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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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die vollbusige Blondine ein nichtssagendes populäres Lied zu trällern, und Dines verzog angewidert sein Gesicht. »Wenn Sie das Verhalten Ihrer Schwester so unangenehm finden, alter Junge, warum tun Sie nichts dagegen?«
    Charles schnitt eine Grimasse. »Leichter gesagt als getan, wenn es um Millicent geht.«
    Als Dines den Kopf schief legte, spiegelten sich die Lampenlichter in seinem Monokel. »Ach, kommen Sie schon, Edgington! Millie ist nur eine Frau. Finden Sie eine kleine Schwäche, und dann üben Sie den richtigen strategischen Druck aus.«
    »Und was würden Sie empfehlen?«, fragte Charles kühl. »Mein eigenes Fleisch und Blut würde ich nur ungern quälen.«
    »Miss Crossham ist eine leidenschaftliche Spielerin, was ganz London weiß«, erwiderte Dines und hob lässig die Schultern. »Schlagen sie ihr doch eine Wette vor.«
    Unwillkürlich lachte Charles. »Zu spät, sie hat mich bereits zu einer Wette herausgefordert.«
    »Oh, tatsächlich?« Dines wandte sich zu ihm. Hinter dem Monokelglas, das die Lampenlichter reflektierte, waren seine Augen unsichtbar. »Zu welchen Bedingungen? Und worum geht es, wenn ich fragen darf?«

    »Wenn ich ihr beweise, dass eine ordinäre Rinnsteinpflanze in der Gesellschaft akzeptiert werden kann, will Millicent unsere Mutter bitten, Miss Barrett bei einem offiziellen Debüt zu betreuen«, antwortete Charles mir einer gewissen Genugtuung.
    »Und Ihr Interesse am Wohl der jungen Frau bleibt geheim«, meinte Dines. »Sehr schlau.«
    Gifford schüttelte den Kopf, ob ungläubig oder bewundernd, vermochte Charles nicht festzustellen. »Seit Monaten bettelt Millicent um eine Gesellschaftsdame, nicht wahr? An ihrer Stelle hätte ich mit dem Mädchen gewettet, Sie würden eine Gesellschafterin von niedriger Herkunft in eine verarmte Aristokratin verwandeln, Edgington. Das hätte genügt. Offenbar sind Sie zu ehrgeizig.«
    »Selbst wenn Millicent mich auf Knien anfleht«, entgegnete Charles, »engagiere ich niemals eine Gesellschafterin für sie, das weiß sie auch.«
    »Und was wird geschehen, wenn Sie die Wette verlieren?«, erkundigte sich Dines.
    »Millie hat mir kein entsprechendes Angebot gemacht. Aber ich habe mir ausbedungen, dass sie sich bei Miss Barrett entschuldigen muss.«
    Da brach Dines in lautes Gelächter aus. »Für ein Mädchen, das so gern wettet, ist sie ziemlich ungeschickt.«
    »Was Sie bereits ausgenutzt haben«, konterte Charles frostig. Die Hälfte der Summe, die Millie auf dem Rushworth-Ball verspielt hatte, war in Dines’ Tasche gewandert.
    Grinsend zuckte Dines mit den Schultern, ohne die geringste Reue zu zeigen.

    »Und nun sind Sie in die Oper gekommen, um eine Rinnsteinpflanze aufzuspüren?«, fragte Gifford.
    »Genau«, stimmte Charles zu.
    »Wie wär’s mit dieser? Immerhin ist sie hübsch genug.« Gifford wies mit seinem Kinn auf die Blondine.
    Skeptisch hob Charles die Brauen. »Nein, sie sieht wie ein Milchmädchen aus.«
    »Heute können Sie noch andere Künstlerinnen begutachten«, sagte Dines. »Wenn Sie Glück haben, findet sich was Passendes.«
    »Nur Millicent glaubt an das Glück.« Charles richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne. »Während ich eine penible Planung vorziehe.«
    Darüber schien sich Dines ungeheuer zu amüsieren. »Genau wie ich, alter Junge, genau wie ich!«
     
    »Nun bin ich bereit«, erklärte Maggie entschlossen. Ihr Magen drehte sich um. Aber das ignorierte sie tapfer.
    Natürlich konnte sich ihr Magen nur umdrehen, weil er nicht leer war. Dank ihres Einfallsreichtums hatte sie fast vier Jahre lang keinen Hunger gelitten. Dabei sollte es auch bleiben.
    Perle Blanc stand - oder posierte - im Licht der einzigen Gaslampe an der Tür zur Garderobe. Ständig schien sie sich auf einer unsichtbaren Bühne zu bewegen, Maggie überlegte oft, ob ihr das imaginäre Publikum auch folgte, wenn sie allein war. Die Opernsängerin warf ihre flachsblonden Locken in den Nacken und lachte guttural. » Oui, ma chérie , selbstverständlich bist du bereit! Mach dir keine Sorgen,
wir alle haben so wie du angefangen.« Bei den letzten Worten wechselte ihre Stimme zum Cockney-Slang über, und der französische Akzent verschwand wie ein Morgenmantel, den sie zu Boden fallen ließ. In ihren Augen erschien ein kokettes Funkeln.
    Lächelnd nickte Maggie. Sie wusste zu schätzen, dass die Freundin sie aufheitern wollte und ihr genug vertraute, um auf ihre wahre Herkunft hinzuweisen. Aber Perle irrte sich - sie waren nicht vom

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