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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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schwere Last schien von ihm genommen. Insgeheim hatte er sich vor der Bestätigung seiner Hoffnung gefürchtet, die Verantwortung gescheut, die ihm einen Rebellion gegen Stork auferlegt hätte.
    »Gut«, sagte er rauh. »Ich glaube Ihnen. Vielleicht, weil das die einzige ehrliche Antwort ist, die ich glauben kann.«
    Flaming Bess sah nach draußen, zu den Tropfsteinformationen, die im Scheinwerferlicht der Gleiter aufblitzten. »Was werden Sie jetzt unternehmen, General?« fragte sie.
    »Unternehmen?« Plötzlich war sein Gesicht wieder hart und abweisend. »Ich habe meine Befehle. Ich werde meine Befehle ausführen und Sie und Rhonn Endor zu Baron Stork bringen. Der Baron wird über Ihr weiteres Schicksal entscheiden.«
    »Sie wissen, wie diese Entscheidung ausfallen wird.«
    Zortan schwieg.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, weiteres Blutvergießen zu verhindern, und Sie kennen sie.«
    Der General lachte humorlos. »Eine Expedition zur Oberfläche. Aber Stork wird nicht darauf eingehen. Ich habe es ihm vorgeschlagen und … « Er brach ab, verärgert, als hätte er bereits zuviel gesagt.
    »… und er hat abgelehnt«, vollendete Flaming Bess den Satz. »Macht Sie das nicht stutzig?«
    »Es gibt gute Gründe, die gegen eine Expedition sprechen«, antwortete er schroff. »Und selbst wenn der Baron zustimmt und sich herausstellt, daß oben tatsächlich nur eine nukleare Wüste ist, werden die Rebellen von ihren Forderungen nicht ablassen. Es sind Fanatiker. Vielleicht haben wir am falschen Ort gesucht, werden sie sagen. Vielleicht sind andere Teile der Welt bewohnbar. Was dann? Weitere Expeditionen? Mit dem Risiko, daß Giftstoffe oder Krankheitserreger in die Höhlen eingeschleppt werden?«
    »Und wenn die Welt grün ist?«
    »Wenn die Welt grün ist, wird es keine Expedition geben.« Er suchte ihren Blick. »Der Baron wird es nicht zulassen.«
    »Dann müssen Sie ihn zwingen!« Der General sagte nichts. Er bereute es bereits, gegen Storks strikte Order verstoßen zu haben, jedes Gespräch mit den Gefangenen zu unterbinden. Was hatte er sich davon erhofft? Daß sich die Außenweltlerin offen auf die Seite der Rebellen schlagen und sich dadurch diskreditieren würde? Ihre Argumente klangen vernünftig — gefährlich vernünftig. Er dachte an die Stasishalle, und sein Unbehagen wuchs.
    Stellten die fremden Raumschiffe, die vom String ins Sternbaronat versetzt wurden, wirklich eine Bedrohung für das Höhlenvolk dar? Diese unheimlichen Echsenwesen oder die genetisch identischen Klonsoldaten vielleicht,aber was war mit den neuen Zeitgefangenen? Mit den Frauen und Kindern von Flaming Bess’ Schiff? Zortan fühlte die Blicke der Außenweltlerin auf sich ruhen, und sein Unbehagen verwandelte sich in Zorn. Verdammt, er hatte dem Baron immer treu gedient! Er war Soldat; seine Pflicht war es, Befehle auszuführen, ganz gleich, ob er sie persönlich für richtig hielt oder nicht.
    Aber da war eine hartnäckige Stimme in ihm, die sich nicht zum Schweigen bringen ließ: Was ist, wenn die Welt grün ist? sagt sie. Wenn der Baron euch alle betrogen hat? Dann ist er der Verräter, nicht Rhonn Endo r…
    Die Verantwortung ist zu groß, dachte Zortan gequält. Ein falscher Schritt, und die Höhlen versinken im Chaos. Was soll ich tun? Was soll ich nur tun?
    »Sie können Ihre Entscheidung nicht mehr lange hinauszögern«, sagte Flaming Bess.
    Er starrte sie an. Beim Roten Riesen, konnte diese Außenweltlerin Gedanken lesen?
    »Schweigen Sie!« stieß er hervor. »Kein Wort mehr, verstanden? Sie haben schon genug Unheil angerichtet.«
    Flaming Bess verbarg ihr Zufriedenheit. Die Dinge sind in Bewegung geraten, sagte sie sich.
    Sie sah wieder nach draußen. Die Gleiterkolonne hatte die riesige Tropfsteinhöhle inzwischen verlassen und bewegte sich mit geringer Geschwindigkeit durch einen schmalen, vielfach gekrümmten Felsstollen. Schließlich öffnete sich der Stollen zu einer niedrigen, vom Licht zahlreicher Energiefackeln erhellten Kaverne. Die Fahrt verlangsamte sich weiter und führte an Stellungen der Stahlhand vorbei; Sperren aus zentimeterdicken Panzerplatten zwangen die Gleiter zu einem komplizierten Zickzackkurs. Leichte Energiegeschütze sicherten den Zugang zu einem breiten Hauptstollen.
    General Zortan entspannte sich.
    Die Kolonne hatte das Rebellengebiet hinter sich gelassen und das von der Stahlhand kontrollierte Innere Höhlensystem erreicht.
    Die Minuten vergingen.
    Mehrfach passierten sie ausgedehnte Grotten mit

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