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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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wieder an die wahre Liebe glaubte, und all ihre Pläne, sich einen reichen Mann aus dem Haifischbecken zu angeln, mit dem gleichen Enthusiasmus über Bord geworfen hatte, mit dem sie sich darauf gestürzt hatte. Isabel liebte Brockmann, liebte ihn seit elf Jahren und würde ihn in elf Jahren auch noch lieben und das Allerschönste war, Julia wusste zufällig ganz genau, dass Brockmann auch Isabel liebte.
    Wie schön die Liebe doch sein konnte!
    Weniger schön war allerdings Julias Abend.
    Um halb sieben stand Eric Brockmann vor ihrer Tür, riesig und bedrohlich aufgeplustert und stinkwütend.
    „Julia, verdammt noch mal, was machen Sie?“ , brüllte er sie an.
    Sie zuckte leicht verständnislos die Schultern und er polterte wie ein Regiment Orks in ihre Wohnung herein und meckerte gleich lauthals weiter.
    „Ich habe eine halbe Stunde vor Ihrer Wohnung am Ha ckeschen Markt gestanden und Sturm geläutet. Warum sind Sie nicht dort? Warum haben Sie ihr Handy ausgeschaltet? Wissen Sie eigentlich, dass der Chef mich mitten in der Nacht angerufen hat, weil er wissen wollte, warum Sie nicht an Ihr verdammtes Handy gehen? Als ob ich bei Ihnen auf dem Bettvorleger schlafen würde?“
    „Apropos schlafen …“, sagte Julia und umarmte Brockmann erst mal herzlich zur Begrüßung, so wie sie vielleicht einen Bruder umarmt hätte, wenn sie einen gehabt hätte, oder eben den Mann, der Isabel liebte.
    „Ich werde dich von jetzt an duzen, weil ich mir sonst ziemlich doof vo rkomme, wenn du mit meiner Freundin Isabel … ähm, also wenn ihr beide euch liebt und ich dich siezen muss!“
    Brockmann grinste von einem Ohr zum anderen.
    „Das wird dem Chef nicht passen, wenn wir uns duzen, aber …“ Er drückte ihr einen herzlichen Kuss auf die Stirn. „… das ist mir schnuppe. Julia, ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin. Ohne deine SMS hätte ich Idiot wahrscheinlich noch wochenlang gelitten.“
    „Ist es also was Ernstes zwischen euch?“
    Brockmann schaute kurz auf Benni , der schon in Julias Bett lag, aber noch in einem Buch blätterte. Natürlich konnte man sich in diesem Zimmer nicht unterhalten, ohne dass der Bursche alles mitbekam. Verdammt, warum war diese Frau nicht längst in ihrer neuen Wohnung?
    „Ich weiß nicht , wie lange ich warten muss, bis ich sie fragen kann, ob sie mich heiratet. Ohne dass ich mich lächerlich mache, meine ich. Ich hätte sie am liebsten gleich am Sonntag gefragt, aber dann denkt sie vielleicht, ich bin so ein Psychopath und dann bekommt sie es mit der Angst zu tun oder so“, flüsterte Brockmann.
    Julia lachte. Wow, war das romantisch ! Der grimmige, einsilbige Eric Brockmann, der mit einem Handgriff ein Genick brechen konnte, hatte eine riesengroße Schwäche und das war Isabel. In diesem Moment wirkte er nicht stärker als ein kleiner Junge. Julia schossen unwillkürlich die Tränen in die Augen, so süß fand sie das.
    „Hey, du weinst doch nicht meinetwegen ?“, brummte Eric unbehaglich und nahm sie noch einmal kurz in den Arm. „Was ist jetzt mit dir? Warum bist du nicht in deiner Wohnung? Soll ich deine paar Koffer schnell rüberfahren?“
    „Ich bin nicht in der Wohnung , weil es nicht meine Wohnung ist, und meine Koffer bleiben deshalb hier“, sagte sie mit einem Seufzen und hoffte nur, dass Benni nicht allzu viel von dem Gespräch mitbekam. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm das ganze Tohuwabohu in ihrem Leben erklären sollte. Sie flüsterte ganz leise:
    „Ich werde mich nicht noch einmal kaufen lassen. Erst recht nicht von einem Mann, in den ich mich verliebt habe.“
    Eric verdrehte die Augen. Er hatte es ja geahnt und sein Boss würde einen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn er davon erfuhr. Der Anruf vergangene Nacht deutete darauf hin, dass sein Boss noch keine Ahnung hatte. Aber Eric würde sich da tunlichst heraushalten. Es gab sicher irgendwelche Gründe für die Ahnungslosigkeit des Chefs, Gründe, die nur eine Frau verstehen konnte. Eric wollte die Gründe jedenfalls nicht wissen. Eher würde die Hölle zufrieren, als dass er sich in das verzwickte Liebesleben von Thomas Mahler einmischte. Allerdings freute er sich nicht gerade auf den Freitag, wenn der Chef zurückkam und feststellte, dass sein ausgetüftelter Plan und die sauteure Hau-Ruck-Aktion mit der Wohnung für die Katz gewesen waren. Dann würde er toben und die Welt nicht mehr verstehen und Eric würde bereuen, dass sein Urlaub schon am Donnerstag zu Ende ging.
    Apropos Urlaub, er konnte

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