Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)
erlauben. Uri, der Narr, hat dagegen gestimmt, aber ich wusste sofort, das ist unsere Chance.
Martris Drayke hat den Thron gewonnen, aber nicht den Frieden. Lord Curane rebelliert offen und König Martris hat keine andere Wahl, als eine Armee nach Süden zu führen. Es gibt kleinere Zellen von Widerstand und Gruppen von Loyalisten Jareds über Margolan verteilt. Die Vayash Moru von Margolan sind so von ihrem Seelenrufer-König eingenommen, dass sie nicht aufhören werden, für ihn zu kämpfen. Je länger dieser Kampf dauert, desto schwächer wird das Abkommen werden.«
»Und dann?« Sioma streckte sich und zeigte damit ihren geschmeidigen Körper. Das eng anliegende Kleid aus kupferfarbener Seide betonte ihre schlanken Kurven und ihr rotes Haar. Malesh lächelte. Unsterblichkeit verstärkte den Durst und die Leidenschaft. Er hatte genug getrunken, um Ersteres zu löschen, und er beabsichtigte, auch Zweiteres zu befriedigen. Später.
»Dann … es wird keinen sterblichen Herrn von Dark Haven geben ohne ein Abkommen.«
Senan sah skeptisch aus. »Das wird die Schwesternschaft nicht zulassen.«
Malesh lachte. »Die Schwesternschaft hat nicht die Macht, diesbezüglich irgendetwas zu tun. Sie haben Arontala gewähren lassen, weil sie wussten, dass sie nicht stark genug waren zu gewinnen. Sie sind nur ein Schatten dessen, was sie einst waren. Ihre Magier stellen sich gegen sie und bleiben als Kriegsmagier bei Martris Draykes Truppen. Es gab sogar Strömungen innerhalb der Schwesternschaft, Martris Drayke eine Ausbildung zu verweigern. Arontala hat uns ein Geschenk gemacht, indem er den Orb unter Dark Haven gestohlen hat. Der Strom ist nie wiederhergestellt worden und je mehr er gestört ist, desto geschwächter ist die Schwesternschaft.«
»Glaubst du, die sterblichen Könige lehnen sich nur zurück und lassen es zu, dass das Abkommen aufgekündigt wird?«, fragte Berenn.
»Die sterblichen Könige sind im Krieg«, antwortete Malesh lächelnd. »Curane weiß, was König Martris nicht weiß – dass der Strom die Blutmagie gegenüber der Lichtmagie begünstigt. Mit dem Strom aus dem Gleichgewicht und Margolans Armee noch nicht wieder marschbereit, muss Curane sie nur in eine Schlacht verwickeln und sich zurückziehen, während der Strom ihren Seelenrufer-König seiner Kräfte beraubt. Tötet Martris Drayke und Jareds Bastard übernimmt den Thron. Nargi und Trevath werden sich gegen die anderen Königreiche verbünden und es wird mehr Blut geben, als wir in den nächsten Jahren werden trinken können.«
»Wer wird gewinnen?« Senan war nach wie vor nicht überzeugt.
Maleshs Lächeln wurde breiter. »Wir. Wenn die sterblichen Könige ihre Schätze ausgegeben und ihre Armeen geopfert haben, wenn die Schwesternschaft sich aufgelöst hat, dann wird der Zeitpunkt gekommen sein, uns das zu nehmen, was uns schon immer gehört hat.«
»Also wirst du Vahanian einfach in Dark Haven leben lassen?«
Malesh schüttelte den Kopf. »Nein. Wir werden Dark Haven genauso zerschlagen, wie wir den Rat und das Abkommen zerschlagen werden. Vahanian wird vor Angriffen zu gut geschützt. Er wird sich von Drohungen nicht abschrecken lassen. Er kümmert sich wenig um seine Sicherheit. Aber was die Bauern auf seinem Land angeht, um die wird er sich kümmern. Sie sind eine seiner Schwächen.« Maleshs Augen glitzerten. »Soweit ich weiß, plant er, seine Braut von Margolan mitzubringen. Das wird unsere Eröffnung. Wir werden Dark Haven ins Herz treffen und es ausbluten lassen.«
»Du forderst mich nicht genug.« Jonmarc Vahanian wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Laisren, sein Vayash-Moru-Waffenmeister, sah verärgert aus.
»Du bist sterblich. Was erwartest du?«
»Ich erwarte, mich selbst verteidigen zu können, so, wie ich das immer getan habe.«
»Du bist einer der besten Kämpfer in den Winterkönigreichen – vielleicht der beste deiner Generation. Gegen Sterbliche.«
Jonmarc schüttelte den Kopf. Sein langes, dunkles Haar war schweißverklebt und er atmete schwer. »Nicht gut genug. Du hast gesehen, was beim Rat passiert ist. Ich werde den Respekt der Vayash Moru nie gewinnen, wenn laufend Leibwächter hinter mir herlaufen. Ich muss mich selbst in einem Kampf halten können – und ich muss eine Chance haben, zu gewinnen.«
Laisren runzelte die Stirn. »Ich habe Martris Drayke in der Zitadelle der Schwesternschaft trainiert, weil er gegen Foor Arontala antreten musste. Sag mir einmal genau, warum ich dem Herrn
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