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Flaming Bess 09 - Die Erde

Flaming Bess 09 - Die Erde

Titel: Flaming Bess 09 - Die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Feind der Menschheit, getötet.
    Deshalb sage ich: Habt Mut. Die dunkle Zeit liegt hinter uns, und wir sind auf dem Weg zum Licht … «
    Flaming Bess trat vom Rednerpult zurück. Einen Moment lang befürchtete sie, nicht die richtigen Worte gefunden zu haben, um die Flüchtlinge vor leichtfertigem Optimismus zu bewahren, ohne ihnen jede Hoffnung zu nehmen, doch der tosende Beifall bewies, daß ihre Befürchtung grundlos gewesen war.
    Äußerlich gelassen, aber innerlich aufgewühlt, setzte sie ihre Rede fort.
    Sie entspannte sich und winkte der Menge zu, und die ehrliche Begeisterung dieser Menschen löschte für kurze Zeit die negative Atmosphäre aus.
    Am Haupteingang kam es zu einem Tumult.
    Mehrere blauuniformierte SD-Beamte rangen mit einem kleinen, ganz in Weiß gekleideten Mann, der verzweifelt versuchte, die Sperre zu durchbrechen.
    Lassan Lassaner!
    Offenbar hatte McLasky seine Leute angewiesen, den Modeschöpfer abzufangen, bevor er die Tribüne erreichen konnte. Ein verstohlener Blick zu Gondelor und Frust verriet Bess, daß die Lady und der Supervisor Lassaners Ankunft ebenfalls bemerkt hatten. Etwas wie Panik huschte über Frusts graues, hageres Gesicht.
    Bess spürte einen Stich im Herzen.
    Wenn Frust in Panik geriet, weil Lassaner von den SD-Männern festgenommen wurde, konnte dies nur bedeuten, daß McLaskys Verdacht stimmte.
    Dann arbeitete Lassaner mit ihren Gegnern zusammen — und er war gekommen, um sie in Frusts Auftrag zu töten.
    Aber sie konnte es nicht glauben.
    Sie vertraute ihrer Menschenkenntnis; Lassaner war kein Mörder. Er würde niemals etwas tun, was ihr schaden konnte. Andererseits gab es Mittel und Wege, den Willen eines Menschen zu brechen und ihn zu Dingen zu zwingen, die seiner innersten Überzeugung widersprachen. Die Assassinen des Kultes waren ein warnendes Beispiel …
    Flaming Bess winkte McLasky zu sich.
    Der SD-Chef kam schnaufend herbeigeeilt. Auf seinem geröteten Gesicht lag ein Ausdruck grimmiger Befriedigung. »Wir haben ihn!«, rief er überden anhaltenden Beifall hinweg. »Wir haben diesen Lassaner erwischt. Er hat ein Paket bei sich — zweifellos eine Bombe. Ich werde ihn von meinen Leuten in den SD-Trakt bringen lassen und … «
    »Bringen Sie Lassaner zu mir«, unterbrach Flaming Bess. »Ich werde mit ihm reden.«
    McLasky starrte sie ungläubig an. »Aber das Bombenpaket! Verdammt, diese Kreatur will Sie in die Luft sprengen!«
    »Haben Ihre Leute das Paket geöffnet?«
    »Geöffnet? Natürlich nicht. Das Risiko … «
    »Also wieder nur eine Ihrer unbewiesenen Vermutungen. Bringen Sie Lassaner zu mir. Mit seinem Paket.«
    An ihrem Blick erkannte der SD-Chef, daß jeder Widerspruch zwecklos war. Fluchend schaltete er sein Multifunktionsarmband ein und nahm Funkkontakt mit den Wachen am Haupteingang auf. Von der Tribüne aus beobachtete Flaming Bess, wie seine Leute den Modeschöpfer losließen und ihm ein in buntes Geschenkpapier verpacktes Paket zurückgaben.
    »Sie machen einen Fehler«, prophezeite McLasky düster. »Dieser Mann ist nicht das, was er zu sein vorgibt. Hinter der Maske des halb wahnsinnigen galaktischen Modezars verbirgt sich ein von Frust gedungener Killer. Vertrauen Sie meinem Instinkt, Kommandantin.«
    »Wir werden sehen. Ich kümmere mich schon um Lassaner. Sorgen Sie dafür, daß Frust, Gondelor und Trimalorius im Notfall rasch überwältigt werden können.«
    Der SD-Chef nickte erfreut und gab seinen Leuten über Funk die entsprechenden Anweisungen. Von zwei SD-Männern begleitet, näherte sich Lassan Lassaner der Tribüne. Der Zwischenfall war nicht unbemerkt geblieben. Viele neugierige Blicke folgten dem Modeschöpfer auf seinem Weg; und was wesentlich interessanter war: Vordermann Frust, der soeben noch Anzeichen von Panik gezeigt hatte, wirkte erleichtert, fast vergnügt. Gondelors zynisches Lächeln hatte sich noch um eine Spur verstärkt.
    »Kommandantin! Kommandantin!« Mit zerzaustem Silberhaar und derangierter Kleidung, das mädchenhaft zarte Gesicht vor Empörung gerötet, kam Lassaner auf sie zugestürmt. »Es ist skandalös! Es ist unglaublich! Uns ist unverzeihliches Unrecht geschehen. Man hat uns bedroht, geschlagen und der übelsten Dinge bezichtigt. Dabei wollten wir Ihnen nur ein Geschenk bringen!«
    Keuchend blieb er vor der Tribüne stehen und funkelte McLasky zornig an.
    »Wir verlangen eine Entschuldigung von Ihnen, McLasky!«
    Der SD-Chef schnaubte verächtlich. Seine rechte Hand lag am Holster seines

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