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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Rotzklumpen auf den Hüttenboden. Eine getroffene Schaufel schepperte. »Heee, Mann! ’s ist ’n dickes!« plapperte er aufgeregt. »Hab immer gedacht, ’s wär’n Mythos, aber dat ist nu vorbei, jawollja!«
    »Was?«
    »’s ist riesig! ’s Thaumometer zeigt achtzig … Wenn’s fünfzig Fuß tief ist, dann … Mann-o-Mann! Verdamm mich … Wat ist der thaumokloide Abschirmungskoeffizient von Granit? Sechsundzwanzig oder zweiundsechzig? Ich vergesses immer. Sagen wir mal zweiundsech …«
    »Wovon redet Ihr?« brummte Mh’tonnay, der allmählich die Geduld verlor.
    » …ungefähr zwei’nhalb Giga, Mann. Potz! Wenn’s ’n wirklich ’n ausgewachsenes Thaumafer ist, und nich nur ’n Thaumolith …«
    Mh’tonnay riß die Arme in die Luft und schwenkte sie aufgeregt, um den schwärmenden Entwässerungstechniker zum Schweigen zu bringen. »Halt! Erklärt! Ein ausgewachsenes was?«
    »Habt Ihr noch nie von ’nem Thaumafer gehört?«
    »Nein!«
    »Scheibenkleister! Geothaumale Energie? Erdmagie?«
    »Das sind doch nur Märchen …«, setzte Mh’tonnay an.
    »Hab ich auch gedacht. Und wat ist mit meine Wünschelrute passiert?«
    »Ihr habt gesagt, sie sei fehlerhaft …«, stotterte Mh’tonnay, der allmählich nur noch Bahnhof verstand.
    »Hab ich nur gesagt, um die anderen vom Hals zu kriegen. Wie können zwei Kleiderhakendrähte verschmelzen, wenn ich nach Wasser such? Ist unmöglich. Dachte, ich hätt mehr als ’ne Wasserader aufgespürt. Hier, der Beweis!« schrie der Zwerg und schwenkte das Thaumometer. »Wenn meine Berechnungen stimmen, liegen da unten mindestens zwei Gigathaum.« Prophs Augen leuchteten auf, als er es sich ausmalte.
    »Na und?« knurrte Mh’tonnay. »Zu was ist es nütze?«
    »Ihr habt keine Phantasie, wat, Junge?« sagte der Zwerg. »Wenn man sich die Kunst vonne Geomagie nutzbar macht, is jedes Hoch- und Tiefbauvorhaben ’n Kinderspiel.«
    Mh’tonnays Blick erhellte sich.
    »Sprengstoff is dann überflüssig«, fuhr der Zwerg fort. »Steine brechen? Scheibenkleister! Kannste vergessen. Spitzhacken? Mischmaschinen? Brauchste nich mehr.«
    Mh’tonnay glotzte, aber sein Kinn sackte herab, als er den Streit draußen hörte. »Soll das heißen, ich brauche niemanden mehr einzustellen?«
    »Jajohdatt! Und dat is erst der Anfang!« rief Proph enthusiastisch. »Nieder mit’m Handelsstraßenausbauplan. Es lebe die Trans-Talpino-Kanalinitiative! Schleusen. Trockendocks, mitten durche Mitte vom Tortilja. Is ’n Klacks.«
    Mh’tonnay schaute gerade durch das Baubudenfenster, als eine erneute Kabbelei-Epidemie zwischen Betonmischern und Lieferanten ausbrach.
    »Und das vermag die Geomagie?« fragte er verträumt und warf einen Blick in eine himmlische Zukunft.
    »Jawollja, ungelogen«, erwiderte Proph. »Wat meint Ihr, wie all die Kreisverkehrsteine aufgebaut worden sind, he? Könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, daß ’ne Truppe lang genug zusammenhält, um so dicke Steine aufzustapeln? Und wat is mitti Juppi-Yogis inne Himmeleyer-Berge? Glaubt Ihr, die hätten ihre Höhlentempel allein aus’m Fels gegraben? Im Leben nich! Die können nich mal ’ne Sandburg bauen, wenn man Ihnen nicht sagt, wie’s geht.«
    Mh’tonnay fuhr herum, packte den Bart des Zwerges und schaute ihm flehend in die Augen. »Dann her damit!« krächzte er. »Ich brauche es!«
    »Joi, joi, joi! Immer mitti Ruhe, Mann. Dat dauert ’ne Zeit. Wir müssen’s zuerst ausgraben.«
    »Wie lange?« flehte der Chefingenieur.
    Proph dachte kurz nach. »Fünfzig Fuß Hartgranit. Und ich armer Hund bin ganz allein. Ahhh. ’n paar Tage.«
    »Dann ran!« fauchte Mh’tonnay. Er schob den Zwerg in das Loch zurück, knallte die Falltür zu, stellte den Ofen wieder an Ort und Stelle und blickte aus dem Fenster auf das wogende Handgemenge der Straßenbauarbeiter.
     
    »Habe ich doch gesagt«, telepathierte die Molluske mehrere fluchbeladene Stunden später herablassend. »Habe ich doch gesagt, daß es nicht geht. Oder etwa nicht?«
    »Halt’s Maul!« brummte Mancini und warf der kleinen, aber perfekt geformten Kröte, die zu ihm aufschaute, einen finsteren Blick zu.
    »Ich dachte, es soll Gold sein«, murrte Knapp, der die glänzende Amphibie mürrisch ansah. »Damit kann man doch nix bezahlen!«
    »Wie soll ich mich denn konzentrieren, wenn du ständig in meinem Kopf herumnörgelst?« schnauzte Mancini und musterte die Molluske finster. »Wenn ich nur genug Ruhe und Frieden gehabt hätte, wäre es Gold geworden«, jammerte

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