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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Mit dem Daumen fährt er über den verschmierten Purpurfleck, eine Geste, die beinahe ehrfürchtig erscheint.
    »Ziehst du inzwischen schon alleine los? Ist es so?«, will Xander wissen.
    Und da erst beginne ich zu verstehen. Xander wirft Will vor, alleine auf Drakijagd zu gehen.
    »Weiß dein alter Herr darüber Bescheid, was für ein Risiko du jedes Mal eingehst? Verflucht, Will – du hältst dich echt für den Größten, du …«
    Der Rest seiner Worte geht unter.
    Will packt ihn am Kragen. »Halt’s Maul!«
    Über Wills Schulter hinweg blickt Xander mich düster und abschätzend an. Er wirkt nicht sonderlich besorgt darüber, eventuell zu viel verraten zu haben. Und warum auch? Er scheint zu glauben, dass ich ohnehin schon Bescheid weiß.
    Will stößt Xander von sich, als könne er seine Nähe nicht länger ertragen. »Wenn du damit fertig bist, dich hier wie ein Irrer aufzuführen, dann würde ich gerne wieder nach unten gehen und die Brownies probieren, die deine Mutter gebacken hat. Wie steht’s mit dir, Jacinda, magst du einen Brownie?« Die absurd normale Frage duldet keinen Widerspruch, so harsch betont er jedes Wort.
    Wie betäubt nicke ich und kann nur daran denken, dass die Sache damit noch lange nicht ausgestanden ist. Xander hat das Blut gesehen. Mein Blut. Auch wenn ihm das nicht klar ist. Und ebenso hat Will es gesehen. Eiskalt läuft es mir über den Rücken – denn er hat ganz bestimmt richtig verstanden.
    Xander murmelt etwas Unverständliches und wendet sich zum Gehen, doch dann bleibt er stehen und starrt mich mit einem unheilvollen Glitzern in den Augen an. Es kostet mich alle Mühe, nicht Hals über Kopf davonzustürmen, als meine Drakiinstinkte sich regen.
    Will rückt dichter an mich heran und seine Nähe gibt mir neue Kraft, eine innere Ruhe, die ich in diesem Moment dringend gebrauchen kann. »Geh schon mal vor, Xander. Wir kommen gleich nach.«
    Wütend stampft Xander aus dem Zimmer.
    Im nächsten Augenblick dreht Will sich zu mir um und kommt direkt zur Sache. »Wer bist du?«
    Die Erinnerung an unsere Begegnung in den Bergen kommt in mir hoch, die Zärtlichkeit in seinem Gesicht, als er mich in meiner Drakigestalt erblickt hat. Ich bin drauf und dran, ihm die ganze Wahrheit zu sagen, aber ich schlucke die Worte hinunter, so dämlich bin ich dann doch nicht! Es steht mir nicht zu, ein solches Geheimnis auszuplaudern. Davon abgesehen, dass dies hier ganz bestimmt nicht der richtige Ort dafür ist, geht es um wesentlich mehr als nur um mich.
    »Wie meinst du das? Ich verstehe dich nicht.«
    Eine Weile sieht er mich direkt an, bevor er den Blick abwendet und voller Abscheu im Zimmer umherwandern lässt. Seine Augen werden dunkler und nehmen die Farben eines schattigen Waldes an. In diesem Moment ist mir klar, dass er genau weiß, was ihn hier umgibt: tote Drakis, überall.
    Dann schaut er auf das T-Shirt in seiner Hand. »Das hier hab ich getragen, als du dir in die Hand geschnitten hast. Das ist dein Blut.« Er hält das Hemd zwischen uns in die Höhe, ein Beweisstück, dem ich nichts entgegensetzen kann.
    Also schweige ich … Was kann ich jetzt schon noch zu meiner Verteidigung vorbringen?
    »Es gibt nur einen einzigen Weg, wie das Blut eines Menschen solch eine Farbe annehmen kann«, fährt er fort.
    Es fällt mir schwer, meine Überraschung zu verbergen. Ein Mensch kann Drakiblut haben? Wie kann das sein?
    »Bist du eine Enkros?«, will er wissen. »Ich meine, wie sonst kannst du …« Er spricht nicht weiter, stattdessen schüttelt er träge den Kopf und sieht dabei ein wenig kränklich aus.
    Ich fahre mir mit der Zunge über die Lippen. »Was ist ein Enkros?« Kommt es mir nur so vor oder klingt meine Stimme etwas fiepsig, weil ich die Antwort bereits kenne?
    Will starrt mich ungeduldig an, als warte er auf ein Geständnis. Sein bohrender Blick verrät mir, dass er mir meine Heuchelei nicht abnimmt. Er weiß, dass ich etwas vor ihm verberge, und er hat das T-Shirt, um es beweisen zu können. Ganz nah steht er jetzt vor mir und seine Haltung macht deutlich, dass er sich nicht mit Ausreden abspeisen lassen wird. So wie er mich anschaut: so erwartungsvoll, so entschlossen – er will endlich Antworten.
    »Komm schon, Jacinda. Es kann gar nicht sein, dass du solches Blut hast und das nicht weißt.« Seine Pupillen verfinstern sich, wirken so still und schwarz, wie Totwasser bei Nacht. »Sag’s mir. Was bist du?«
    Ich versuche, mich an ihm vorbeizuschieben. »Wir sollten wieder

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