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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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mächtige Magier gekannt. Sie sagten, dass Macht wie unterirdische Flüsse strömt, tief unter uns. Blutmagie schwächt diese Energie.
    Während der entscheidenden Schlacht in den magischen Kriegen wurde der Machtstrom, der unter dieser Zuflucht entlangfloss, freigesetzt. Ich kann Euch nicht sagen, wie es passierte, nur, was ich gesehen habe. Da waren eine helle Flamme und ein Krach, lauter als Donner. Der Boden bebte, als würde er aufbrechen und uns verschlingen. Um mich herum stürzte das Gebäude ein und ich wurde unter den Trümmern begraben. Einige der Magier starben sofort, andere verloren den Verstand. Nur die Mächtigsten waren imstande, ihren Mut und ihren Verstand zusammenzunehmen, um die Schlacht zu beenden.
    Später gingen wir nachsehen, was aus den Blutmagiern geworden war, die sich mit dem Obsidiankönig verbündet hatten. Eine Meile um ihre Festung herum war alles dem Erdboden gleichgemacht und verbrannt. Keine Pflanzen, keine Bäume, nur die verkohlten Leichen von Tieren. Die Gegend war immer noch von ungebändigter Magie erfüllt. Sie ließ die Milch trocknen, zerstörte die Ernten, tötete Kinder. Die Menschen flohen. Seitdem ist es Brachland.«
    »Wenn der Strom also zerbricht, dann haben wir keine Chance«, schloss Jonmarc.
    »Raen hat Recht. Der Strom ist sehr schwer verletzt«, sagte Carina. »Ich weiß nicht, wie man ihn heilen kann, aber wenn uns nicht bald etwas einfällt, wird es keine Rolle mehr spielen, denn Dark Haven wird dann nicht mehr existieren.«
    »Und wir auch nicht.«

KAPITEL 23
    I hr blickt aus diesem Fenster, als erwartet Ihr, etwas Bestimmtes zu sehen«, sagte Cerise freundlich.
    »Ich denke immer wieder, wenn ich nur lange genug nach Süden blicke, dann werde ich Tris und seine Truppen sehen. Der eine Monat mit ihm war so wunderbar, aber jetzt ist er weg und ich habe Sehnsucht nach ihm, Cerise.« Kiaras Hand legte sich auf ihren Bauch. »Und ich habe es satt, mich zu übergeben.«
    »Einige Sachen haben Königinnen und das gewöhnliche Volk gemeinsam, mein Liebes. Babys sind eins davon. Kriege auch. Die Pulver, die ich Euch gegeben habe, haben Eurem Magen nicht geholfen?«
    »Nicht wirklich. Aber wenigstens werde ich von all den guten Speisen zur Wintersonnenwende nicht in Versuchung geführt. Im Moment habe ich überhaupt keinen Appetit.«
    »Wenn es Euch ein Trost ist – es ging Eurer Mutter schlechter. Ihr war so lange übel, dass wir fürchteten, sie könnte verhungern. Aber es ging vorbei.«
    »Sie ist fast gestorben, als ich geboren wurde. Ich hoffe, mir fällt es leichter.«
    »Die Frauen in Eures Vaters Familie sind in dieser Hinsicht robuster. Es wird alles wunderbar laufen.« Cerise nahm Kiaras Hand und führte sie an einen Platz neben dem Feuer.
    »Heute beginnt das Fest der Wintersonnenwende«, meinte Kiara und gab ein wenig Honig in den Tee. »Ich vermisse Vater schrecklich. Es wird so seltsam sein, ohne ihn zu feiern.«
    »Aber letztes Jahr wart Ihr doch auch in Fahnlehen. Seitdem haben sich die Dinge doch verbessert, oder etwa nicht?«
    »Du meinst, dass wir nicht im Exil sind und von Mördern gejagt werden? Das Erste ist wohl richtig, aber nach dem, was Malae passiert ist, bin ich bei dem Zweiten nicht so sicher.« Kiara schüttelte den Kopf und sah den Flammen im Kamin zu. »Ich bin mein ganzes Leben darauf vorbereitet worden, Margolans Königin zu werden, Cerise. Ich weiß, wie die Wintersonnenwende hier gefeiert wird. Es sind nicht die Rituale, die ich durchführen muss, oder dass ich den Hof zu führen habe, was mir Angst macht. Es ist nur … ich hatte gehofft, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Tris mit der Armee Shekerishet verlassen müsste, hätte sich ein Weg gefunden, wie sich dieser Krieg verhindern ließe.«
    »Ihr seid nicht allein hier, Kiara, auch wenn Ihr weit weg von Isencroft seid. Vergesst das nicht. Ihr habt Crevan und Mikhail, die das Schloss führen. Harrtuck hat geschworen, Euch zu beschützen. Ally und Lady Eadoin sind mächtige Freunde. Und die Barden sind Eure Augen und Ohren am Hof.«
    Tris’ brauner Wolfshund erhob sich von seinem Platz am Feuer und kam, um Cerise die Hand zu lecken. Die Dogge und der graue Wolfshund lagen ebenfalls zusammen mit Jae neben der warmen Feuerstelle. »Oh, und wie konnte ich das vergessen? Ihr habt doch auch Jae und die Hunde!«
    Kiara lachte. »Du wirst nicht zulassen, dass ich mich selbst bemitleide, nicht wahr?«
    Cerise umarmte sie. »Es ist nicht falsch, Isencroft zu vermissen. Das ist normal. Aber

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