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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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Nähe dieser Frau wusste ich nicht mehr, was ich tat oder sagte. Und er verstand den Mann besser denn je. Er wusste noch nicht einmal mehr, was er dachte. Er hatte tatsächlich Angst davor, Julia anzurufen und sie einfach zu fragen. Angst vor ihrer Antwort.
    Also schrieb er eine SMS an sie. Eine SMS, die nichts von seiner Verwi rrung, aber alles von seiner Wut verriet.  
    „Ich scheiße auf Punkt vier dieses Vertrages!“
    Es dauerte nur ein paar Minuten, bis ihre Antwort kam, dennoch kam ihm das Warten darauf wie eine Ewigkeit vor. „Ich auch!“
    Er verstand immer weniger.
    „Warum willst du dann die Wohnung nicht? Was ist dein Problem?“, tippte er hastig ein und nur ein paar Augenblicke später kam ihre Antwort:
    „Mein Problem ist, dass ich dich liebe!“
    Thomas starrte sein Handy entgeistert an.
    Er hatte sich vor nicht allzu langer Zeit geschworen, dass er die nächste Frau, die ihm etwas von Liebe erzählte, an Ort und Stelle strangulieren würde. Sie alle redeten immer von Liebe, aber in Wirklichkeit meinten sie sein Geld und das, was sie sich damit kaufen konnten. Schmuck und Kleidung und Autos und Luxuswohnungen.
    Warum lehnte dann diese verdammte Frau sein Geschenk ab? Ausgerechnet mit der Begründung, dass sie ihn lie bte!
    Eine Stunde und eine Flasche Whiskey später rief er Brockmann an.
    „Sie will diese verdammte Scheißwohnung nicht, weil sie mich liebt!“, brüllte er ins Telefon, als ob Eric daran schuld wäre. Dem lag es auf der Zunge, seinem Chef zu sagen, dass er das Problem gefälligst mit seiner Angebeteten und nicht mit ihm klären sollte, aber er verkniff sich den Sarkasmus.
    „Sie fühlt sich dadurch gekauft“, sagte er stattdessen so r uhig wie möglich.
    Mahler war durch diese Antwort kein bisschen beruhigt, sondern schrie weiter: „Das ist eine verdammte Scheißwortklauberei!“
    Eric hatte keine Lust , bei dieser Auseinandersetzung zwischen die Fronten zu geraten, sonst hätte er wohl Partei für Julia ergriffen. Ihre Reaktion auf die Wohnung hätte keine allzu große Überraschung für seinen Chef sein dürfen. Jeder, der Julia auch nur ein bisschen kannte, hätte ihm genau das voraussagen können. Und Eric hatte es ihm vorausgesagt.
    „Das habe ich Ihnen von Anfang an gesagt. Julia ist nicht so billig zu h aben.“
    „Billig? Ha! Sie wissen selbst , was die Wohnung mitsamt der Einrichtung gekostet hat. Sie haben schließlich die Handwerker innerhalb von zwei Tagen da durchgejagt.“
    „Sie wissen , was ich mit billig meine, Herr Mahler.“ Eric klang jetzt ziemlich ärgerlich. Seine Beziehungskrise sollte sein Chef gefälligst alleine lösen. Eric war selbst kein Experte auf diesem Gebiet. Er hatte elf Jahre für die Lösung seiner eigenen gebraucht und ohne Julia würde er wahrscheinlich immer noch in seinem eigenen Saft schmoren.
    „Dann soll sie mir gestohlen bleiben“, sagte Thomas eisig und meinte es auch so. „Wenn sie sich einbildet, dass sie mich durch ihre Sturheit zu irgendeiner abgeschmackten Liebeserklärung nötigen kann oder mir einen Verlobungsring abluchsen kann, dann hat sie sich geschnitten.“
    „Nun, dann ist ja jeder zufrieden!“, kam es zynisch von Eric.
    Wenn der Boss nicht sein Boss, sondern sein Freund wäre und wenn er zudem noch in seiner Reichweite wäre, dann würde er ihm jetzt einfach die Faust ins Gesicht donnern und ihm sagen, was für ein Vollidiot er war.

Kapitel 18
     
    Als Julia keine Antwort mehr auf ihre nächtliche SMS bekam, war sie sich sicher, dass sie Thomas nicht wiedersehen würde, nicht am Freitag und auch sonst nicht mehr. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Ein Liebesgeständnis per SMS! Aber in dem Moment, als sie die SMS geschrieben hatte, war es ihr so viel einf acher vorgekommen, als ihm in die Augen zu blicken und dort seine Ablehnung sehen zu müssen. So war es leichter, sagte sie sich, und es würde nicht so wehtun. Wenn er ihre Gefühle nicht erwiderte, dann würde er einfach nicht mehr reagieren und sie würde wissen, woran sie war.
    Es war erstaunlich, wie weh sein Schweigen trotzdem tat.
    Es war genauso erstaunlich, dass sie, obwohl sie es besser wusste, jede Stunde auf ihr Handy schaute in der verrückten Hoffnung, sie könnte vielleicht einen Anruf überhört oder eine SMS nicht bemerkt haben.
    Die Wohnungsbesichtigung in Friedrichshain war das Highlight des Tages. Sie hatte Benni mitgenommen und der war genau so begeistert wie sie. Die Wohnung war mit drei Zimmern sehr geräumig und hell und

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