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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Videokamera. Da auch für sie im Hafen kein Platz mehr war, mussten sie neben uns an den Pollern anlegen. Sie hatten es einfacher als wir, weil sie Jack und Stefan ihre Leinen herüberwerfen konnten und das Boot festgemacht wurde, ohne dass jemand einen Sprung auf die gefährlichen Poller wagen musste.
    »Es ist sechzehn Uhr dreiundzwanzig«, sagte Heinrich in seinen Puschel. »Wir haben soeben in Burgtiefe angelegt. Mami, du bist im Bild. Sag mal was!«
    Ursel winkte vorwitzig in die Kamera. »Huhu! Ich bin froh, dass wir gut angekommen sind, Papi. Es war eine anstrengende Überfahrt. Wir haben auch einen Kranken zu beklagen. Unseren Dirk.«
    »Was hat er denn?«, rief Rebecca hinüber. »Und wo ist er?«
    »Er musste die ganze Zeit göbeln. Sich übergeben. Rückwärts frühstücken. Erbrechen.« Bernie kotzte pantomimisch über die Reling. »Jetzt liegt er in seiner Koje.«
    »Armer Dirk«, sagte Rebecca.
    »Arme Rebecca«, fügte ich hämisch hinzu. Ihre Romanze schien unter keinem guten Stern zu stehen.
    Wenn man es schaffte, etwa dreißig Meter auf den Pollern entlangzumarschieren – ich schaffte es, wenn mich jemand an der Hand führte und ein anderer gleichzeitig meine Kapuze festhielt –, konnte man am Ende der Reihe problemlos auf einen der Stege klettern. Von dort war es nicht mehr weit bis zu den Toiletten und Duschen. Auch ein paar Läden, Kneipen und Restaurants gab es.
    Jack, Rebecca und ich schlugen vor, heute ausnahmsweise noch einmal essen zu gehen, aber Stefan blickte auf seinen großen Plan und zeigte mit dem Finger auf Rebecca: »Du bist heute der Smut, Jack dein Smutje.«
    Smut und Smutje sahen ausgesprochen unlustig aus. Sie verzögerten den Beginn der Aktion bewusst, indem sie uns zunächst in ein Doppelkopfspiel verwickelten. Vom Nachbarboot wehte ein köstlicher Duft herüber, und Ursel, die kam, um sich unsere Auflaufform auszuleihen, erklärte uns bereitwillig die Menüfolge. Zuerst eine Brokkolicremesuppe, dann Lasagne und zum Nachtisch Schokoladenpudding.
    »In Windeseile zubereitet«, sagte sie. »Was eine echte Hausfrau ist …«
    Stefan und ich sahen ihr hungrig nach.
    »Na gut«, seufzte Rebecca und erhob sich. »Komm, Jack, wir gucken mal, was wir aus unseren Vorräten so zaubern können. Was Rosi kann, können wir auch.«
    »Ursel!«, verbesserten wir im Chor.
    Eine halbe Stunde später gab es Tortellini mit einer klebrigen Tomatensoße, dazu Tomatensalat mit versalzenem Dressing.
    »Na ja, der Hunger treibt’s rein«, sagte Stefan, aber es blieb trotzdem jede Menge übrig. Stefan schlug vor, es an die Enten zu verfüttern. Ich bot sogleich an, ihm dabei zu helfen.
    Hand in Hand balancierten wir mit dem Topf über die Poller. Von der True Love leuchtete uns der bekannte Windpuschel entgegen.
    »Es ist neunzehn Uhr fünfzehn«, sagte Heinrich. »Soeben kommen Stefan und Judith vom Nachbarboot herüber. Na, Judith, du bist im Bild, sag mal was!«
    »Ist das etwa eine Videokamera?«, fragte ich.
    Stefan wollte dem kranken Dirk einen kurzen Besuch abstatten. Bernie hatte ihm in der Apotheke von Burgtiefe ein Mittel gegen Seekrankheit besorgt, und jetzt saß Dirk im Salon, leichenblass zwar, aber immerhin aufrecht. Es roch sehr lecker nach Lasagne, aber er hatte nichts davon essen können.
    »Dirk, du bist im Bild, sag mal was!«, forderte ihn Heinrich munter auf.
    »Mir ist schlecht«, sagte Dirk.
    »Es ist Viertel nach sieben, Zeit für unser Quiz«, rief Ursel aus und klatschte begeistert in die Hände. Zu mir sagte sie: »Wir wollen das mit dem Lernen ganz spielerisch angehen. Du darfst gerne mitmachen.«
    Heinrich schaltete seine Kamera ab. »Gut, dann fangen wir heute mit Bernie an. Bernie, wann muss die Kraftstoffanlage eines Dieselmotors entlüftet werden, und worauf ist vor dem Starten zu achten?«
    »Ich muss telefonieren«, erwiderte Bernie ziemlich unfreundlich und schob sich mit dem Handy an uns vorbei an Deck.
    »Gut, wie du willst. Null Punkte für Bernie. Mami, hast du das?«
    Ja, Ursel hatte alles sorgsam auf einem Zettel notiert.
    »Also, dann geht die Frage weiter an Dirk.«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Dirk matt.
    »Denk noch mal genau nach, Dirk!«, versuchte Ursel ihn aufzumuntern. »Du weißt es bestimmt!«
    Aber Dirk wusste es wirklich nicht und bekam ebenfalls null Punkte. Die Frage ging weiter an Ursel, und die konnte wie immer Antwort und Fragenummer herunterschnurren. Dafür gab es noch einen Extrapunkt.
    »Wo ist eigentlich Hannes?«, fragte

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