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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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mithilfe der Kerbe am Bettpfosten in Erinnerung rufen.
    »Du bist also Ärztin«, höre ich mich sagen. Oh Mann. An diesem Punkt waren wir irgendwie schon mal.
    Sie unterstreicht ihre Überlegenheit, indem sie meine Frage geflissentlich überhört. Sie kann ohnehin nicht reden mit der großen Banane im Mund. Ihre roten Lippen heben sich erregend von dem weißen Fruchtfleisch der Banane ab. Dann beißt sie genüsslich ab, und es zuckt in meinem Unterleib. Phantomschmerzen.
    »Mmmm …«, macht sie.
    Ich sage nichts mehr, denn es ist zu wenig Speichel in meinem Mund vorhanden, als dass ich noch eine vollständige Silbe hinausquetschen könnte. Aber nicken kann ich. Und das tue ich. Eifrig und andauernd.
    »Alles okay?«
    Ich nicke, nicke, nicke.
    »Ich hab Durst. Champagner?«
    Mein Blick saugt sich an ihrem karierten Rock fest, der noch ein Stück weiter nach oben gerutscht ist. Cassandra öffnet die Flasche, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes getan. Aber etwas zu schwungvoll. Der Champagner schäumt über, sie fängt die kostbare Flüssigkeit mit ihrem Mund auf. Während sie an der Flasche nuckelt und den Schaum aufschlürft, sieht sie mich mit großen Augen an.
    »Ich hab auch Gläser«, will ich gerade ansetzen und zum Schrank gehen. Doch sie fängt mich in der Bewegung ab und krallt ihre Finger in meinem Hemdkragen. Willenlos lasse ich mich zu ihr heranziehen.
    Ihre katzenartigen Augen fixieren mich herausfordernd. Sie zieht mich ganz nah an sich heran, bis mein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt ist. Ihr heißer Atem streichelt meine Wangen.
    Als sich unsere Nasenspitzen beinahe berühren, neigt sie den Kopf etwas zur Seite und küsst mich auf den Mund. Ein greller Blitz schlägt in mich ein. Ihr Lippenstift schmeckt süß, die Zunge dafür umso schärfer. Reste des Cayennepfeffers. Wie ein Krake schließt sie ihre Glieder um mich und presst mir die Lippen auf den Mund.
    Ich gehöre ihr. Voll und ganz. Mit Haut und Haar.
    Nein, denke ich noch. Nicht beim ersten Date …
    Aber mit einem einzigen Schlag ihrer Zunge wischt sie all meine Bedenken beiseite.
    Wer weiß. Wenn wir jetzt grandiosen Sex haben, ist das vielleicht eine gute Basis für eine wundervolle Beziehung. Mit Leidenschaft, Emotionen und ganz viel Liebe. Und offener Badetür beim Pinkeln.
    Und da wird es mir bewusst …
    Ich liebe sie.
    Ich liebe meine Urologin.
    Ich liebe Cassandra.
    Während die Erkenntnis Schlag um Schlag auf mich eindrischt, macht sich Cassandra an meiner Hose zu schaffen, die wie ich keinen wirklichen Widerstand leistet.
    »Nimm mich«, schnurrt sie mir ins Ohr.
    Kurz bin ich versucht, mit einem »Ich liebe dich« zu antworten, kann die Wörter aber gerade noch so wieder herunterzwängen. Selbst ich weiß, dass ein Liebesgeständnis in dieser Situation keine wirklich gute Idee ist und alles zerstören würde.
    Und wenn schon, ich kann es ihr ja immer noch danach sagen! Wenn sie heute Nacht in meinem Armen eingeschlafen ist, kann ich es ihr ins Ohr flüstern. Oder kurz nachdem wir morgen gemeinsam aufgewacht sind. Eng verschlungen in der Löffelchenstellung.
    Wir küssen uns lange und leidenschaftlich. Meine Hände wandern über ihren ganzen Körper. Ich komme mir vor wie ein Kind im Toys’R’us, das versehentlich nach Ladenschluss eingeschlossen wurde und gerade dabei ist, die Möglichkeiten zu begreifen, die die kommende Nacht bietet.
    Cassandra ist in ihrer Spielzeugwahl weitaus zielsicherer unterwegs. Ihre Finger drücken sanft, aber bestimmt zu. Ich stöhne auf, völlig wehrlos.
    Sie drückt weiter. Rubbelt, massiert und streichelt.
    Und dann merken wir beide, dass etwas nicht stimmt. Er stimmt nicht. Panisch reiße ich meinen Kopf nach unten und betrachte das Elend in ihren Händen. Verschrumpelt und schlapp, mit eindeutig zu viel Haut und eindeutig zu wenig Schwellkörper.
    »Alles okay?« Sie lächelt mich an, doch ich höre den vorwurfsvollen Ton heraus, der in ihrer Frage mitschwingt.
    »Aber ja doch, ähm …« Ich breche mitten im Satz ab, schließe die Augen und sehe auf einmal ein grausames Bild in blutigen Farben vor mir: Nils beim Sex.
    Mit einem energischen Schütteln lasse ich es vor meinem geistigen Auge verwischen. Doch da ploppt sofort das nächste auf. Jetzt sehe ich mich mit der Sprühflasche bei der Spurenbeseitigung von Nils’ Sex.
    »Wirklich alles okay?«
    Unter enormer Anstrengung würge ich ein »klar« heraus und nehme die Sache selbst in die Hand, indem ich meinen

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