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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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seinen Schuhen.«
    Und wieder fünf Minuten Gegacker ohne Ende. Als Stefan wiederkam, wurde sie noch indiskreter.
    »Judith, das sehe ich ja jetzt erst! Du hast ja Lippenstift aufgelegt!« Und zu Stefan gewandt, fügte sie hinzu: »Das macht sie sonst nur zu außergewöhnlichen Anlässen, Weihnachten und so.«
    »Quatsch, den hab’ ich doch schon seit Jahren«, versuchte ich, die Situation zu retten.
    »Sag’ ich doch«, brüllte Bille und wollte sich ausschütten vor Lachen. »Nur bei dir wird Lippenstift so alt.«
    Es war die Hölle. Ich war heilfroh, als die Osterferien anbrachen und ich mit Rebecca, Kaspar und Charlotte nach Gran Canaria fliegen konnte. Einzig Stefan würde ich schrecklich vermissen.
    Billes geheimes Tagebuch
    24. März.
    Jetzt reicht’s! Alles muss ich mir nicht gefallen lassen! B. weiß es nicht, aber er spielt mit seinem Leben.
    Hatte mir extra Urlaub über Ostern genommen und damit auf eine Woche Ausbildungstörn verzichtet. Aus Liebe! Und was macht B.? Er fährt ohne mich nach Holland. Mit dieser Melanie.
    Habe natürlich geheult, und B. hat gesagt, ich sehe schrecklich aus mit roten Augen und Flecken im Gesicht.
    Aber warum tust du mir das an?, habe ich ihn gefragt, und da hat er gesagt, dass er nur das Beste für unsere Beziehung will.
    Das A und O einer intakten Partnerschaft sei die Abwechslung, hat er gesagt. Und dass jeder seinen Freiraum braucht. Und außerdem sei diese Melanie eben eine attraktive Frau, da könne ich nicht erwarten, dass er sich blind und taub stellt.
    Und dann hat er gesagt: Ob ich mal darüber nachgedacht hätte, dass ich ihn mit meiner Heulerei und meiner krankhaften Eifersucht nur in ihre Arme treiben würde!
    Da habe ich aufgehört zu heulen, denn das will ich mir wirklich nicht nachsagen lassen.
    Aber jetzt habe ich mir extra Urlaub genommen, habe ich gesagt, und da hat er geantwortet, ich könne die Zeit ja nutzen für eine Diät. Dabei habe ich jetzt schon drei Kilo abgenommen. So wenig habe ich das letzte Mal als Vierzehnjährige gewogen.
    Gestern Morgen ist er dann tatsächlich mit Melanie zum Segeln gefahren. Stand drei Stunden am Türspion, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, sie hat einen dickeren Hintern als ich.
    26. März.
    Habe versucht, in der Buchhandlung meinen Urlaub rückgängig zu machen und doch im Mai zwei Wochen zu nehmen, aber es ging nicht. Das alte Arschgesicht hat gesagt, ich solle mich lieber jetzt mal richtig erholen, ich sähe in letzter Zeit so abgekämpft aus.
    Weiß nicht, was ich mit der Zeit anfangen soll. Judith ist immer noch auf Gran Canaria, Tina in Tunesien, und bei Sabine geht nur der Anrufbeantworter dran. Werde mal meine Mutter besuchen.
    29. März.
    Meine Mutter hat gesagt, eine Frau muss um ihre Beziehung kämpfen. Ich solle mich nicht ausbooten lassen. Sie hat recht. Kampflos werde ich B. dieser Melanie nicht überlassen. Habe gestern noch die Buchstaben O bis R im Telefonbuch nach Melanies durchforstet. Haufenweise Melanies. Hatte dann die zündende Idee. Rief bei Burghart in der Firma an, einfach irgendeine Durchwahl, und sagte, ich wolle mit Melanie sprechen.
    Welche Melanie, wollte die hilfsbereite Frau am anderen Ende der Leitung wissen.
    Wieso, habt ihr denn mehrere?, fragte ich zurück.
    Ja, hatten sie. Eine Melanie Herrlich und eine Melanie Bechtermünz. Beide stehen im Kölner Telefonbuch. Ich werde ihnen bei Gelegenheit einen Besuch abstatten.
    31. März.
    Habe gestern die eine Melanie angerufen. Sie war zu Hause, also kann sie nicht B.’s Melanie sein. Seine Melanie heißt demnach Herrlich mit Nachnamen. Wenn ich mit ihr fertig bin, wird der Name ganz und gar nicht mehr passen. Habe auf dem Wochenmarkt Fisch besorgt, den ältesten, den ich kriegen konnte.
    1. April.
    Habe der Herrlich einen Besuch abgestattet und den Fisch in den Briefkasten geworfen. Vorher hatte ich ihn in Geschenkpapier mit lauter Herzchen drauf gewickelt. Es stank jetzt schon bestialisch.
    Hatte unverschämtes Glück. Vor der Tür stand ein weißer Golf auf den Anwohnerparkplätzen, Nummernschild K – MH 123. MH steht ganz klar für Melanie Herrlich. Waren leider zu viele Leute unterwegs, muss heute Abend noch mal vorbei und mich in Ruhe um das Auto kümmern. Ziehe meinen schwarzen Anorak an, dann sieht mich niemand.
    So. Das Auto der Person ist ziemlich hinüber. Habe den Lack zerkratzt, die Antenne abgebrochen und eine Kartoffel in den Auspuff gesteckt. Zum Schluss habe ich die

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