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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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fragt sie mich, als sie meine Nase auf ihrer Schulter bemerkt. Entschuldigend hebe ich meinen Kopf. Lustig, sogar ihr Kaugummiatem duftet nach Zimt.
    »Nein, hier brennt es nicht«, stellt Melanie klar, als ich sowohl ihr als auch dem Wachmann eine Antwort schuldig bleibe.
    »Wie gesagt, es kann Ihnen absolut nichts passieren.«
    Sie wirft mir einen rechthaberischen »Siehste«-Blick zu, den ich mit einem aufmüpfigen »Was-wisst-ihr-denn-schon«-Schulterzucken quittiere.
    »Wir haben den Störfall bereits registriert«, tönt es wieder aus der Gegensprechanlage. »Die Techniker sind schon auf dem Weg zu Ihnen. Bewahren Sie Ruhe und entspannen Sie sich. In maximal einer halben Stunde ist jemand bei Ihnen.«
    Mit einem leisen Knacken verabschiedet sich die Stimme von uns. Die Stille, die sich nun im Aufzug ausbreitet, ist unangenehm.
    »Tja«, sagt Melanie. »Dann heißt es wohl warten.« Sie klopft mir kurz beruhigend auf die Schulter und lässt sich dann mit dem Rücken zur Kabinenwand auf den Boden rutschen.
    Ihr Blick hält mich noch immer gefangen. Es ist schwer zu deuten, was sie denkt. Vermutlich überlegt sie, wie sie die nächste halbe Stunde mit einem hyperventilierenden Nervenbündel wie mir überstehen soll. Auf diese Frage wüsste ich auch gern eine Antwort. Ich betrachte Melanie lange. Um mich abzulenken, könnte ich ihre Locken zählen.
    »Machen wir das Beste daraus«, schlägt sie vor und nimmt ihre Schaftasche auf den Schoß.
    Ich setze mich neben sie. Von der Wand gegenüber lächeltmir ihr Spiegelbild zu. Meines bringt mich auf den Gedanken, mir die glänzende Stirn trocken zu wischen.
    »Da wir nun ohnehin eine Weile festsitzen«, beginnt sie aufmunternd, »können wir das Interview doch genauso gut hier führen, oder?«
    Sie dreht das Schaf auf den Rücken und fummelt an seinem Bauch herum, dann zieht sie mit einem brutalen Ratschen den Reißverschluss auf, der sich quer über die Unterseite des Plüschkörpers erstreckt. Sie zaubert ein Diktiergerät, einen Kugelschreiber und einen Stapel loser Blätter aus den Innereien des Kuscheltiers hervor und fragt: »Bist du bereit?«
    Ich nicke und schaffe es zum ersten Mal zu lächeln. Auch wenn die Situation alles andere als angenehm ist, freue ich mich insgeheim. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich ein Interview für die Toyboy geben darf.
    »Und du bist sicher, dass wir nicht abstürzen können?«, frage ich aus einem Reflex heraus.
    »Absolut.«
    Wirklich zufrieden macht mich das immer noch nicht. Aber Melanie lässt mir keine Zeit für weitere Ausflüchte in die schrille Welt des Angstzustands.
    »Du kennst bestimmt unsere Rubrik ›Shootingstars von morgen‹. Dort würden wir dich gerne porträtieren.« Sie faltet die Zettelwirtschaft auseinander und zieht ein Blatt heraus. Dann streicht sie über das zerknitterte Papier und legt ihren Zeigefinger auf die erste Zeile.
    »Also, ich fange jetzt an: Wie ist denn so das Leben als Pornodarsteller? Lass mich raten: Man hangelt sich von einem Höhenpunkt zum Nächsten, nicht wahr?«
    Sie schlägt mir mit der flachen Hand auf den Oberschenkel und lacht. Dabei kracht es so laut, dass ich meinen Blick ängstlich durch die Kabine fahren lasse. Man kennt das ja von Lawinen in den Bergen, da reicht ein lauter Knall und …
    »Was mich persönlich brennend interessiert: Warum steht ihr Männer eigentlich derart auf Silikonbrüste?« Mit dieser Frage reißt sie mich vom Berghang weg.
    »Keine Ahnung, ich, ähm …«
    »Und warum sind die Pornos immer so einfallslos: Lecken, Blasen, vaginal, anal, Cumshot. Ist das ein ungeschriebenes Gesetz oder was?«
    »Du, da musst du die Produzenten fragen, wir Darsteller haben da nicht wirklich etwas …«
    Sie streicht auf ihrem Zettel herum. »Dann die nächste Frage. Wie schaffst du es, immer auf Kommando …«
    Und da endlich dämmert es mir.
    »Danke«, sage ich leise und unterbreche damit ihren Redeschwall.
    »Wofür?« Sie hebt den Kopf und schenkt meinem Spiegelbild an der Wand gegenüber ein überraschtes Lächeln.
    »Dass du versuchst, mir die Panik zu nehmen.«
    Ihr Spiegelbild grinst mich an. »Gelingt es mir denn?«
    »Nein, aber ich weiß es wirklich sehr zu schätzen.«
    Plötzlich spüre ich ihre Hand auf meiner. Sie drückt leicht zu. Unsere Blicke treffen sich in der speckigen Wand der Aufzugkabine.
    »Deine Augen sehen gar nicht so übel aus, wenn sie mal nicht wie bei einem epileptischen Anfall wild umherzucken«, sagt Melanie

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