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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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auf Schicht befindlichen Arbeiter haben sich aus der Verwaltungseinheit verabschiedet und sind unterwegs in Richtung Lendenregion, wo sich ein regelrechter Volksaufstand bildet. Alles kribbelt und kitzelt. Ich sehe nur noch Cassandras Brüste, komme nicht mehr von ihnen los. Noch nie fand ich einen Busen so erotisch wie in diesem Augenblick. Und sie sind so nah, ich müsste nur meine Hand ausstrecken. Dann könnte ich sie fühlen …
    »Das wird jetzt vielleicht etwas unangenehm werden«, sagt die Urologin, während sie sanft meine Vorhaut komplett nach hinten schiebt und sich mit ihrem Gesicht meiner lila glühenden Eichel nähert.
    Doch in diesem Punkt irrt sich Frau Doktor Cassandra May gewaltig. Es ist nicht unangenehm. Es ist alles andere als das. Definitiv aber ist es eindeutig zu viel des Guten. In Gedanken derart tief in ihr Dekolleté versunken, tun die Berührungen, hervorgerufen durch das Abtasten und die seit Stunden anhaltende Erektion, ihr Übriges.
    Ich komme.
    Und wie.
    Zunächst realisiere ich gar nicht, was da gerade geschieht. Vielmehr irritieren mich die plötzlich erscheinenden weißen Kleckse auf Cassandras Dekolleté. Erst der grelle Aufschrei, ihr ruckartiges Wegzucken und das Einsetzen des nur allzu vertrauten wohligen Gefühls der totalen Entspannung bringen die Klarheit. Reflexartig kneife ich die Beine zusammen und bedecke meine untere Scham mit beiden Händen, während meine obere Scham hummerrot erglüht.
    Mit einem Gesichtsausdruck, den ich unmöglich zu deuten vermag, sieht die Ärztin an sich herab. In einer, wie ich finde, übertriebenen Geste streckt sie die Arme von sich und wedelt wild mit ihren Handgelenken, von denen Sperma zu Boden tropft. Dann springt sie auf, eilt zum Waschbecken und zieht einen Stapel Feuchttücher aus der auf der Ablage befindlichen Box.
    Ich stammele herum und weiß nicht, was ich sagen soll. »Tut mir leid« und »War echt keine Absicht« und »Das ist mir jetzt wirklich sehr unangenehm« sind nur einige der hilflosen Versuche, zu retten, was noch zu retten ist.
    Ich habe meiner Urologin ins Gesicht ejakuliert.
    Mein. Leben. Ist. Ruiniert.
    »Berufsrisiko«, sagt sie nur. Doch ihre Stimme klingt gehetzt. Sie steht nun dicht vor dem Spiegel und wischt sich die milchige Flüssigkeit von ihrem Hals, dreht den Hahn auf und nimmt frisches Wasser zu Hilfe. Anschließend rubbelt sie die feuchten Stellen auf ihrem Pullover trocken.
    Jäh hält sie in der Bewegung inne und tritt noch einen Schritt näher auf den Spiegel zu. Sie hält eine Haarsträhne ins Licht und flucht leise auf.
    Toll, vermutlich habe ich sie auch dort erwischt.
    Sie wirft mir einen undeutbaren Blick aus dem Spiegel zu. »Sie können sich wieder anziehen. Wie ich sehe, hat sich Ihr Problem in Wohlgefallen aufgelöst.«
    »Wie bitte?«
    Sie dreht sich zu mir um und deutet auf meinen Schritt.
    »Oh, tatsächlich. Ist ja alles wieder normal«, sage ich verlegen. Und es tut auch gar nicht mehr weh. Eine wirklich merkwürdige Situation, in der ich nicht so recht weiß, was ich sagen soll. Ich entscheide mich für die denkbar schlechteste Möglichkeit: »Ähm … danke?«
    »Freut mich, wenn ich helfen konnte.« Sie stößt ein verächtlich klingendes Seufzen aus und verschwindet hinter dem Schreibtisch.
    Während ich mir die Jogginghose überstreife, tippt sie etwas in ihren Computer. Kurz darauf springt der Drucker an und spuckt ein Rezept aus. In all der Zeit sprechen wir kein Wort miteinander und vermeiden jeglichen Blickkontakt.
    So peinlich mir die Situation auch ist, und ihr sicherlich auch, will ich nicht so aus ihrem Leben treten. Aber mein Verstand sagt mir, dass ich jetzt besser einfach die Klappe halte. Und er sagt noch mehr: Dass ich der letzte Vollpfosten auf der Welt bin und mich selbst kasteien sollte, indem ich mir einen Knoten in den Penis mache.
    Was würde ich nur darum geben, auch so ein Blitzdings zu besitzen wie die Men in Black ! All das Geschehene ungeschehen machen und Cassandra stattdessen, ganz einfach, frei von der Leber weg fragen, ob sie mit mir essen gehen möchte. Mit einem aufrichtigen Lächeln im Gesicht. Ohne das nervöse Zucken meiner Augenlider, da mein Blick an ihrem Ohrläppchen hängen bleibt, an dem ein kleiner unentdeckter Spermafaden stalaktitenmäßig hängt.
    Als sie mir kurz darauf das Rezept aushändigt – eine Salbe zum Einreiben der geröteten Stelle –, versuche ich die peinliche Situation wegzulächlen: »Glück im Unglück, was? Das hätte

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