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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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und legte auf.
    Brockmann blickte nur kurz von seinem Tablet auf und zeigte ein fieses Grinsen auf seinem Gesicht.
    „Was machen wir heute, Brockmann? Ich hatte vergessen, dass es ein Scheißwochenende ist!“
    Thomas stellte fest, dass er die einsamen Wochenenden hasste. Mit Ines war er von einer Party zur nächsten getingelt, das hatte er noch mehr gehasst. Damals hatte er sich gewünscht, er könnte die Wochenenden zu Hause verbri ngen, ein wenig arbeiten, Sex mit seiner Ehefrau haben, im Pool schwimmen, Sex mit seiner Ehefrau haben, wieder ein wenig arbeiten, dann Sex mit seiner Ehefrau haben und danach wieder ein wenig arbeiten, eben solche völlig harmlosen Sachen, an denen man sich als Ehemann in einer gediegenen Ehe erfreute. Seine Wochenenden hatten sich überwiegend auf das Arbeiten und den Besuch von High-Society-Events beschränkt.
    „Ich bin heut e Nachmittag bei Hertha. Sie haben vorgestern gesagt, dass Sie niemanden brauchen, aber ich kann Silvio verständigen, wenn Sie etwas unternehmen möchten.“
    Silvio war der zweite Bodyguard, aber Thomas bevorzugte Brockmann bei Weitem. Silvio war gut und effektiv, aber er hatte manchmal ein Abgrenzungsproblem damit, wer sein Boss war und wo seine Grenzen lagen.
    „Nein, ich bleibe heute zu Hause.“ In Wahrheit überlegte Thomas , ob er sich nicht schnell noch zwei VIP-Karten für das Hertha-Spiel organisieren sollte, für Brockmann und sich. Brockmann hatte, soweit Thomas wusste, keine Familie, aber wer wusste schon, mit wem er sich sonst noch treffen wollte? Das ging Thomas nun wirklich nichts an. Brockmann war ein ehemaliger Bundeswehrsoldat, der aus einer geheimen Super-Secret-Spezialeinheit ausgeschieden war. Die Gründe kannte Thomas nicht und Brockmann sprach nicht drüber.
    Brockmann servierte ihm noch ein Mittagessen aus der Mikrowelle und verschwand dann in Richtung Stadion. Thomas nahm sich vor, sobald Broc kmann weg wäre, sich noch einmal die Geschäftsberichte von Sparfox zu verinnerlichen, aber kaum hatte Brockmann seinen blauweißen Schal um sich geschlungen und die Tür hinter sich zugezogen, ging Thomas auf seinen Webb-Account und schrieb eine Mail an Julia.
    „Wer ist Benni?“
    Sie schien nicht zu Hause zu sein. Es kam jedenfalls keine Antwort, auch wenn er jede Viertelstunde nachschaute. Nach einer Stunde nahm er sich die Geschäftsberichte vor und vergaß die Putze.
    Als Brockmann abends zurückkam, setzte er sich zu Thomas ins Wohnzi mmer auf das Sofa. Es liefen die Nachrichten, aber es gab nichts Besonderes. Eine entführte Bankiersgattin, ein Aufmarsch von Neonazis, der neue Kanzlerkandidat der Opposition, zwei Politiker, die die neueste Gesundheitsreform schönredeten, ein Piratenschiff vor Somalia, zwei Schauspieler, die heirateten, zwei, die sich scheiden ließen, ein russischer Oligarch, der einem Attentat zum Opfer gefallen war, und das ging nahtlos über in eine Talkshow am späten Abend mit einem Showmaster, den keiner kannte, und als Gast Ines Mahler-Werth, die verschmähte Ehefrau des Multimillionärs und Playboys Thomas Mahler, dazu ein wenig schmeichelhaftes Foto von ihm und eine dermaßen aufgemotzte Ines, dass er sich fragte, was er je an dieser Frau gefunden hatte.
    Offenbar hatte sie sich noch mehr Botox unterspritzen lassen. Ihre Li ppen wirkten wie Schlauchboote und die künstlichen Brüste hopsten schier aus dem engen Ausschnitt, wenn sie so tat, als würde sie weinen und er Idiot hatte sich einmal eingebildet, sie sei eine repräsentative Frau. Jetzt sah sie nur noch aus wie eine billige Nutte. Er grunzte wie ein Schwein und Brockmann fragte in seiner üblichen Art interessiert, aber niemals aufdringlich:
    „Was ist?“
    „Ich muss doch irgendetwas an ihr gemocht haben. Wie sonst hätte ich auf so eine Frau hereinfallen können?“
    „Sie ist eine gute Schauspielerin. Deshalb sollten wir das hier lieber nicht a nschauen. Im Pay-TV kommt Kill Bill.“
    Er schaltete einfach um , ohne lange zu fragen und mit zunehmender Befriedigung schaute sich Thomas den Rachefeldzug von Kiddo, der betrogenen Frau, an.
    Er bekam auch am Sonntag keine Antwort auf seine Mail. Entweder wollte Julia nicht erklären, wer Benni war – aber dann hätte sie den Köter ja gar nicht zu erwähnen brauchen – oder sie war anderweitig beschäftigt. Im Grunde war es wie ein Aufatmen für ihn. Der Mailverkehr hatte ihn emotional verwirrt und gleichzeitig gefesselt. Die meisten ihrer Antworten mochte er nicht, seine Vorstellung von ihr war

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