First Night - Der Vertrag (German Edition)
Leben seines Vaters und den Magen seiner Mutter auf den Kopf stellte. Sein Herz machte Sprünge in seiner Brust und eine warme Welle durchströmte seinen ganzen Körper.
Er war glücklich!
Oh Gott, ja! Er war richtig glücklich.
„Federer soll das Gespräch bei der ARD übernehmen!“, sagte er nur. Er selbst verabscheute Fernsehauftritte und Publicity und er gab nur dann persönlich Interviews, wenn es sich absolut nicht vermeiden ließ.
„Sie haben mich doch gebeten, einen Auflösungsvertrag für Herrn Federer vorzubereiten.“
Dr. Nickel hatte nicht einmal zu fragen gewagt, warum Mahler sich von F ederer trennen wollte, auch wenn er natürlich ausgiebig darüber spekuliert hatte.
„Habe ich. Aber noch hat er ihn nicht zur Unterschrift bekommen, also ist er immer noch mein Mann. Schicken Sie Federer zur ARD und den Auflösungsvertrag durch den Schredder.“
„Wir müssen angesichts der Hetzkampagne in der Presse und des massiven Schlags gegen die GAZ-Trans-Energon Ihre Sicherheitsstufe erhöhen.“
Das bedeutete noch zwei Bodyguards mehr, noch weniger Bewegungsfreiheit und ein höheres Risiko für seine Familie, die just an di esem Morgen um zwei unschätzbare Menschen größer geworden war – zweieinhalb. Thomas rief Conni über das Sprechgerät und ließ Nickels Bemerkung zur Sicherheitsstufe unkommentiert. Nickel funktionierte wie ein Uhrwerk, und wenn er der Meinung war, dass Thomas ab heute einen besseren Personenschutz brauchte, dann würde er sich mit Brockmann zusammensetzen und geeignete Männer auswählen.
„Conni, lassen Sie diese Kätzchen-Babyschuhe einpacken! Und organisieren Sie mir für heute Abend 100 langstielige, rote Rosen.“
„100 Rosen? Das wird ein großer Strauß!“
Also ob er das nicht selbst wüsste. Er hatte lange überlegt, wie er Julia seine ernsten Absichten zeigen konnte, ohne dass sie ihn missverstand. Sein erster Gedanke war gewesen, ihr einen hochkarätigen Diamantring an den Finger zu stecken.
Und ihre Augen leuchten zu sehen.
Das war das, was bei Frauen normalerweise funktionierte. Das war das, was bei Ines beinahe eine Glücks-Ohnmacht verursacht hatte und jede and ere Frau feucht werden ließ. Aber es war eher unwahrscheinlich, dass der Trick bei Julia klappte. Da könnte es ihm durchaus passieren, dass sie ihm eine Ohrfeige verpasste. Immerhin hatte er es am Sonntagabend total verpfuscht mit seiner dämlichen Unterstellung, sie wäre auf genau diesen Ring scharf.
„Sie können auch 200 Rosen bestellen, wenn die sich noch binden lassen.“
„Und eine Karte dazu?“
Ah, sieh an, Conni war neugierig. Thomas schmunzelte nur, denn ihre Ne ugier würde sie bezwingen müssen, bis Julia „Ja!“ gesagt hatte und er die Verlobung offiziell bekannt geben konnte. Denn ganz tief in seinem Innern wurde er das mulmige Gefühl nicht los, dass sie womöglich „Nein!“ sagen würde. Ich will keinen Ehering von dir. Das wäre das Letzte .
„Nein, keine Karte.“
D as, was sie von ihm hören wollte, würde er ihr heute Abend persönlich sagen.
„Sehr wohl, Herr Mahler. Da ist übrigens eine Dame von der Kanzlei Raschberg in der Leitung. Sie sagt, Sie würden ihren Anruf erwarten.“
„Stellen Sie sie durch, sofort!“, brüllte Thomas ins Telefon und winkte N ickel mit dem Kopf zu, er solle verschwinden. Aus irgendeinem Grund hatte er angenommen, die Dame aus der Kanzlei Raschberg könne nur Julia sein. Aber natürlich war es nicht Julia, die hätte ja nicht in seinem Vorzimmer, sondern auf seinem Privathandy angerufen.
„Hallo, hier ist Astrid. Astrid Raschberg“, kam ihre erotisch angehauchte Stimme aus dem Hörer.
Wut und Enttäuschung mischten sich zu einem bitteren Geschmack auf seiner Zunge. Er brachte keine Antwort aus seiner trockenen Kehle heraus.
„Mein Mann ist für ein paar Tage auf einer Auslandsreise und ich habe mich gefragt, ob wir beide uns vielleicht die Einsamkeit etwas vertreiben sollten.“
Er räusperte sich nur und glaubte einfach nicht, dass er dieser Frau wirklich von sich und Julia erzählt hatte.
„Hallo, Herr Mahler? Thomas?“
„Ja?“
„Ich bin ab elf in der Kanzlei!“
Verdammt, die Frau war ja die Pest. Er musste sie aufhalten, bevor sie Julia noch mehr Schwachheiten über ihn erzählte.
„Dann werde ich zur Mittagszeit dort vorbeischauen, um etwas gegen meine Einsamkeit zu unternehmen“, brummte er und hatte schon einen ziemlich konkreten Plan, was er dagegen unternehmen würde.
„Wie schön! Ich werde da
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