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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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ein guter König einen gesunden Erben hat – oder zwei«, sagte Eadoin mit einem Funkeln in den Augen.
    »Wir werden das beherzigen«, meinte Tris und hatte Mühe, das Lachen aus seiner Stimme zu verbannen. Er warf Soterius einen Blick zu, doch er stellte fest, dass dieser auf die junge Frau starrte, die sanft Eadoins Arm hielt.
    »Ich weiß nicht, ob Euch meine Nichte Alyssandra bekannt ist«, sagte Eadoin mit einem Anflug von Übermut in der Stimme. »Vielleicht haben sie und Euer Freund sich schon einmal getroffen.«
    »Ally?«, brachte Soterius mühsam hervor und sah völlig verwirrt aus.
    Alyssandra warf ihr langes, blondes Haar zurück. »Ich habe dir gesagt, dass niemand dort sei, wo er hingehöre, oder sei, was er scheine, Ban Soterius!«
    »Ich glaube, meine Nichte könnte General Soterius während des Aufstands getroffen haben«, sagte Eadoin. »Ally hat einigen Barden geholfen zu fliehen, nachdem der Thronräuber die Familie meines Bruders getötet hatte. Ich dachte, Ally könnte eine gute Gefährtin für die neue Königin sein. Helft ihr doch, sich bei Hof zurechtzufinden, und stellt sie dem Hofadel vor.«
    Eadoin beugte sich vor, sodass nur Tris ihre nächsten Worte hören konnte. »Und achtet ein wenig auf sie. In der Nacht, in der sie die Barden rettete, hat sie zwei der Wachen die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Ich glaube, es wäre wunderbar, wenn Ally Kiara treffen würde. Ihre Fähigkeiten klingen … perfekt.«
    Eadoin tätschelte seinen Arm. »Wir reden später darüber. Carroway kann das arrangieren.« Eadoin erlaubte Ally, sie zu den Tischen zurückzuführen, auf denen jetzt ein neuer Gang aufgetragen wurde. Der Abend dauerte an, ein Gang folgte dem anderen und mit faszinierenden Unterhaltungen. Akrobaten, Magier und ein dressierter Hund (dessen Fähigkeiten, so spürte Tris, mit Magie verbessert worden waren) unterhielten die Gäste. Endlich schlugen die Uhren Mitternacht und Tris stand auf. Er hob sein Glas für einen Toast.
    »Liebe Freunde«, sagte er laut. »Heute Abend lasst uns, die Lebenden und die Toten, miteinander fröhlich sein! So wie wir jetzt sind, waren sie einst. Und bei der Göttin, so wie sie jetzt sind, so werden wir eines Tages sein. Also lasst uns essen und trinken, solange wir können!«
    Es waren die gleichen Worte, die sein Vater vor einem Jahr gesprochen hatte. Tris’ Mund schmeckte nach Asche, als er den Segen sprach. Für seinen Vater hatten sich diese Worte als pure Ironie herausgestellt.
    In diesem Moment schwangen die äußeren Türen der großen Halle auf und eine Gestalt in schwarzer Robe trat ein. Das Gesicht wurde von einer tiefen Kapuze bedeckt. Die Gestalt stand im Türrahmen und hielt einen glitzernden Kelch in der Hand. Sie verbeugte sich ehrerbietig vor Tris, der sich ebenfalls verneigte.
    »Seid gegrüßt, Großmutter Geist. Wir sind bereit für die Prozession.« Hinter der schwarz verhüllten Gestalt der Vettel kamen drei weitere kostümierte Schauspieler hervor, jeder in einem der anderen drei Gesichter der vierfachen Gottheit: Mutter, Kind und Geliebte.Tris sah zu Soterius und Harrtuck hinüber, die bei ihm standen, und zusammen führten sie die Gruppe an, die sich vor dem Tisch des Königs versammelt hatte. Sie schritten den Gang hinunter in Richtung der Spieler. Die Tische leerten sich, als sich ihnen immer mehr Menschen anschlossen.
    Carroway und die anderen Musikanten spielten eine hübsche kleine Melodie, als die Prozession sich aus der Banketthalle hinaus durch den Hauptflur des Palastes und zum Haupteingang bewegte. Tris’ Sinne und seine Magie waren in diesem Pulk hoch angespannt und ihm fiel die Anzahl der Wachen auf. Sein Atem dampfte in der kalten Nachtluft, als sie zu dem großen Feuer am anderen Ende des Hofs zogen.
    Ein Teil der Prozession spaltete sich hier ab und zog weiter in die Stadt hinunter, kostümierte Feiernde in der Verkleidung von einem der vier guten Aspekte der Lady und bereit, sich diese Nacht gut zu amüsieren. Eine kleinere Gruppe trug Kerzen in einer langsamen Prozession von Gestalten in dunklen Umhängen und Kapuzen. Oft entschieden sich die Bittsteller der Lady, die Nacht von Spuken in stiller Einkehr zu verbringen. Tris öffnete diesen Büßern die private Kapelle des Königs.
    Um sie herum breiteten sich Geruch und Lärm des Festes in der kalten Luft aus. Wer nicht eingeladen worden war, mit dem König zu speisen, bekam in den Garküchen geröstete Fleischpasteten und verdünntes Bier. Andere verkauften Amulette für

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