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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Dunkelheit des Raumes leuchten seine Augen. Er sieht mich so voller Verlangen an, dass ich mit zitternden Fingern über die männlichen, kantigen Formen seines Gesichts streiche. Der Blick aus seinen dunklen Augen geht mir geradewegs ins Herz.
    Meine Finger wandern weiter, verweilen auf seinem vom Küssen leicht geschwollenen Mund. Seine Lippen bewegen sich unter meinen Fingerspitzen. »Komm mit mir, Jacinda.« Die Worte kribbeln meine Finger entlang, laufen meinen Arm hinauf und setzen sich in meinem Herzen fest. Und ich erstarre.
    Weil er Bescheid weiß. Er weiß, was in meinem Kopf vorgeht. Als ich heute Abend ins Badezimmer verschwunden bin, hat er zwischen den Zeilen gelesen, hat auch die Worte gehört, die ich nicht laut aussprechen wollte.
    Ich kann nicht mit ihm gehen. Ich kann nicht einfach mit ihm weglaufen und mich in dieser idyllischen Fantasie verlieren, die wir uns ausgedacht haben.
    »Ich kann nicht«, flüstere ich. Und wiederhole noch einmal lauter: »Ich kann nicht.«
    Ich drücke gegen seine Schulter, bis er von mir heruntergleitet. Trotz der schwachen Beleuchtung kann ich erkennen, wie sich seine Miene verändert. Er sieht wütend aus und seine Gesichtszüge wirken mit einem Mal hart wie Granit.
    »Wie kannst du nur dorthin zurückgehen?«
    »Ich kann nicht nicht zurückgehen. Sie müssen doch wissen, was Miram zugestoßen ist … und ich kann Mum und Tamra nicht einfach so im Ungewissen darüber lassen, was mit mir passiert ist.«
    »Dann schicken wir ihnen eben einfach einen Brief«, entgegnet er mürrisch.
    »Das hier ist kein Witz«, fahre ich ihn an.
    »Lache ich etwa?« Er fasst mich an beiden Händen und legt seine Stirn gegen meine. »Warum wehrst du dich so dagegen? Gegen uns?«
    Ich schüttle den Kopf. »Ich kann unter diesen Umständen nicht einfach abhauen.«
    »Du kommst vielleicht nie wieder von dort weg. Hast du darüber schon mal nachgedacht?« Sein Griff um meine Hände wird fester. »Was werden sie denn mit dir machen, wenn du da einfach wieder antanzt und ihnen erzählst, dass du dich von Jägern hast erwischen lassen? Und dass Miram verschwunden ist?«
    Es läuft mir kalt den Rücken hinunter. Er hat recht. Es könnte wirklich ungemütlich werden. Allerdings bin ich daran nicht ganz schuldlos. Schließlich war es meine Selbstsucht, die zu alldem hier geführt hat. Wenn ich auf Cassian gehört und mit Will Schluss gemacht hätte, dann wäre das hier nie passiert.
    Natürlich hat auch Miram ihren Teil dazu beigetragen. Sie hätte mir nicht hinterherspionieren sollen. Sie ist ein neugieriges, gehässiges Mädchen. Aber trotzdem hat sie das Schicksal, das sie jetzt erwartet, nicht verdient.
    »Ich gehe zurück zum Rudel.«
    »Auch wenn das bedeutet, dass wir nie wieder zusammen sein werden?«
    Er weiß genau, wie er mich am tiefsten treffen kann. Die Aussicht darauf, ihn nie wiederzusehen, nie wieder seine Stimme zu hören, ihn nie wieder in den Armen zu halten … das ist schier unerträglich für mich.
    Ich befeuchte meine Lippen, schlucke und sage etwas, was sogar mich selbst überrascht. Ich spreche aus, was mir mein Verstand sagt, obwohl mein Herz ganz anderer Meinung ist.
    »Aber wir gehören nicht wirklich zusammen, Will.«
    Er weicht zurück und lässt meine Hände los, als könnte er ihre Berührung nicht länger ertragen. »Das kann doch nicht dein Ernst sein.«
    Ich nicke einmal kurz. Die Bewegung schmerzt zu sehr, als dass ich sie wiederholen könnte.
    »Das ist doch Irrsinn. Was wir sind …« Was wir nicht sind. »Du kannst doch nicht abstreiten –«
    Zornig springt er aus dem Bett. »Weißt du, was der Unterschied zwischen dir und mir ist, Jacinda?«, faucht er mit zusammengebissenen Zähnen. Seine Stimme klingt dabei ganz und gar nicht vertraut und jagt mir sogar ein bisschen Angst ein.
    Mühevoll setze ich mich auf und blinzle ungläubig diesen wütenden Will an, den ich gar nicht so kenne.
    »Der Unterschied ist, dass ich weiß, wer ich bin.«
    Ich bebe vor Zorn. »Ich weiß sehr wohl, wer ich bin!«

    »Nein. Du weißt, was du bist. Aber du hast noch längst nicht herausgefunden, wer du bist.«
    »Ich bin jemand mit genügend Verstand im Kopf, um mir im Klaren darüber zu sein, dass ich mit einem Jäger nicht glücklich werden kann – mit jemandem, in dessen Adern das Blut abgeschlachteter Drakis fließt!« Erschrocken halte ich mir noch im selben Moment die Hand vor den Mund, als diese Worte meine Lippen verlassen.
    Er bleibt stehen und starrt mich mit

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