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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Weil ich Angst habe, mich übergeben zu müssen, dränge ich mich an Xander vorbei, bevor ich noch etwas Schreckliches sage oder tue, etwas, das ich nicht wiedergutmachen kann.
    Als ich an ihm vorüberstürme, packt er mich und zwingt mich, ihm ins Gesicht zu sehen. Angeekelt von seiner Berührung, blitzt meine Haut für einen Sekundenbruchteil rotgolden auf.
    »Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann Will zuletzt auf ein Mädchen gestanden hat. Er erlaubt sich nicht, Mädchen zu mögen – zumindest nicht mehr, seit er damals krank war … Was mich schlussfolgern lässt, dass es mit dir noch etwas anderes auf sich hat. Ich muss schon zugeben, ich bin neugierig.«
    Krank? Wann war Will krank? Gerne würde ich nachhaken, aber ich halte es keine Sekunde länger in diesem grauenhaften Zimmer aus – ein T-Shirt mit meinem eigenen Blut in den Händen und Xanders Berührungen und Fragen ausgeliefert, warum ich so anders bin.
    Ich wende mich so schnell ab, dass mir die Luft wie ein Windstoß entgegenströmt.
    Allerdings komme ich nicht sehr weit, denn Xander zerrt mich erneut zurück. In diesem Moment bekomme ich wirklich Angst, dass ich diesen Raum nie wieder verlassen werde. Xander hält sein Gesicht so nah an meins, dass ich mein Spiegelbild in seinen schwarzen Pupillen sehen kann. »Sag mir gefälligst, was du hier verloren hast!«
    Hastig hebt und senkt sich meine Brust, als sich Rauch darin zusammenballt und in meinem Inneren zu Feuer entflammt.
    »Lass sie los!«
    Diese neue Stimme umspült mich wie eine kühle, tröstende Welle. Im Türrahmen steht Will, die Hände zu Fäusten geballt.
    Aber noch lässt Xander mich nicht gehen. »Ich hab sie dabei erwischt, wie sie hier herumgeschnüffelt hat.«
    Mit steinerner Miene tritt Will näher. »Lass sie los!«
    Xander geht in Angriffsstellung und hält mich am Arm, sodass ich neben ihm stehe. »Fang endlich an, dein Hirn einzuschalten! Ich hab sie hier drinnen erwischt.«
    »Du siehst Gespenster!« Will schreitet entschlossen zu uns und befreit mich aus Xanders Griff. Leider gerate ich dabei ins Stolpern und Xander reißt mir das Hemd aus der Hand.
    »Nein«, hauche ich erschrocken und will danach greifen.
    Aber es ist bereits zu spät. Xander ist außer Reichweite und wirft das T-Shirt von einer Hand in die andere, während er es mit vorgetäuschter Langeweile betrachtet. »Was soll an dem Ding so besonders sein?«
    Das Hemd ist ihm völlig egal – ihm geht es nur darum, dass ich es will und dass es mich aufregt, wenn er es mir wegnimmt.
    Meine Augen werden wie magnetisch von den purpurnen Blutflecken angezogen, alles andere blende ich im Moment einfach aus. In meiner Brust tobt eine Rauchwolke, so heiß ist mein Atem inzwischen.
    In dem Augenblick, als Xander begreift, was er in der Hand hält, huscht ein ungläubiger Ausdruck über sein Gesicht, so grell und plötzlich wie ein Blitz.
    Auch Will wird nun alles klar. Zu dritt stehen wir einen Herzschlag lang wie vom Donner gerührt da.
    Will macht den Anfang. Er nimmt seinem Cousin das T-Shirt ab.
    Xander erhebt keine Widerrede. Ich kann mich noch immer nicht rühren, weiß nicht, was ich tun soll. Keins der vielen Szenarios, die ich mir insgeheim ausgemalt habe, hat sich so abgespielt.
    »Ist das dein …«, sagt Xander zu Will. Ich glaube, er will Blut sagen, ich kann das unausgesprochene Wort beinahe hören. Dann schaut Xander mich an und in seinen Augen blitzt Zorn auf.
    Völlig außer mir stehe ich da und zittere unkontrolliert, weil ich einfach nicht weiß, was in seinem Kopf vorgeht.
    Dann wendet er sich an Will. »Was genau wissen wir eigentlich über deine kleine Freundin hier? Hast du etwa den Mund zu weit aufgemacht? Hast du Familiengeheimnisse ausgeplaudert? Was weißt du über sie?«
    »Lass den Quatsch, sei doch nicht blöd!«, zischt Will, während er seine Finger meinen Arm hinuntergleiten lässt, um nach meiner Hand zu greifen – eine Geste, um mich zu trösten? Oder um mich notfalls zurückhalten zu können? »Du liegst völlig falsch – und im Übrigen bist du derjenige, der redet, ohne nachzudenken. Also halt die Klappe!«
    Womit liegt er falsch? Welchen Verdacht hat Xander? Völlig verwirrt blicke ich von einem Cousin zum anderen. Warum ist Xander wegen des Drakibluts auf Wills T-Shirt nicht völlig aus dem Häuschen? Warum verlangt er dafür keine Erklärung?
    Will senkt den Blick und ich sehe, wie seine Augen beschlagen, als er das Hemd in seiner Hand betrachtet … und das Blut darauf.

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