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Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Ich erwiderte seinen Blick und sprach zu ihm, als wären nur er und ich anwesend.
    »Justin und Serene haben den König ermordet«, sagte ich mit aller Überzeugungskraft, die ich aufzubringen vermochte. »Auf hinterhältige Weise haben sie meinen König ermordet.«
    »Schweig!«, blaffte Edel mich an. Er hob die Hand, wie um mich zu schlagen. Ich zuckte kein Deut zurück.
    »Deshalb habe ich sie getötet«, fuhr ich fort und sah dabei nur Brawndy an. »Mit des Königs eigenem Messer. Weshalb sonst hätte ich eine solche Waffe wählen sollen?«
    »Männer, die verrückt geworden sind, tun merkwürdige Dinge.« Das kam von Herzog Kelvar von Rippon, während Edel mit kreidebleichem Gesicht an seiner Wut schluckte. Ich wendete mich Kelvar zu. Das letzte Mal hatte ich im Bankettsaal von Burg Seewacht an seiner eigenen Tafel mit ihm gesprochen.
    »Ich habe nicht den Verstand verloren«, versicherte ich ihm. »Ich war in jener Nacht nicht verrückter als in der Nacht, als ich vor den Mauern von Seewacht die Axt gegen die Korsaren schwang.«
    »Das mag sein.« Shemshy nickte nachdenklich. »Doch es ist allgemein bekannt, dass er, wenn er kämpft, leicht der Raserei verfällt.«
    In Edels Augen erschien ein Glitzern. »Es ist ebenfalls allgemein bekannt, dass man ihn nach dem Kampf mit blutverschmiertem Mund gesehen hat. Dass er zu einem der Tiere wird, mit denen er aufgewachsen ist. Er trägt die alte Macht in sich.«
    Auf seine Worte folgte Schweigen. Die Herzöge tauschten untereinander Blicke aus, und als Shemshy mich wieder ansah, stand Widerwille in seinen Augen geschrieben. Brawndy übernahm es schließlich, Edel zu antworten. »Das ist eine schwere Anschuldigung, die Ihr erhebt. Habt Ihr einen Zeugen?«
    »Für das Blut an seinem Mund? Mehrere.«
    Brawndy schüttelte den Kopf. »Jeder Mann kann am Ende einer Schlacht von Kopf bis Fuß blutbespritzt sein, und die Axt ist keine saubere Waffe, das weiß ich aus Erfahrung. Nein. Ihr braucht mehr als das.«
    »Dann berufen wir den Rat ein«, wiederholte Edel ungeduldig. »Hören wir uns an, was Wallace über den Tod meines Vaters zu sagen hat, wie er starb und von wessen Hand.«
    Die Herzöge einigten sich darüber ohne Worte. Herzog Brawndy hatte die Führung an der Küste übernommen, dessen war ich mir nun gewiss, als er sich wie selbstverständlich zum Sprecher für alle machte. »Kronprinz Edel, seien wir offen miteinander. Ihr habt FitzChivalric, Sohn von Prinz Chivalric, beschuldigt, von der alten Macht, der Tiermagie, Gebrauch gemacht zu haben, um König Listenreich zu ermorden. Das ist in der Tat eine schwere Anklage. Wir fordern Beweise, dass er nicht nur über die Macht verfügt, sondern dass er sie auch gebrauchen kann, um einem anderen Schaden zuzufügen. Wir alle waren Zeuge, dass König Listenreichs Leichnam weder Wundmale noch überhaupt irgendwelche Anzeichen eines Todeskampfes aufwies. Hättet Ihr nicht von Verrat gesprochen, wären wir im Glauben geblieben, dass er an seinem hohen Alter verschied. Es wird sogar gemunkelt, dass Ihr nur einen Vorwand sucht, um FitzChivalric aus dem Weg zu schaffen. Ihr wisst selbst von diesen Gerüchten, und ich spreche sie nur aus, damit nichts zwischen uns steht.« Brawndy verstummte, wie um mit sich selbst zu Rate zu gehen. Erneut wechselte er einen Blick mit seinen Standesgenossen, und als weder Kelvar noch Shemshy ein negatives Zeichen gaben, räusperte er sich und fuhr fort.
    »Wir haben Euch einen Vorschlag zu machen. Beweist uns, Hoheit, dass FitzChivalric über die alte Macht verfügt und dass er davon Gebrauch gemacht hat, um König Listenreich zu töten, dann werden wir keine Einwände erheben, wenn Ihr ihn zur Hinrichtung bringt, so wie Ihr es für richtig haltet. Wir werden Eurer Krönung zum König der Sechs Provinzen beiwohnen. Weiterhin werden wir Lord Vigilant als Euren Statthalter in Bocksburg akzeptieren und zulassen, dass Ihr Euren Hof nach Burg Fierant verlegt.«
    Ein triumphierendes Lächeln huschte über Edels Gesicht. Dann kniff er argwöhnisch die Augen zusammen. »Und wenn, Herzog Brawndy, ich nicht in der Lage bin, diesen Beweis zu Eurer Zufriedenheit zu führen?«
    »Dann kommt FitzChivalric frei«, antwortete Brawndy gelassen, »und erhält den Befehl über Bocksburg und die hier stationierten Truppen.« Alle drei Küstenherzöge richteten den Blick auf Edel.
    »Das ist niederträchtige Erpressung!«, zischte Edel.
    Shemshys Hand fuhr zum Schwertgriff, Kelvar wurde rot, sagte aber nichts. Auch

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