Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht
Beispiel und schlucke die glitschigen, gekräuselten Ovale in ihrem säuerlichen Bad aus Essig oder Zitrone und mit der würzigen Hitze des Tabasco. Es schmeckt seltsam – fast cremig –, ist aber köstlich.
»Es gibt noch mehr, worüber wir sprechen müssen«, sagt Dominic.
»Ach ja?« Die Freude am Essen, an der Aussicht und an der Aura luxuriöser Genüsse hat mich enorm entspannt – ganz zu schweigen von der Wirkung des fast metallisch trockenen Rieslings, der, wie ich finde, wohl einer der besten Weine ist, die ich je gekostet habe.
»Ja! Als Erstes musst du begreifen, dass es nur um dich geht. Die Leute nehmen immer an, es gehe ausschließlich um das Vergnügen des Dom. Das ist völlig falsch. Du wirst der Mittelpunkt meiner Welt sein, wenn wir es tun. Du wirst meine ganze Aufmerksamkeit genießen, und dein Lohn besteht in der Intensivierung der Erfahrung, in der Erfüllung deiner Phantasien und …«, ein Lächeln umspielt seine Mundwinkel, »… in einigen umwerfenden Orgasmen.«
Mein Magen flattert bei dieser Vorstellung. Es fällt schwer, dazu nein zu sagen. »Aber du hast doch auch dein Vergnügen?«
Er nickt. »Ich ziehe mein Vergnügen daraus, dich zu beherrschen, deine Unterwerfung einzufordern. Ich möchte Kontrolle über dich ausüben. Die Intensität meiner Erfahrung entsteht durch meine Phantasie. Und am schönsten ist es, wenn sich unsere Phantasien begegnen und gegenseitig verstärken.«
»Ich verstehe.« Ich glaube jetzt wirklich, dass ich es verstehe. Mein Erlebnis in unserem Boudoir hat mir bereits gezeigt, wie viel intensiver alles wird, wenn man nur etwas Spannung einbaut.
Dominic tunkt einen Krebsschwanz in die Mayonnaise und kaut nachdenklich, dann fährt er fort. »Sobald du in unserem Refugium das Halsband trägst, wirst du mich Herr nennen. Das ist ein weiteres Signal, dass du bereit bist, mir zu gehorchen.«
»Und wie wirst du mich nennen?«
Seine Augen blitzen auf. »Wie immer ich will. Darum geht es ja gerade.«
Ich fühle mich gemaßregelt, aber ich sage trotzdem: »Das klingt aber nicht fair.«
»Vermutlich werde ich dich nicht bei deinem Namen nennen«, räumt Dominic ein. »Aber ich kann dich nennen, wie es mir im jeweiligen Augenblick passend erscheint. Das Nächste ist etwas, was bei allen Beziehungen eine Rolle spielt. Wann immer wir die Welt der Phantasie betreten, besteht das Risiko, dass wir es so stark ausleben, dass es uns mitreißt. Darum muss es ein Safeword geben. Etwas, das bedeutet: ›Hör auf, es reicht.‹«
»Kann ich nicht einfach sagen: ›Hör auf, es reicht‹?«
»Es wird Momente geben, in denen du ›hör auf‹ oder ›nein‹ oder ›ich halte das nicht aus‹ rufen wirst, aber du meinst etwas völlig anderes. Wir brauchen ein Wort, das unsere Phantasie sofort unterbricht und sie zum Stoppen bringt. Normalerweise nimmt man das Wort ›rot‹, aber ich wünsche mir für uns etwas anderes, darum dachte ich an ›purpur‹. Glaubst du, dass du das behalten kannst?«
Ich nicke. »Natürlich. ›Purpur‹ bedeutet aufhören.« Während ich das sage, bin ich überzeugt, dass ich es niemals benützen werde. Ich kann mir nicht vorstellen, mir irgendwann zu wünschen, dass Dominic mit den herrlichen Dingen, die er mit mir macht, aufhört.
»Jetzt könnten wir uns noch auf die diversen Grenzen dessen einigen, was du tun willst und was nicht, aber da möchte ich einfach, dass du mir vertraust, Beth. Ich werde dich ganz langsam auf den Weg führen und nichts allzu Extremes mit dir anstellen.«
»Wie was beispielsweise?« Ich runzele die Stirn. »Du meinst, wie die Dinge in der Folterkammer?«
Er nickt. »Ich habe schon eine Ahnung, was deine früheren Erfahrungen angeht, und wie du geprägt bist. Ich denke, du bist offen für sehr viele der Dinge, die ich gern für dich tun möchte. Einen Großteil meines Vergnügens ziehe ich daraus, dich in diese Sachen einzuweihen – und wenn es etwas gibt, das dir nicht gefällt, dann ist das Safeword dein Sicherheitsnetz. Bist du damit einverstanden?«
Ich denke kurz darüber nach. Es klingt alles sehr vage, aber die Ausrüstung im Boudoir ist so völlig anders als das, was ich in der Folterkammer gesehen habe. Sie ist sexy, feminin, erotisch. Ohne die unangenehmen Versprechen von Qualen, mit denen die Instrumente in der Folterkammer drohten. »Ich denke, dem kann ich zustimmen.«
»Gut.« Dominic lächelt. »Dann gibt es nur noch eine Sache, mit der du dich einverstanden erklären musst. Ich wünsche
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