    »Meine Zimmer«, Tonya betonte die Mehrzahl, »sind oben.« Sie führte sie die ausladende Treppe hinauf und einen Flur entlang, der so breit war wie Alex' kompletter Wohnwagen. Dann öffnete sie eine hohe Flügeltür und ließ sie ihre Gemächer betreten; sie bestanden insgesamt aus drei großen Räumen, einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer und einem hellen, durch ein riesiges Dachfenster beleuchteten Bad, das so voll gestopft mit Pflanzen war, dass es eher an ein gekacheltes Gewächshaus erinnerte.
    Tonya setzte sich auf den Diwan im Wohnzimmer und lehnte sich theatralisch zurück, wie eine erschöpfte Kaiserin. »Bitte helft mir. Bitte. Ich habe das alles nicht so gewollt«, heulte sie. »Es war nur so ein dämlicher Einfall von mir. Ich wollte euch allen eine riesige Überraschung bereiten - na ja, dir natürlich nicht«, sagte sie an Alex gewandt. »Ich meine, dich kannte ich ja noch gar nicht.«
    »Schon klar«, erwiderte Alex. »Und was war das für eine Überraschung?«, drängte sie. »Marleigh natürlich. Marleigh Cooper. Mir war klar, dass es supergut ankommen würde, wenn ich sie irgendwie zum Spiel kriegte. Also habe ich sie angerufen ... «
    »Und sie

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