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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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der Volkshochschule.)
    Noch heute klingen mir die Worte meines Agenten in den Ohren, als ich mich einige Tage später zierte, den warmen und tröstenden Kokon des nachtschwarzen Maserati Quattroporte zu verlassen, den wir, also in dem Fall: ich , durch die vierzig Prozent Agentengage pro Auftrag indirekt mitfinanzierten.
    »Jetzt hör mal gut zu: Das ist ein angesehenes Label mit richtig großen Produktionen! Nicht irgendein Schmuddelporno, der in einer Containersiedlung in einer ostdeutschen Trabantenstadt abgedreht wird. Hier hat selbst Gangbang Niveau!«
    »Ja, aber …«
    »Nichts ›ja, aber‹. Du gehst jetzt rein zu den Jungs und hilfst ihnen, wo du nur kannst, capiche? Wenn du das hier rockst, stehen die Chancen für den Dreh mit Sheera Gail hervorragend.«
    Was soll’s, dachte ich mir. Schließlich mochte ich Filme mit einem Happy End. Und dieser hier würde gleich mehrere davon haben!
    Ich streifte meine Vorurteile ab wie ein benutztes Kondom und gab der netten Herrenrunde eine Chance. Immerhin ging es hier um meine Karriere! Und ein Arnold Schwarzenegger hatte sich auch zunächst als Herkules durch New York kämpfen müssen, bevor er Gouverneur von Kalifornien geworden war.
    Für meine erste Nacktszene hatte ich mich entsprechend vorbereitet. Meine Muskeln hatte ich mit unzähligen Liegestützen aufgepumpt, mich in den wenigen Tagen vom Kennenlerngespräch mit Jean bis heute weitestgehend gesund ernährt, sonnenbankgebräunt und jede Menge Vitamine zu mir genommen – was man eben so tut, wenn man in mangelhafter körperlicher Verfassung ist und bald vor versammelter Mannschaft die Hosen runterlassen soll. Da das Bräunungsergebnis der Klappkaribik jedoch eher unbefriedigend gewesen war, hatte ich mit einem intensiven Selbstbräuner nachgeholfen. Wie sich herausstellen sollte, ein Fehler, denn ich reagierte allergisch auf den Wirkstoff – mein gesamter Körper juckte höllisch, was mich fast wahnsinnig machte. Beim Dreh angekommen, fühlte ich mich folgerichtig furchtbar und hatte absolut keine Lust darauf, gleich die Hüllen fallen zu lassen. Vor ein paar Wochen noch war ich als bekannteste Banane der Stadt durch die Koblenzer Fußgängerzone getanzt, heute sah ich aus wie eine Möhre und würde in wenigen Minuten zu meiner ersten Massen-Sexszene aufbrechen. Mir war schlecht.
    Aber für derlei Wehwehchen ist in der Pornoszene kein Platz. Jemand drückte mir ein Klamottenbündel in die Hand. »Das kannst du gleich überziehen. Bademantel und die Latschen sind freiwillig, das T-Shirt ist Pflicht.«
    Ich schluckte also meine Angst und meine Selbstachtung hinunter und zog mich gehorsam aus. Dann streifte ich das grellemagentafarbene, etwas zu knapp geschnittene Shirt über und schlüpfte in die Flip-Flops, die bei jedem Schritt ein lustiges Flappen von sich gaben.
    Das ist es also, dachte ich. Mein erstes Pornocasting. Es war ein beinahe beruhigendes Gefühl, nicht alleine sein zu müssen, sondern die Wartezeit mit siebendundzwanzig Kollegen verkürzen zu dürfen.
    In dem geräumigen Zimmer mit schlechter Luft saßen bereits einige Männer auf den unbequemen Plastikstühlen. Die Hälfte von ihnen trug diese hellblau verwaschenen Bademäntel, wie man sie häufig in Hallenbädern sieht und die anscheinend jeder Teilnehmer ausgehändigt bekommen hatte. Darunter trugen alle die T-Shirts mit aufgedruckten Nummern drauf. Auf meinem prangte die glorreiche 27, da Jean sich leider in der Uhrzeit vertan hatte und ich eine Stunde zu spät dran war. Ich sparte mir das »Hallo« und pflanzte meinen nackten Hintern auf den letzten freien Plastikstuhl. Es war unbehaglich still im Raum. Jeder schien in seiner eigenen Gedankenwelt versunken zu sein. Eigentlich so wie in einer Sauna. Nur ohne Sauna. Ich vermisste schmerzlich den Geruch von Kiefernholz und Tannennadeln. Das Odeur dieses Wartesaals hatte so gar nichts Entspannendes an sich. Hier roch es nach Versagensangst und vorzeitiger Ejakulation.
    Mein Magen rumorte vor Aufregung. Meine Haut brannte und juckte. Nie wieder Selbstbräuner, schwor ich mir. Kratzend blickte ich mich in der Hoffnung um, mich vielleicht doch in allem getäuscht zu haben. Aber tatsächlich sah niemand von uns wie He-Man aus. Resigniert schloss ich die Augen und schüttelte langsam den Kopf. Die Macht von Grayskull hatte mich an den Eiern gepackt und zog mich Stück für Stück in den Pornoschlund.
    Als ich die Augen wieder öffnete, ruhten prüfende Blicke auf mir. Hier waren wir alle

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