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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Kombination aus Stalking und geheimnisvollem Getue ließ mich auf jeden Fall ziemlich kalt.
    »Wir müssen es beenden. Ich kann es dir jetzt nicht erklären – Hofgeheimnis, du verstehst schon. Lass mich einfach weitermachen, dann wirst du schon sehen.«
    »Sag mir sofort, was du mit mir gemacht hast, oder verschwinde.« Er kannte ein paar Antworten, so viel war klar, aber ich wusste auch, dass er sie mir nicht verraten würde. Mann, für solchen Feenblödsinn war ich einfach zu müde.
    »Es gibt viele, die sich wünschen würden, sie wäre diejenige … Wenn ich es nicht beende, überlebst du vielleicht nicht. Ich hätte aber gern, dass du überlebst.« Er lächelte mich zärtlich an.
    »Wer ist denn ›sie‹? Eine von deinen Feenfreundinnen?«
    »Um Himmels willen, nein.«
    Ging es vielleicht noch kryptischer? »Bist du das? Der die ganzen Paranormalen umbringt?«
    Er legte den Kopf schief. »Warum sollte ich so etwas tun?«
    »Sag du’s mir.«
    »Ich habe keinen Grund, diese Wesen zu töten.«
    Ich atmete tief durch und versuchte es noch mal. »Was hast du mit mir gemacht?« Jeder meiner Nerven war bis zum Zerreißen gespannt, als ich auf die Antwort wartete.
    »Ich will dich erfüllen, dich erschaffen. Zuerst habe ich es sehr sanft versucht, aber du hast ja immer wieder losgelassen. Und dann wolltest du plötzlich gar nichts mehr annehmen, also blieb mir keine Wahl. Es wird nicht wehtun, wenn du vernünftig bist und nicht länger leugnest, dass du es willst. Sollen wir es jetzt beenden?«
    »Womit willst du mich erfüllen?«
    »Bitte heb den Befehl auf, Evelyn.«
    »Ich denke gar nicht dran! Du wirst mich niemals, niemals wieder anrühren.«
    Seine großen, alterslosen Augen wurden schmal, dann lächelte er wieder. Eine Spur von Grausamkeit lag darin. »Ich werde es genießen, wenn du mich bald anflehst, dich wieder zu berühren.«
    »Raus aus meinem Zimmer!«
    Er hob die Augenbrauen. »Also dann … Bis du wieder nach mir rufst, mein Herz.« Das Licht ging aus.
    Ich fluchte; jetzt war ich auch noch im Dunkeln allein mit ihm.
    Aber als ich den Lichtschalter fand und die Lampe wieder anknipste, war er verschwunden.

Glühende Herzen
    »Was hat er damit wohl gemeint?«, fragte Lend stirnrunzelnd.
    Heute hatte er mich als moppeliger, aknegeplagter blonder Junge überrascht. Ich musste lachen; normalerweise trug er nur süße Typen. Aber ich konnte ihn selbst ja immer noch darunter sehen, also war sein Äußeres eigentlich vollkommen egal.
    »Ich habe keine Ahnung – wir reden hier schließlich von Reth. Bei dem versteht man doch nie, was er meint.« Ich hatte ihm gerade erzählt, was Reth über das Gedicht gesagt hatte, und darüber, dass er mich noch zu Ende erfüllen müsse.
    »Tja, sosehr ich den Kerl auch hasse, er hat wahrscheinlich irgendwelche Quellen, die wir nicht haben. Was genau hat er über das Gedicht gesagt?«
    »Er meinte, das Ende wäre nicht meins, sondern ihres. Wer auch immer das ist. Aber das ist doch gut, oder? Ich meine, ich will den Leuten ja auch nicht unbedingt den ›Tod, Tod, Tod‹ und so Zeug bringen.«
    Lend lachte. »Ja, der Tod kommt auf glitzernden Plateausandalen – wohl eher nicht. Obwohl es eine hübsche Vorstellung ist.«
    Ich boxte ihm gegen die Schulter. »Hey, ich bin ja wohl extrem Furcht einflößend. Du dachtest immerhin, dass ich dich umbringen wollte, schon vergessen?«
    »Wie könnte ich. Mann, das war vielleicht ein Tag.«
    »Kann man wohl sagen. Ich frage mich echt, ob das alles schon immer so abgedreht war und ich es nur nicht gemerkt habe oder ob es immer schlimmer wird.«
    »Es wird definitiv immer schlimmer.«
    »Okay, dann lassen wir jetzt mal die prophetischen Gedichte und Stalker in Feengestalt beiseite. Ich habe eine wichtige Frage.«
    »Und zwar?«
    »Hast du einen Führerschein?«
    Er lachte. »Und das ist so wichtig?«
    »Na klar! Für einen Führerschein würde ich töten! Hey, vielleicht soll uns das Gedicht ja genau das sagen! Ich laufe Amok und greife Leute an, weil ich nicht Auto fahren darf …«
    »Kann sein, wer weiß. Und ja, ich habe einen Führerschein.«
    Aufseufzend ließ ich mich gegen die Wand sinken. »Oh Mann, das muss so was von cool sein.«
    »Tja, fast so cool wie Spinde. Weißt du was, manchmal lege ich den Führerschein sogar in meinen Spind und das ist dann so cool, dass ich Angst habe, ich explodiere noch vor lauter Coolness.«
    Ich boxte ihm gegen die Schulter. Schon wieder. Das wurde langsam echt zur Gewohnheit. »Klappe.

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