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Flaming Bess 09 - Die Erde

Flaming Bess 09 - Die Erde

Titel: Flaming Bess 09 - Die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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wieder ihren drei Gegnern zu.
    »Ich denke«, sagte sie mit gefährlicher Ruhe, »Sie wissen, warum ich Sie zu mir gebeten habe. Und ich denke, Sie kennen mich gut genug, um zu wissen, daß ich bereit bin, Gnade vor Recht ergehen zu lassen … «
    »Ich verstehe nicht, Kommandantin«, erwiderte Frust. »Offenbar handelt es sich um ein Mißverständnis. Ich meine, natürlich habe ich Lassan Lassaner gebeten, für Sie ein Geschenk zu besorgen, aber das war auch alles.« Er starrte den Flakon an, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. »Sehr geschmackvoll, finden Sie nicht auch?«
    »Sehr geschmackvoll«, bestätigte Bess. »Wie denken Sie darüber, Trimalorius?«
    Der Händler lächelte verzerrt. »Nichts und niemand kann Ihre Schönheit übertreffen, meine Teuerste, aber als einer Ihrer ältesten Bewunderer kann ich Ihnen ohne Umschweife sagen, daß dieses Kleinod auf geradezu zauberhafte Weise zu Ihnen paßt … Ich bin untröstlich, daß ich nicht selbst auf diese Idee gekommen bin. Sie sehen mich völlig verblüfft. Und jetzt, wo diese Angelegenheit geklärt ist, werde ich mich mit Ihrer Erlaubnis in meine Kabine zurückziehen. Ich bin etwas unpäßlich und benötige Ruhe. Meine Verehrung, Kommandantin.«
    Trimalorius wollte sich abwenden, doch Flaming Bess legte ihm sanft die Hand auf die Schulter.
    »Warten Sie, mein Bester. Ihre Bescheidenheit ehrt Sie. Überhaupt grassiert heute die Bescheidenheit wie eine Seuche … «
    Der Händler zuckte zusammen. »Ein, hm, sonderbarer Vergleich.« Er schnaufte. »Aber mir ist wirklich nicht wohl. Ich glaube, ich werde gleich ohnmächtig.«
    »Sie bleiben«, sagte Flaming Bess scharf. »Sie alle bleiben. Ich bin noch nicht fertig mit Ihnen.«
    »Vielleicht sagen Sie mir endlich, was Sie von mir wollen«, fauchte Lady Gondelor. »Daß ich mich dazu herabgelassen habe, an dieser peinlichen Jubelfeier teilzunehmen, gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, über mich zu verfügen. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir … «
    »Aber meine liebe Gondelor!« fiel ihr Bess sanft ins Wort. »Ich will mich doch nur bei Ihnen für dieses wundervolle Geschenk bedanken. Nein, sagen Sie nichts! Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, daß Sie und Ihre beiden … Freunde auf diese rührende Idee gekommen sind. Und da es sich um ein einzigartiges Parfüm mit einzigartiger Wirkung handelt, wie mir Lassan Lassaner verriet, halte ich es für ungerecht und egoistisch, wenn nur ich in den Genuß dieser neuen Erfahrung komme.«
    Trimalorius war bleich geworden. »Was haben Sie vor?«
    »Ich werde Ihnen die Gnade der Erkenntnis erweisen«, erklärte Flaming  Bess mit unüberhörbarer Ironie. »Der Duft dieses Parfüms wird Ihnen — und mir und allen anderen — Ihr wahres Ich zeigen.«
    Der Händler wich zurück. Entsetzt starrte er den Flakon an. Lady Gondelor streckte abwehrend die Arme aus, und in ihren Augen las Bess nackte Angst. Vordermann Frusts Gesicht war noch grauer als gewöhnlich.
    Sie weiß es! dachte der Supervisor. Sie weiß alles. Das Spiel ist aus!
    »Sie werden es nicht wagen!« zischte die Lady.
    Bess hob die Brauen. »Was werde ich nicht wagen? Sie mit diesem Parfüm zu besprühen? Aber was sollten Sie dagegen haben? Sie mögen doch Parfüm — obwohl das, was Sie zur Zeit benutzen, zugegebenermaßen etwas ordinär ist.«
    Sie trat einen Schritt auf die Lady zu und hielt den Flakon wie eine Waffe in der Hand. Und er war eine Waffe, eine tödliche Waffe, wie Gondelors Reaktion verriet: Mit einem Schrei stürzte sie davon.
    »Vorsicht!« stieß Katzenstein hervor.
    Aus den Augenwinkeln sah Bess, wie Brisco Di Grey niederschlug, Katz einen Hieb gegen den Kopf versetzte und mit einem panthergleichen Satz auf die Tribüne sprang. In seiner Hand flirrte die Lichtklinge eines Lasermessers, und in seinen kleinen schlauen Augen flackerte Mordlust. Geschmeidig und schnell wie eine große Raubkatze glitt er auf Flaming Bess zu.
    Das Lichtmesser zuckte durch die Luft. Bess duckte sich und schmetterte dem Zyn-Gladiator den Fuß gegen die Brust.
    Brisco grunzte nur.
    »Weg da, Bess!« schrie Calvin Kospodin. Der Raumpilot zielte mit einer Strahlpistole auf den Gladiator.
    »Nicht schießen!« Flaming Bess glitt zur Seite, und das Lasermesser verfehlte ihre Schulter nur um Haaresbreite. Wieder trat sie zu, mit aller Kraft, und ihre Stiefelspitze bohrte sich in den Solarplexus des Gladiators.
    Er schwankte.
    Alles Blut wich aus seinem Gesicht. Das Lasermesser entfiel der kraftlosen Hand, und

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