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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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zusammenpassen …
    Mir stellen sich die Nackenhaare auf und meine Haut fängt an zu prickeln. Als ich Tams Blick folge, sehe ich ihn: Am Gehsteig parkt ein schwarzer Landrover mit laufendem Motor. Die Fahrertür schwingt auf und Will steigt aus. Langsam kommt er auf uns zu, die Hände tief in seinen Taschen vergraben.
    Ich erstarre. Die letzten paar Tage war er fort – bestimmt auf einer neuen Jagd –, weshalb ich meinen Plan, Informationen von ihm zu bekommen, nicht in die Tat umsetzen konnte.
    Dann bleibt er vor uns stehen und wippt mit den Fußballen auf und ab. Er sieht atemberaubend toll aus und eine wohlbekannte Sehnsucht erwacht in meiner Brust. Wie ist es möglich, dass mich sein Anblick gleichzeitig so freut und entsetzt?
    Ich rühre mich nicht, meine Brust fängt an zu schmerzen.
    »Atme!«, befiehlt mir Tamra leise.
    Ich hole tief Luft und der Schmerz lässt nach. Doch noch immer spüre ich das heiße Beben in meinem Inneren.
    »Was machst du …« Doch mein ohnehin armseliges Flüstern verstummt.
    Tamra stellt sich dicht neben mich, sodass unsere Schultern sich berühren. Ich werfe ihr einen Blick zu und sehe, dass sie mich bitterböse anschaut, als könne ich etwas dafür, dass Will vor unserem Haus aufgetaucht ist.
    In einiger Entfernung höre ich den Bus kommen. Das Geräusch des stotternden Motors wird immer lauter.
    Ich sehe Tamra an und schüttle den Kopf. Wieder sagt sie meinen Namen, diesmal dehnt sie ihn, sodass er klingt wie ein zischender Windhauch. »Jacinda!«
    »Ich kann nichts dafür!«, beteuere ich.
    Endlich meldet sich auch Will zu Wort. »Ich dachte, ich könnte euch vielleicht mit zur Schule nehmen.«
    Wir starren ihn entgeistert an.
    »Euch beide«, betont er noch einmal und hebt eine Hand aus der Tasche, um auf uns zu deuten. Tamra und ich wechseln einen Blick.
    In dem Moment biegt der Bus um die Ecke.
    »Klappt das denn sonst immer?« Ich will gelangweilt und gleichgültig klingen, aber meine Stimme hört sich total falsch an, beinahe, als schwinge Wut darin.
    Will blickt verwirrt drein. »Was meinst du?«
    »Einfach uneingeladen vor dem Haus eines Mädchens aufzutauchen, süß zu lächeln und zu erwarten, dass sie dann in dein Auto hüpft?«
    »Ganz ruhig«, wispert Tamra mir zu und ich frage mich, ob sie Angst hat, dass mein Temperament mit mir durchgeht und ich mich vor allen Augen verwandle – oder ob ihr tatsächlich daran gelegen ist, dass ich es mir nicht mit dem Typen verscherze, vor dem sie selbst mich gewarnt hat. Aber was hätte sie davon? Denkt sie, dass ich mich so besser anpassen und hier einleben kann?
    Er zieht den Kopf ein und sieht dabei unglaublich süß und bescheiden aus. Als könne er meine Gedanken lesen, sagt er: »Bisher hatte ich nur einmal Erfolg mit der Masche.« Und dabei verzieht er die Lippen zu einem verschwörerischen Lächeln. Ich kann es mir nicht verkneifen – ich werde furchtbar rot im Gesicht, während sich meine Haut gefährlich anspannt, als ich an die Nacht denke, in der ich zum ersten Mal in sein Auto gesprungen bin.
    »Hi«, sagt Will zu Tamra, als fiele ihm gerade erst ein, dass er sie bisher noch nicht getroffen hat. Zumindest nicht offiziell. Sehr erwachsen streckt er ihr die Hand entgegen. »Ich bin Will.«
    »Ich weiß.« Tamra schüttelt ihm nicht die Hand. Sie wirft mir einen resignierten Blick zu und verkündet seufzend: »Na, komm schon, steigen wir ein!« Damit stolziert sie voraus in Richtung Auto.
    Will öffnet ihr die Tür, und während der Bus an uns vorbeifährt, klettert sie auf die Rückbank.
    Will wirft mir ein schelmisches Lächeln zu. »Du hast deinen Bus verpasst.«
    »Sieht ganz so aus.« Eine Weile starren wir uns an, bevor ich endlich frage, was mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brennt: »Warum bist du hier?«
    Seine Brust hebt sich, als er tief einatmet. »Ich hab’s satt.«
    »Was denn?«
    »Ich lass nicht länger zu, dass du mich schneidest.«
    Ich lege den Kopf schief – hab ich ihn tatsächlich nicht vertrieben? Kann es wirklich so leicht sein? So einfach? Puff! – Und da ist er wieder, ob es mir gefällt oder nicht? Ich muss mir nicht einmal Mühe geben, ihn davon zu überzeugen, dass ich meine Meinung geändert habe? »Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    Ich bin’s nämlich nicht. Ich weiß nicht, ob ich schon bereit für Will bin. Selbst wenn ich durch ihn in Erfahrung bringe, wo andere Rudel ihr Revier haben, gibt es da immer noch das Problem, dass ich mich verwandle, wann

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