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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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durch: Er sah eine hässliche Dreiundzwanzigjährige vor sich, übe rgewichtig, pickelig, bleich, glubschäugig, kleinbrüstig und dazu einen surrenden Massagestab. Die Vorstellung turnte ihn so dermaßen ab, dass er den PC ausschaltete, ohne eine Antwort zu geben.
    In der Nacht träumte er von ihr. Sie war irgendwie eine Mischung aus einer übergewichtigen Madonna und seiner früheren Grundschullehrerin und sie hielt ihm einen Vortrag über Tugend und zählte ihm jede einze lne seiner Freundinnen und jeden einzelnen seiner One-Night-Stands auf und machte ihm Vorhaltungen, dass er sich nicht zu wundern brauche, wenn er nur Huren abbekäme, weil er selbst ein Hurenbock sei.
    Er erwachte schweißgebadet aus dem Traum und hatte das Gefühl, eine wabbelige nackte Putzfrau würde auf seinem Brustkorb sitzen und ihm die Luft abschnüren.
     
    ***
     
    Er frühstückte zusammen mit Brockmann. Sie schwiegen sich an. Das war etwas Wunderbares beim Frühstück. Ein unbezahlbarer Friede, den er in Gegenwart von Ines nie genießen durfte. Sie mochte es nicht, wenn er beim Frühstück Zeitung las, sie mochte es auch nicht , wenn er nebenher an seinem Laptop arbeitete. Sie wollte, dass er ihr seine ganze Aufmerksamkeit zuwandte und nur ihr allein, nur, um ihn dann mit ihren Plänen für Shopping und Partys zu langweilen oder mit ihm über Kleinigkeiten zu streiten. Ungefähr so:
    „Warum telefonierst du schon beim Frühstück mit dieser fetten Co nni?“
    „Ich muss meine Termine klären!“
    „Conni und Brockmann und Silvio und Nickel! Immer nur die! Deine ganze Welt dreht sich nur um diese vier und bei mir bemerkst du nicht mal, wenn ich eine neue Frisur habe.“
    „Hast du eine neue Frisur?“
    „Nein!“
    „Wie hätte ich es dann bemerken sollen?“
    „Du legst es darauf an , mit mir zu streiten!“
    „ Ganz im Gegenteil.“
    „Weil es dir völlig egal ist , ob ich sauer auf dich bin oder nicht.“
    „Glaub mir, es ist mir ganz und gar nicht egal.“
    „Du fühlst dich also total von mir abgenervt, oder was?“
    „ Aber nein …“ Oh Gott, und ob er abgenervt war. Ines hatte ihn regelmäßig schon vor dem Frühstück total abgenervt. Wie wohltuend war dagegen Brockmanns Schweigen am frühen Morgen.
    Er starrte auf sein Tablet, vermutlich las er gerade irgendwas von Proust. Manchmal erzählte er Thomas von seinen aktuellen Literature xkursen, aber meistens nicht. Er hielt eine Tasse Kaffee in der Hand und seine Pistole lag neben der leeren Müslischale. Brockmann war ein durch und durch zufriedener Bodyguard. Thomas checkte wie jeden Morgen seinen Terminkalender und ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, rief er auch seine Webb-Mails ab.
    Da war noch eine Antwort von Julia eingegangen. Sie musste sie unmittelbar nach ihrer anderen Mail geschrieben haben, just in dem Moment, als er seinen PC ausgeschaltet hatte. Da stand:
    „In der Badewanne. Mit der Hand. Weil Benni oft in meinem Bett schläft, muss ich ins Badezimmer gehen.“
     

Kapitel 3
     
    Er musste ein Japsen oder Röcheln von sich gegeben haben, denn Brockmann blickte von se inem Tablet auf und fragte:
    „Ist was?“
    Wer zum Teufel war Benni? Wahrscheinlich ein Köter. Ein Mops, das würde zu seinem Bild von der blassen, dicken Pickeljungfrau passen. Bäh! Wie widerlich. Er stand auf und war hundertprozentig entschlossen, sich die grauenvolle Frau aus dem Kopf zu schlagen und sein Mailpostfach einfach nicht mehr zu öffnen. Sein Vorsatz reichte genau eine Viertelstunde, dann rief er Conni auf deren Handy an, weil sie offenbar noch nicht im Büro war:
    „Conni, rufen Sie bitte bei Gegenberger FM an. Die haben eine Putzfrau mit dem Vornamen Julia. Ich möchte ihre Adresse und ihren vollständigen N amen wissen. Am besten alles, was Sie über die Frau in Erfahrung bringen können.“
    Conni schwieg eine Weile am Telefon. Dann sagte sie mit einem Seu fzen:
    „Es ist Samstag, Herr Mahler.“
    Samstag? Wie hatte ihm das nur entgehen können? Diese Woche war irgendwie einfach weggeflutscht.
    „Na und!“, knurrte er ins Telefon. „Gegenberger ist eine Reinigungsfi rma, die arbeiten doch rund um die Uhr.“
    „Aber ich habe Wochenende, Herr Mahler, und bin gerade beim Geburt stag meiner Mutter.“ Die Art, wie Conni das Ich betonte, sagte ihm, dass sie ganz bestimmt nicht wegen einer Putzfrau auch nur zehn Minuten ihres Wochenendes opfern würde.
    „Ich kümmere mich gleich am Montagmorgen um diese Angelege nheit, Herr Mahler!“, versicherte sie ihm

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