First Night - Der Vertrag (German Edition)
Freundin und dem Jungen direkt nebenan, keine zwei Meter entfernt, in Hörweite …
„Ich wollte dir mit der Wohnung eine Freude machen. Ich wollte dich nicht damit kaufen!“, murmelte er. Die unverletzte Seite seines Gesichts drückte er an ihren Bauch , während er seine Hände vorsichtig von ihren Brüsten nahm und langsam an ihr hinabgleiten ließ, bis sie wieder ihre Taille umspannten. Natürlich war es nur die halbe Wahrheit. Er hatte ihr selbstverständlich eine Freude machen wollen und diese Freude hätte dazu führen sollen, dass sie sein Angebot dankbar annahm. Aber es schadete nichts, wenn er das Ganze jetzt mit ein paar unverfänglichen Worten in ein besseres Licht rückte.
„Ich will mit dir zusammen sein . Ich wollte, dass du nicht länger in dieser armseligen Bruchbude leben oder jeden Cent zweimal umdrehen musst, während ich all diese Bagatellen mit einem Fingerschnippen für dich lösen kann. Ist das so unnatürlich für dich?“
„Nein! Ja! Ich … Du hast mir bereits eine ganze Million überwiesen. Es fällt mir schon schwer genug, dieses Geld zu behalten, weil es einfach nicht korrekt ist, dass ich mich … dass ich mich für Sex mit dir bezahlen lasse.“
„Wage es ja nicht , das Geld zurückzuzahlen. Oder willst du mich etwa beschämen?“ Er sprang erbost auf die Beine und der Klappstuhl kippte nach hinten weg. Seine Hände packten sie jetzt an den Schultern. Er würde zur Not Vernunft in sie hineinzuschütteln, falls sie nicht einsichtig war.
„Nein, ich behalte das Geld, denn ich brauche es dringend.“ Sie lächelte verlegen. „Und jetzt setz dich wieder, ich hole dir noch schnell einen kalten Waschlappen aus dem Bad. Dein Auge sieht schon ganz dunkelrot aus, in ein paar Stunden ist es blau.“
Sie ging hinaus , um die Ecke, er folgte ihrem Hüftschwung mit seinen Blicken, bis sie nebenan im Badezimmer verschwunden war, dann hob er den Stuhl wieder auf und gleichzeitig auch die Apothekentüte, die direkt daneben lag, und platzierte sie neben den Tomaten auf dem Herd, und da sah er es und es traf ihn beinahe der Schlag.
In der kleinen knisternden Tüte mit dem großen roten Apothekenzeichen steckte ein Schwangerschaftstest. Das Blut sackte ihm in den Magen, dann schoss es schlagartig wieder in seinen Kopf zurück, wo es in seinen Ohren brauste und allerlei verrücktes Zeug mit seinem Gehirn anstellte.
Sie ist schwanger? , dachte sein Gehirn. Sie denkt, dass sie schwanger ist. Aber sie kann nicht schwanger sein. Warum sollte sie schwanger sein? Weil du sie geschwängert hast! Du hast dich darauf verlassen, dass sie verhütet und munter in sie hineingespritzt. Verdammtes Miststück! Sie hat mich reingelegt!
Das verdammte Miststück kam mit einem kühlen , feuchten Waschlappen zurück und legte ihn vorsichtig auf sein geschwollenes Auge. Sie sagte irgendetwas zu ihm in ihrer warmen, rauen Stimme, aber er hörte es nicht wirklich. Er schluckte ein paarmal trocken, als sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn strich. Seine Stirn glühte und sein Kopf drohte zu platzen. Er musste hier raus. Weg von ihr. Weit weg von ihr, von ihrem Duft, von ihren Brüsten und ihren verdammten unschuldigen Kulleraugen. Irgendwie schaffte er es noch, mit relativ fester Stimme Brockmann anzusprechen, kurz bevor er die Wohnung fluchtartig verließ.
„Fahren sie den Mercedes nachher gleich in die Werkstatt. Ich nehme Ihr Auto mit nach Hause.“
Brockmann reichte ihm ohne Worte den Schlüssel zu seinem Golf. Er war natürlich klug genug gewesen und war nicht mit dem Ferrari hierhergefahren, sondern mit dem Golf. Ein Auto, das sich natürlich auch besser zum Einkaufen eignete. Hatte Brockmann Julia zur Apotheke gefahren? Hatte sie ihm gesagt, was sie dort holen wollte?
Auf der Heimfahrt überfuhr Thomas mindestens vier rote Ampeln und hätte beinahe eine Oma vom Fußgängerüberweg g efegt. Als er in der Tiefgarage seines Hauses angekommen war, blieb er hinter dem Lenkrad sitzen und gab einen lauten, wütenden Schrei von sich. Einen Schrei, den man bis nach Kreuzberg hätte hören können.
Aber der Schrei half, um sein analytisches Denken wieder in Gang zu setzen und zu überlegen, wie es weitergehen würde.
Sie würde warten, bis Brockmann und seine Freundin gegangen wären. Dann würde sie den Test machen und wenn er positiv ausgefallen war, würde sie ihn anrufen. Vielleicht nicht sofort, sie würde vermutlich eine Weile überlegen, wie sie es ihm am besten sagen sollte, aber spätestens heute
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